KI-Betrug, Täuschend

KI-Betrug: Täuschend echte Phishing-Attacken explodieren

10.10.2025 - 09:29:02

Cyberkriminelle nutzen künstliche Intelligenz für perfekte Fälschungen, die Zahl der Phishing-Angriffe ist um 1.265 Prozent gestiegen. Experten warnen vor neuen Methoden wie gefälschten Stimmen und QR-Code-Fallen.

Cyberkriminelle nutzen künstliche Intelligenz für perfekt gefälschte E-Mails und Anrufe. Die neuen Betrugsmaschen sind so raffiniert, dass selbst erfahrene Internetnutzer darauf hereinfallen. Experten warnen vor einer dramatischen Verschärfung der Bedrohungslage.

Pünktlich zum Cybersecurity Awareness Month schlagen Sicherheitsexperten Alarm: Die Zahl der KI-gestützten Phishing-Attacken ist um erschreckende 1.265 Prozent gestiegen. Täglich verschicken Betrüger mittlerweile 3,4 Milliarden gefälschte E-Mails – ein Rekordwert, der die Dimension der Bedrohung verdeutlicht.

Was die Sache besonders gefährlich macht? Die neuen Betrugsversuche sind kaum noch von echten Nachrichten zu unterscheiden. Vorbei sind die Zeiten, in denen Rechtschreibfehler und holprige Formulierungen die Täter verrieten.

Perfekte Täuschung: Wenn KI zum Betrüger wird

Die Zahlen sind ernüchternd: 54 Prozent der Menschen können mittlerweile nicht mehr erkennen, ob eine E-Mail von künstlicher Intelligenz oder einem Menschen verfasst wurde. Kriminelle nutzen generative KI-Tools, um Nachrichten zu kreieren, die Ton und Stil legitimer Unternehmen perfekt nachahmen.

Besonders perfide ist der Trend zu gefälschten Stimmen. Sogenannte „Vishing“-Attacken – Voice-Phishing per Telefon – haben im ersten Quartal 2025 um über 1.600 Prozent zugenommen. Ein europäisches Energieunternehmen verlor kürzlich 21 Millionen Euro, nachdem ein Mitarbeiter Anweisungen von einer KI-generierten Stimme des Finanzchefs befolgte.

Die Technologie ermöglicht es Betrügern, tausende personalisierte Nachrichten gleichzeitig zu versenden. Jede Attacke ist maßgeschneidert und damit umso überzeugender.

SMS, QR-Codes und falsche Paketdienste

E-Mails sind längst nicht mehr der einzige Angriffsweg. SMS-Phishing hat 2025 um 250 Prozent zugenommen. Betrüger verschicken gefälschte Nachrichten über angebliche Paketlieferungen oder Kontoprobleme. 30 Prozent der Amerikaner, die diesem Jahr Betrugsversuchen begegneten, berichteten, alles habe mit einer Textnachricht begonnen.

Ein neuer Trend sind QR-Code-Fallen: Kriminelle kleben gefälschte QR-Codes auf Parkuhren, Restaurantmenüs oder versenden sie per E-Mail. Ein unbedachter Scan führt zu betrügerischen Webseiten, die Kreditkartendaten stehlen oder Schadsoftware installieren.

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Wenn Sicherheit zum Risiko wird

Selbst bewährte Sicherheitsmaßnahmen werden gegen die Nutzer verwendet. Bei MFA-Fatigue-Attacken bombardieren Hacker ihre Opfer mit Zwei-Faktor-Authentifizierungs-Anfragen, bis diese genervt die Bestätigung anklicken. Was eigentlich schützen soll, wird zur Schwachstelle.

Betrüger geben sich zunehmend als IT-Support oder Bankermittler aus und überreden ihre Opfer, Einmal-Passcodes preiszugeben oder EC-Karten auszuhändigen. Allein im Großraum Toronto fielen seit Jahresbeginn fast 100 Menschen auf den „Bankermittler“-Trick herein.

Millionenschäden und neue Abwehrstrategien

Die Kosten explodieren: Datenschutzverletzungen durch Phishing kosten Unternehmen im Durchschnitt 4,2 Millionen Euro. Für Privatpersonen können die finanziellen und emotionalen Schäden verheerend sein.

Traditionelle Sicherheitstipps greifen nicht mehr. Rechtschreibfehler zu suchen, reicht längst nicht aus. Sicherheitsexperten setzen jetzt auf Zero-Trust-Prinzipien: Jede Kommunikation wird grundsätzlich hinterfragt, egal wie vertrauenswürdig sie erscheint.

Die Branche entwickelt fieberhaft KI-gestützte Erkennungstools und fälschungssichere Authentifizierungsmethoden. Hardware-Sicherheitsschlüssel gelten als besonders robust gegen neue Angriffsmethoden.

Weihnachtsgeschäft im Visier der Cyberkriminellen

Experten erwarten noch raffiniertere Attacken. Deepfake-Technologie wird zugänglicher und realistischer – ein Nährboden für Erpressung und Betrug. Besonders die Weihnachtseinkaufszeit dürfte zur Hochsaison für KI-gestützte Fake-Shops werden.

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Für Verbraucher bedeutet das einen Paradigmenwechsel: Gesunde Skepsis wird zur Überlebensstrategie im digitalen Raum. Wer verdächtige Nachrichten über unabhängige Kanäle überprüft, eindeutige Passwörter nutzt und auf sichere Authentifizierungsmethoden setzt, hat bessere Chancen, den Betrügern zu entgehen.

Das Wettrüsten zwischen Kriminellen und Sicherheitsexperten hat gerade erst begonnen. Am Ende bleibt die Wachsamkeit der Nutzer die wichtigste Verteidigungslinie.

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