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KI in der Compliance: Substanz statt Hype - neueste Modelle zeigen messbare Fortschritte EQS-News: EQS Group GmbH / Schlagwort(e): Studie KI in der Compliance: Substanz statt Hype - neueste Modelle zeigen messbare Fortschritte 20.10.2025 / 14:00 CET / CEST Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.

20.10.2025 - 14:00:20

EQS-News: KI in der Compliance: Substanz statt Hype - neueste Modelle zeigen messbare Fortschritte (deutsch)

KI in der Compliance: Substanz statt Hype - neueste Modelle zeigen messbare Fortschritte


EQS-News: EQS Group GmbH / Schlagwort(e): Studie
KI in der Compliance: Substanz statt Hype - neueste Modelle zeigen messbare
Fortschritte



20.10.2025 / 14:00 CET/CEST
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.



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Neuer Benchmark der EQS Group und des BCM evaluiert sechs führende
KI-Modelle in 120 realen Anwendungsszenarien



München - 20. Oktober 2025



Künstliche Intelligenz hält zunehmend Einzug in Unternehmensprozesse - doch
nicht alle Modelle liefern gleich gute Ergebnisse. Um zu bewerten, ob KI den
Anforderungen in der Compliance-Praxis gewachsen ist, hat die EQS Group
gemeinsam mit dem Berufsverband der Compliance Manager e.V. (BCM) sechs
führende Modelle in 120 praxisnahen Anwendungsszenarien getestet - von
Risikoanalysen und der Bewertung von Interessenkonflikten bis hin zu
Third-Party-Screenings. Das Ergebnis: Für strukturierte Aufgaben wie
Klassifizierung oder Entscheidungsfindung liefert KI Ergebnisse mit sehr
hoher Genauigkeit von über 95 Prozent. Bei komplexeren oder mehrdeutigen
Aufgabenstellungen sinkt die Präzision jedoch deutlich. Außerdem macht der
Benchmark deutlich, wie rasant sich die Technologie entwickelt: KI-Modelle
aus 2025 schneiden signifikant besser ab als solche aus dem Jahr zuvor.



"Für viele Compliance-Verantwortliche ist KI noch weitgehend unbekanntes
Terrain", sagt Moritz Homann, Director Product Innovation und AI bei der EQS
Group. "Zu verstehen, wie man KI sinnvoll einsetzt und wo man ihr vertrauen
kann, ist nicht einfach - vor allem in einem so sensiblen Bereich wie
Compliance, in dem Genauigkeit, Integrität und Rechenschaftspflicht nicht
verhandelbar sind."



"KI kann den Compliance-Beruf auf ein neues Niveau heben. Unsere
Verantwortung liegt darin, ihre Anwendung klaren ethischen und rechtlichen
Standards zu unterwerfen", sagt Dr. Gisa Ortwein, Präsidentin des BCM.
"Studien wie diese helfen uns, den KI-Hype von der Realität zu trennen - und
dort, wo es notwendig ist, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. So
bleibt Integrität der Maßstab für Fortschritt."



Der EQS AI Benchmark ist die erste Studie, die KI-Performance spezifisch im
Compliance-Bereich untersucht - anhand von Aufgaben aus dem Arbeitsalltag
von Compliance-Verantwortlichen. Bewertet wurden Genauigkeit,
Zuverlässigkeit und praktischer Nutzen, unterteilt nach Aufgabenstruktur:
strukturiert, teilstrukturiert oder offen.



Neue Modelle übertreffen Vorgängerversionen deutlich



Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Leistung von KI-Modellen in rasantem
Tempo weiterentwickelt. Google Gemini 2.5 Pro erreichte mit 86,7 Prozent die
höchste Gesamtwertung und überzeugte in allen Aufgabenkategorien. Knapp
dahinter lag GPT-5 von OpenAI (seit August 2025 das Standardmodell in
ChatGPT) mit 86,5 Prozent - ein Zeichen dafür, dass sich die derzeit besten
Modelle in ihrer Leistungsfähigkeit zunehmend annähern. GPT-5 zeigte
besondere Stärke bei kreativen Text-Aufgaben, während Gemini bei komplexeren
Analyse- und Entscheidungsaufgaben vorne lag.



OpenAI o3 erreichte 83,3 Prozent - und veranschaulicht damit den Fortschritt
von GPT-5 gegenüber seinen Vorgängerversionen. Claude Opus 4.1 von Anthropic
erzielte 81,5 Prozent, schnitt aber bei strukturierten und analytischen
Aufgaben unterdurchschnittlich ab. GPT-4o (72,9 Prozent) und Mistral Large 2
(70,1 Prozent) belegten die letzten Plätze, was ebenfalls die technologische
Entwicklung zwischen 2024 und 2025 unterstreicht.



KI in der Compliance-Praxis überzeugt bei klaren Strukturen, stößt bei
Nuancen aber an Grenzen



Insgesamt performten alle Modelle besonders stark bei strukturierten
Aufgaben mit klaren Regeln. So erreichten sie bei Entscheidungsaufgaben auf
Basis definierter Regelwerke im Durchschnitt 90,8 Prozent. Beim Abgleich von
Datensätzen lag der Durchschnitt bei 91,8 Prozent - vier von sechs Modellen
kamen hier auf über 95 Prozent.



Deutlich stärker unterschied sich die Leistung der KI-Modelle bei
komplexeren Analysen: Im Bereich Datenanalyse lag die Differenz zwischen dem
besten und dem schlechtesten Modell bei 60 Prozentpunkten - Gemini 2.5 Pro
erreichte hier 88 Prozent, GPT-5 nur 62 Prozent, GPT-4o lediglich 28
Prozent.



Offene Aufgaben - etwa das Erstellen von Managementbriefings oder Berichten
zu internen Untersuchungen - bleiben selbst für die neuesten KI-Modelle eine
Herausforderung. Hier erzielte GPT-5 als bestes Modell 67,4 Prozent. Die
Bewertung dieser Aufgaben erfolgte durch eine menschliche Fachjury.



"Einige Aufgaben mit hoher Tragweite würden Compliance-Verantwortliche der
KI nicht vollständig überlassen - und das ist auch richtig so", betont
Moritz Homann. "KI ist kein Ersatz für menschliches Urteilsvermögen, sondern
ein Multiplikator. Sie kann Routinearbeiten übernehmen und so wertvolle Zeit
sparen - damit Compliance-Fachleute sich auf die wirklich kritischen
Entscheidungen konzentrieren können."



Hohe Konsistenz und niedrige Halluzinationsrate



Der Benchmark prüfte auch die Verlässlichkeit der KI-Modelle, indem
Multiple-Choice-Aufgaben dreimal wiederholt wurden. Das Ergebnis: In über 95
Prozent der Fälle lieferten die Modelle konsistente Antworten.
Halluzinationen - also sachlich falsche Antworten - traten nur in drei
Fällen auf, was einer Rate von 0,71 Prozent entspricht. Das zeigt: Bei
klarer Aufgabenstellung und streng definiertem Kontext sind heutige Modelle
in Compliance-Szenarien in der Lage, stabile und faktenbasierte Ergebnisse
zu liefern. Da Halluzinationen jedoch nicht gänzlich auszuschließen sind,
bleibt eine Prüfung der Antworten durch menschliche Expertise - gerade bei
kritischen Inhalten mit regulatorischem Bezug - unabdingbar.



Modell-Auswahl und Prompt-Design sind entscheidend für die Qualität der
Ergebnisse



Die Ergebnisse verdeutlichen außerdem, wie stark die Qualität der Antworten
vom Prompting abhängt. Beispielsweise sollten die Modelle Hinweise auf
mögliche Risiken in Screening-Daten erkennen. Je nachdem, wie konkret die
Fragestellung formuliert war - z.B. ob verbundene Unternehmen mit einbezogen
oder die Schwere der Vorwürfe gewichtet werden sollten - unterschieden sich
die Ergebnisse deutlich. Die neuesten Modelle - GPT-5 und Gemini 2.5 Pro -
waren in der Lage, komplexe Anweisungen besser umzusetzen und strukturierte
Antworten zu liefern. Das ist ein klarer Vorteil für Compliance-Teams, die
mit umfangreichen Daten und differenzierten Regelwerken arbeiten.



Moritz Homann: "KI ist die neue Realität - und wie wir sie heute
implementieren und nutzen, wird ihre zukünftige Rolle in der Compliance
prägen. Compliance-Teams sollten KI nicht nur regulieren, sondern selbst
aktiv einsetzen. Nur durch den eigenen Umgang entstehen Verständnis, die
richtigen Fragestellungen und das notwendige Vertrauen. Mit diesem Benchmark
möchten wir durch praktische Hilfestellung, Transparenz und Austausch
Orientierung bieten."



Der vollständige Benchmark steht hier zum Download bereit:
https://www.eqs.com/compliance-wpapers/ai-performance-compliance-ethics-eqs/



Methodik



Für den EQS AI Benchmark Report wurden sechs große Sprachmodelle - OpenAI
GPT-5, GPT-4o und o3, Google Gemini 2.5 Pro, Anthropic Claude Opus 4.1 sowie
Mistral Large 2 - in 120 Aufgaben aus zehn Kernbereichen der Compliance
getestet. Zu diesen Aufgaben zählten unter anderem Risikoanalysen, die
Auswertung von Whistleblowing-Meldungen, die Evaluation von Trainings,
Richtlinienanalysen und regulatorische Gap-Analysen.



Die Aufgaben wurden unter Mitwirkung von Compliance-Praktiker:innen
entwickelt und basieren auf realen oder synthetischen Inhalten wie HR-Daten,
Trainings-Ergebnissen oder Policy-Texten. Einige Aufgaben hatten eine
objektiv richtige Lösung, andere erforderten eine subjektive Bewertung.
Offene Aufgaben wurden in Zusammenarbeit mit dem BCM und dessen Mitgliedern
durch Fachjurys bewertet.



Pressekontakt
Christina Jahn



Tel.: +49 89 444430133



E-Mail: christina.jahn@eqs.com



Über EQS Group



Die EQS Group ist ein führender internationaler Cloudsoftware-Anbieter in
den Bereichen Compliance & Ethics, Data Privacy, Sustainability Management
und Investor Relations. Weltweit nutzen mehr als 14.000 Unternehmen die
Produkte der EQS Group, um Vertrauen zu schaffen, indem sie zuverlässig und
sicher komplexe regulatorische Anforderungen erfüllen, Risiken minimieren
und transparent über ihren Geschäftserfolg sowie dessen Auswirkungen auf die
Gesellschaft und das Klima berichten.



Die Lösungen der EQS Group sind in einer Cloud-basierten Plattform
gebündelt. Damit lassen sich Compliance-Prozesse in den Bereichen
Hinweisgeberschutz und Fallbearbeitung, Richtlinienmanagement und
Genehmigungsprozesse ebenso professionell steuern wie das
Geschäftspartnermanagement, das Risikomanagement von Drittparteien, die
Insiderlistenverwaltung und Meldepflichten. Darüber hinaus entwickelt die
EQS Group Software für die Erfüllung menschenrechtlicher Sorgfaltspflichten
entlang der Lieferketten von Unternehmen, für die Einhaltung von
Datenschutzbestimmungen wie DSGVO und EU AI Act, sowie für effizientes
ESG-Management und regelkonforme Nachhaltigkeitsberichterstattung.
Börsennotierte Unternehmen nutzen zudem ein globales Newswire, Investor
Targeting und Kontaktmanagement, aber auch IR-Webseiten und Webcasts für
eine effiziente und sichere Investorenkommunikation.



Die EQS Group wurde im Jahr 2000 in München gegründet. Heute beschäftigt der
Konzern weltweit rund 600 Mitarbeitende.



https://www.eqs.com/de



Über den BCM



Als führende berufsständische Vereinigung exklusiv für
Inhouse-Compliance-Beauftragte aus Unternehmen, Verbänden und Organisationen
vertritt der BCM die Interessen seiner Mitglieder gegenüber der Politik,
Wirtschaft und Gesellschaft. Der BCM versteht Information, Vernetzung und
die Stärkung des Berufsstands als seine Kernkompetenzen. Dafür stellt der
BCM ein umfassendes Angebot an kostenlosen Serviceleistungen zur Verfügung,
um seine Mitglieder über aktuelle Compliance-Themen zu informieren und den
Wissensaustausch innerhalb des Netzwerks optimal zu gewährleisten und
weiterzuentwickeln.



www.compliance-verband.de




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