KI-Betrug, Banken

KI-Betrug: Banken rüsten gegen Deepfake-Angriffe auf

14.09.2025 - 13:41:02

Kriminelle nutzen KI-generierte Stimmen und Videos für Millionenschäden, während Banken mit Echtzeit-Analyse und verbesserter Betrugserkennung reagieren.

Die Finanzbranche kämpft gegen eine neue Bedrohung: Kriminelle nutzen Künstliche Intelligenz für täuschend echte Betrugsmaschen. FBI und amerikanischer Bankenverband warnen eindringlich vor Deepfake-Betrug, bei dem KI-generierte Stimmen und Videos selbst Experten täuschen. Was als Science-Fiction begann, ist zur millionenschweren Realität geworden.

OpenAI-Chef Sam Altman brachte es im Juli auf einer Konferenz der US-Notenbank auf den Punkt: Eine „bedeutende Betrugskrise“ stehe bevor. KI könne inzwischen Stimm- und Videokopien erstellen, die „praktisch nicht von der Realität zu unterscheiden“ seien. Besonders brisant: Herkömmliche Sicherheitssysteme wie Stimmenerkennung seien durch KI bereits „vollständig überwunden“.

Millionen-Coup mit falschen Gesichtern

Der Ernstfall ist längst eingetreten. In Hongkong ergaunerten Betrüger 25,6 Millionen Dollar von einem Finanzunternehmen – mit einer perfiden Videokonferenz-Falle. Sämtliche Teilnehmer, einschließlich des angeblichen Finanzchefs, waren KI-generierte Avatare.

Der betrogene Mitarbeiter überwies das Geld, völlig überzeugt von der Echtheit seiner Gesprächspartner. „Jeder, den Sie sehen, ist gefälscht“, beschreibt Baron Chan von der Hongkonger Polizei diese neue Dimension des Cybercrime.

Laut Deloitte-Prognosen könnten KI-Betrügereien die Schäden in den USA bis 2027 auf 40 Milliarden Dollar hochtreiben – ein Sprung von 12,3 Milliarden Dollar im Jahr 2023.

Banken schlagen zurück: KI gegen KI

Die Finanzbranche wehrt sich mit denselben Waffen. Statt nur zu reagieren, setzen Banken auf KI-Verteidigung in Echtzeit. Die australische Westpac-Bank testet einen KI-Assistenten, der Kundengespräche live analysiert. Das System erkennt sogar, wenn Betrüger ihren Opfern im Hintergrund Anweisungen zuflüstern.

HSBC und Standard Chartered durchleuchten mit KI-Hilfe Milliarden von Transaktionen nach verdächtigen Mustern. HSBC steigerte durch die Partnerschaft mit Google seine Betrugserkennungsrate um das Zwei- bis Vierfache, während Fehlalarme um 60 Prozent sanken.

Eine Celent-Studie von 2025 belegt den Trend: KI-Effizienz ist zur obersten IT-Priorität für Compliance-Chefs geworden.

Gefährliche Lücken im Abwehrsystem

Doch die Branche hinkt hinterher. Nur 25 Prozent der Finanzinstitute sind laut Boston Consulting Group vollständig auf die „KI-Ära“ vorbereitet. 75 Prozent stecken noch in Test- und Pilotphasen fest – ein gefährliches Ungleichgewicht zwischen Angreifern und Verteidigern.

Sam Altman warnt: Viele Authentifizierungsmethoden jenseits von Passwörtern seien bereits durch KI kompromittiert. FBI und Bankenverband raten zu Misstrauen bei emotionalen Geldbitten und empfehlen Codewörter mit Familienmitgliedern als Notbremse.

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Wettrüsten der Algorithmen

Die Zukunft verspricht einen technologischen Wettlauf. Während Kriminelle ihre KI-Werkzeuge perfektionieren, müssen Banken ihre Abwehrsysteme revolutionieren. Experten prognostizieren eine Entwicklung von der reinen Betrugserkennung hin zur Vorhersage und Prävention.

Verbraucher können sich auf verschärfte Sicherheitsmaßnahmen einstellen: Biometrie und Verhaltensanalyse werden Standard. Doch Aufklärung bleibt entscheidend. „Die Öffentlichkeit über diese neue Bedrohung zu informieren, ist der Schlüssel“, betont Jose A. Perez vom FBI.

Der Kampf gegen KI-Betrug erfordert eine Doppelstrategie: informierte Kunden und intelligente Banksysteme. Nur so lässt sich das Finanzsystem von innen heraus schützen.

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