KI-Betrug, Deepfake-Angriffe

KI-Betrug: Deepfake-Angriffe erschüttern Finanzbranche

24.09.2025 - 07:25:02

Kriminelle nutzen täuschend echte KI-Imitationen von Führungskräften für Millionenschäden. Deepfake-Angriffe stiegen 2025 um 19 Prozent und treffen besonders die Finanzbranche.

Kriminelle setzen jetzt künstliche Intelligenz ein, um Führungskräfte täuschend echt zu imitieren. Die neue Generation von Betrugsmaschen kostet Unternehmen weltweit Millionen und stellt die Cybersicherheit vor völlig neue Herausforderungen.

Was früher simple gefälschte E-Mails waren, sind heute perfekte Deepfake-Videos und Sprachklone von Geschäftsführern. US-Behörden schlagen Alarm: Die Betrüger werden so überzeugend, dass selbst erfahrene Mitarbeiter auf die Tricks hereinfallen und Millionenbeträge überweisen.

Wenn der Chef plötzlich zum Betrüger wird

Ein britisches Ingenieurunternehmen verlor kürzlich 21 Millionen Euro – getäuscht von einem Deepfake-Videoanruf mit dem vermeintlichen Firmenchef. Kein Einzelfall: Jedes dritte Unternehmen weltweit wurde bereits Opfer solcher KI-Attacken.

Die Methoden werden immer raffinierter. CEO-Betrug funktioniert so: Kriminelle klonen die Stimme eines Vorstandschefs und rufen in der Finanzabteilung an. „Dringend 500.000 Euro überweisen“, heißt es dann – und der Mitarbeiter folgt der vertrauten Stimme.

Auch gefälschte E-Mails erreichen neue Dimensionen. KI analysiert den Schreibstil echter Manager und produziert Nachrichten, die selbst Experten täuschen. Ziel: Login-Daten abgreifen oder zu Überweisungen verleiten.

Finanzbranche im Visier der Cyber-Kriminellen

Banken und Finanzdienstleister trifft es besonders hart. Über 36 Prozent aller bösartigen Internet-Domains imitieren Finanzunternehmen. Die Betrüger erstellen gefälschte Banking-Apps, kopieren Websites und versenden Phishing-Mails.

Allein im ersten Quartal 2025 stiegen Deepfake-Angriffe um 19 Prozent gegenüber dem gesamten Vorjahr. Selbst die US-Handelskommission warnt: Betrüger geben sich als Behördenmitarbeiter aus und fordern Bürger auf, ihre kompletten Rentenbeiträge zu „Schutz-Konten“ zu transferieren.

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Wie Unternehmen sich schützen können

Experten raten zu einem mehrstufigen Verteidigungskonzept. Jede ungewöhnliche Geldanfrage sollte über einen zweiten, vertrauenswürdigen Kanal bestätigt werden. Doch die Realität sieht anders aus: Mehr als die Hälfte aller Führungskräfte gibt zu, dass ihre Teams noch nie Deepfake-Training erhalten haben.

Moderne KI-Erkennungstools können manipulierte Medien in Echtzeit identifizieren. Bei wichtigen Videokonferenzen sollten Unternehmen auf Multi-Faktor-Authentifizierung und einfache „Lebendheits-Tests“ setzen – etwa spontane Fragen, die nur der echte Gesprächspartner beantworten kann.

Der neue Cyber-Wettkampf

Die Bedrohung wird sich verschärfen. Deepfake-Technologie wird täglich realistischer, während Kriminelle über „Phishing-as-a-Service“-Plattformen selbst komplexeste Angriffe automatisieren können. Auch technische Laien können so professionelle Betrugsmaschen starten.

Regulierungsbehörden bereiten bereits schärfere Compliance-Vorgaben vor. Unternehmen müssen ihre Marken kontinuierlich im Netz überwachen und KI-basierte Abwehrtools einsetzen.

Der Kampf gegen die digitale Täuschung hat gerade erst begonnen – und wird zur Überlebensfrage für die Cybersicherheit der nächsten Jahre.

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