Revolution, Vodafone

KI erobert 5G-Netze: Revolution bei Vodafone und Co.

16.10.2025 - 13:07:01

Vodafone modernisiert seine Mobilfunknetze durch strategische Partnerschaften mit Ericsson und Nokia. KI-gesteuerte Lösungen reduzieren Latenz um 50 Prozent und senken Energieverbrauch deutlich.

Die Telekommunikationsbranche erlebt einen Wendepunkt: Künstliche Intelligenz verschmilzt mit 5G-Netzen zu einer neuen Generation intelligenter Mobilfunkinfrastruktur. Was bedeutet das für deutsche Nutzer?

Große Player wie Vodafone setzen diese Woche neue Standards. Der Konzern kündigte strategische Fünfjahres-Partnerschaften mit Ericsson und Nokia an, um seine Netze mit KI-gesteuerten Lösungen zu modernisieren. Deutschland wird dabei zum Testfeld: Noch Ende 2025 startet hier eine KI-basierte Plattform zur automatischen Netzoptimierung.

Die Zahlen sprechen für sich. KI-optimierte 5G-Netze reduzieren die Latenz um 50 Prozent und verzehnfachen die Upload-Geschwindigkeiten am Zellrand. Gleichzeitig sinkt der Energieverbrauch erheblich – ein wichtiger Faktor in Zeiten steigender Stromkosten.

Vodafone macht Deutschland zum KI-Labor

Die deutsche Vodafone-Sparte wird zur Speerspitze der Netzrevolution. In Kooperation mit Ericsson führt der Konzern Open RAN-kompatible Massive MIMO-Antennen und 5G-Advanced-Software ein. Das Herzstück: Eine intelligente Automatisierungsplattform, die Funknetze eigenständig optimiert.

Parallel dazu stattet Nokia Vodafones europäische und afrikanische Netze mit seinem AirScale-Portfolio aus. Die Besonderheit liegt im MantaRay-System – einer KI-Plattform, die Netzabdeckung verbessert und Energie spart.

Doch was passiert in anderen Märkten? In Saudi-Arabien vollendete Zain KSA zusammen mit Huawei die kommerzielle Einführung eines eigenständigen 5G-Netzes im 600-MHz-Band. Das Pilotprojekt in Riad soll bis zum vierten Quartal 2025 auf Dschidda ausgeweitet werden.

KI wird zum Gehirn der Mobilfunknetze

Warum dieser Wandel? Moderne 5G-Netze sind zu komplex für manuelle Steuerung geworden. KI-Algorithmen übernehmen deshalb Aufgaben, die bisher Techniker erledigten.

Ein Beispiel: Network Slicing teilt ein physisches Netz in mehrere virtuelle Netze auf. Autonome Fahrzeuge benötigen andere Verbindungsqualitäten als Videostreaming. KI erkennt Verkehrsmuster, analysiert Netzbedingungen und verteilt Ressourcen automatisch auf die verschiedenen „Scheiben“.

Besonders wichtig wird KI bei der Cybersicherheit. Mit Milliarden vernetzter IoT-Geräte steigt das Risiko für Angriffe exponentiell. Intelligente Systeme erkennen Bedrohungen in Echtzeit und automatisieren die Abwehr.
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5G-Advanced: Der Sprung zu 6G beginnt

Die aktuelle KI-Integration bereitet den Weg für 5G-Advanced – die nächste Evolutionsstufe vor 6G. Diese Woche präsentierte Fibocom neue Lösungen für drahtlosen Festnetzersatz, basierend auf Qualcomms neuesten X85- und X82-Modem-Systemen. Sie unterstützen bereits 5G-Advanced-Features und integrierte KI-Verarbeitung.

Selbst der Weltraum wird einbezogen: Die Europäische Weltraumorganisation ESA und die britische UKSA investierten 2,4 Millionen Euro in Vicinity Technologies. Das Unternehmen entwickelt KI-gesteuerte Satellitenverbindungen, die terrestrische Netze ergänzen sollen.

Was kommt als Nächstes?

Die Investitionen zeigen klare Trends auf. Laut Juniper Research werden Netzbetreiber allein dieses Jahr 21 Milliarden Euro in KI-Technologien investieren. Sam Barker vom Marktforschungsunternehmen erklärt: „Die Nachfrage nach Konnektivität wird nicht nur größer, sondern auch vielfältiger.“

Nokias Senior-Vizepräsident Mikko Lavanti sieht große Chancen: „Die Integration von 5G mit Edge-Computing und KI wird neue Möglichkeiten für Industrien eröffnen, Abläufe zu optimieren und innovative Kundenerfahrungen zu liefern.“

Die Vision: vollautonome Netze, die sich selbst heilen, konfigurieren und optimieren. Während die Forschung bereits an 6G arbeitet, ebnet die Verschmelzung von 5G und KI den Weg zu einer vernetzten Intelligenz, die weit über schnellere Downloads hinausgeht.

@ boerse-global.de