KI-gestützte, Betrugswelle

KI-gestützte Betrugswelle erreicht neue Dimension

03.10.2025 - 04:55:02

Künstliche Intelligenz revolutioniert Cyberkriminalität mit maßgeschneiderten Phishing-Angriffen und Deepfakes, die zu massiven finanziellen Verlusten führen. BEC-Angriffe stiegen um 1.760 Prozent.

KI revolutioniert Cyberkriminalität – Künstliche Intelligenz ermöglicht perfekt getarnte Phishing-Angriffe und Deepfake-Betrug, die selbst Sicherheitsexperten vor immense Herausforderungen stellen.

Die aktuelle Entwicklung zeigt: Cyberkriminelle nutzen generative KI für maßgeschneiderte Phishing-E-Mails, die Tonfall und Stil vertrauenswürdiger Absender täuschend echt imitieren. Im Gegensatz zu früheren, oft fehlerhaften Versuchen analysieren diese neuen Angriffe öffentliche Daten aus sozialen Medien, um Nachrichten präzise auf die Interessen und Umstände der Opfer zuzuschneiden.

Deepfakes: Die neue Waffe der Betrüger

Künstliche Intelligenz wird zunehmend zur Waffe. Betrüger nutzen KI nicht nur für textbasierte Köder, sondern erstellen überzeugende Audio- und Video-Deepfakes zur Imitation von Führungskräften. In einem spektakulären Fall verlor ein multinationales Unternehmen 25,6 Millionen Euro, nachdem Betrüger per Deepfake-Videokonferenz Führungskräfte imitiert und Überweisungen autorisiert hatten.

Die Technologie beschleunigt sich rasant: KI-gestütztes Voice-Cloning treibt die Wiederbelebung von Voicemail-Phishing („Vishing“) voran. Diese Angriffe stiegen im ersten Quartal 2025 um sagenhafte 1.633 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Die zugrundeliegende Technologie ist inzwischen so zugänglich, dass Experten 2025 zum Jahr der KI-Betrugsmaschen erklären.

QR-Codes und SMS: Neue Angriffsvektoren

Während E-Mails primäre Angriffsvektoren bleiben, diversifizieren Kriminelle ihre Methoden. Eine der am schnellsten wachsenden Bedrohungen ist „Quishing“ – QR-Code-Phishing. Betrüger platzieren schädliche Links in QR-Codes auf Flyern oder gefälschten Parktickets. Ahnungslose Nutzer, die die Codes scannen, landen auf betrügerischen Webseiten.

Parallel entwickelt sich SMS-Phishing („Smishing“) weiter. Cyberkriminelle versenden betrügerische Textnachrichten, die von Banken, Lieferdiensten oder Behörden zu stammen scheinen. In einem aktuellen Beispiel warnte die Staatsanwaltschaft Michigan vor Smishing-Nachrichten, die mit Führerscheinentzug drohten, um persönliche Daten zu erpressen.

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Geschäfts-E-Mail-Kompromittierung: Milliardenverluste

Business Email Compromise (BEC) bleibt eine der finanziell verheerendsten Formen von Cyberkriminalität. Diese Angriffe involvieren die Imitation von Führungskräften, um Mitarbeiter zu unbefugten Überweisungen zu manipulieren. Generative KI verursachte einen Anstieg der BEC-Angriffe um 1.760 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Die aktuellen Statistiken zeichnen ein düsteres Bild: BEC-Angriffe sind die zweitteuerste Art von Datenschutzverletzungen und stiegen allein im Mai 2025 um 48 Prozent gegenüber dem Vormonat. Die durchschnittliche Überweisungssumme in BEC-Angriffen stieg auf 96.200 Euro. Über 89 Prozent dieser Angriffe imitieren Autoritätspersonen wie CEOs.

Paradigmenwechsel in der Cybersicherheit

Die Integration von KI in Phishing-Angriffe markiert einen fundamentalen Wandel – von groben, leicht erkennbaren Attacken hin zu hochpersonalisierten, psychologisch manipulativen Kampagnen. Berichten zufolge reduzierte sich die Zeit zur Erstellung überzeugender Phishing-E-Mails durch KI von 16 Stunden auf nur fünf Minuten.

Das menschliche Element bleibt das schwächste Glied in der Sicherheitskette. Cyberkriminelle nutzen geschickt Social Engineering, Dringlichkeit und Autoritätsdenken aus. Herkömmliche Sicherheitsmaßnahmen reichen nicht mehr aus. Die Verifikation über sekundäre Kanäle – etwa das Anrufen einer bekannten Telefonnummer – wird kritischer denn je.

Ausblick: Wettrüsten zwischen Angreifern und Verteidigern

Die Cybersicherheitslandschaft befindet sich in einem eskalierenden Wettrüsten. Während Angreifer ihre KI-gestützten Werkzeuge verfeinern, setzen Verteidiger ebenfalls auf KI und maschinelles Lernen zur Erkennung dieser Bedrohungen. Experten prognostizieren, dass Phishing noch kontextbewusster und zielgerichteter werden wird.

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Für Unternehmen und Privatpersonen erfordert der Weg nach vorn eine mehrschichtige Verteidigungsstrategie. Dazu gehören technische Lösungen zur Erkennung schädlicher Inhalte über verschiedene Kanäle hinweg. Entscheidend ist jedoch kontinuierliche Mitarbeiterschulung zur Förderung einer Kultur gesunder Skepsis. Die Überprüfung unerwarteter Anfragen und die Aktivierung mehrstufiger Authentifizierung werden unverzichtbar.

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