Kfz-Versicherungen, Preise

Kfz-Versicherungen: Preise steigen dreimal schneller als Inflation

22.12.2025 - 04:29:12

Die Kosten für Autoversicherungen klettern fast dreimal so schnell wie die allgemeine Lebenshaltung. Laut Statistischem Bundesamt verteuerten sich Versicherungsdienstleistungen für den Verkehr im November um 6,9 Prozent. Die allgemeine Inflation lag im selben Zeitraum bei moderaten 2,3 Prozent.

Damit bleibt die Kfz-Versicherung einer der stärksten Preistreiber für Verbraucher. Die explosive Preisdynamik mit Sprüngen von über 20 Prozent aus dem Vorjahr hat sich zwar abgeflacht. Für Autofahrer bedeutet die aktuelle Entwicklung dennoch eine deutliche Mehrbelastung.

Die Versicherungswirtschaft befindet sich in einer Sanierungsphase. Nach historischen Verlusten von fast fünf Milliarden Euro in den Jahren 2023 und 2024 zeichnet sich nun eine Bodenbildung ab. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) signalisiert vorsichtigen Optimismus.

Anzeige

Ihre Kfz-Kosten steigen – besonders bei Firmenwagen, die oft hohe Versicherungsprämien und zusätzliche laufende Kosten verursachen. Der kostenlose Firmenwagenrechner ermittelt in unter 3 Minuten, ob für Sie die 1‑%‑Regelung oder das Fahrtenbuch günstiger ist und berücksichtigt auch Hybrid- und Elektrofahrzeuge. So sehen Sie schnell, wie Sie laufende Kfz‑Kosten steuerlich optimieren können. Der Download ist gratis und liefert konkrete Zahlenbeispiele – praktisch für Arbeitnehmer und Selbstständige. In 3 Minuten Firmenwagensteuer sparen

Die massiven Prämienanpassungen der letzten zwei Jahre beginnen zu wirken. Branchenchef Jörg Asmussen peilt für 2025 eine „schwarze Null“ oder einen minimalen Gewinn an. Das erklärt, warum die Preiserhöhungen in diesem Herbst moderater ausfielen – aber keineswegs ausblieben.

Die teure Reparaturkosten-Spirale

Warum sinken die Beiträge nicht, obwohl die Inflation zurückgeht? Die Antwort liegt in der spezifischen Schadeninflation, die sich von der allgemeinen Teuerung entkoppelt hat. Zwei Faktoren treiben die Kosten der Versicherer in die Höhe:

  • Ersatzteilpreise: Sie stiegen zuletzt um rund 6 Prozent. Besonders karosserierelevante Teile wie hochtechnisierte Scheinwerfer oder sensorbestückte Stoßfänger machen selbst kleine Parkrempler teuer.
  • Werkstattlöhne: Die Stundensätze in Kfz-Betrieben legten um etwa 8 Prozent zu. Fachkräftemangel und hohe Energiekosten werden direkt an die Versicherer weitergegeben.

Diese Spirale verhindert, dass die Versicherer trotz Sanierung ihre Beiträge senken können.

Wechselsaison 2025: Durchschnittlich 7 Prozent teurer

Die Daten der Vergleichsportale bestätigen das Bild. Der günstigste Tarif für Neukunden lag in dieser Wechselsaison im Schnitt 7 Prozent über dem Vorjahresniveau. Dabei zeigen sich klare Unterschiede:

  • Vollkasko: +8 Prozent (hier schlagen teure Ersatzteile voll durch)
  • Teilkasko: +6 Prozent
  • Haftpflicht: +5 Prozent

Im Vergleich zum „Schock-Herbst“ 2024 wirkt das moderat. Für den durchschnittlichen Autofahrer bedeutet es dennoch eine jährliche Mehrbelastung von 20 bis 50 Euro.

Ausblick: Rückkehr zur „neuen Normalität“

Was kommt 2026? Experten gehen davon aus, dass die Zeit der extremen Preissprünge vorbei ist. Der Markt kehrt zu einer planbareren, aber dauerhaft höheren Preisnormalität zurück.

Ein aggressiver Preiskampf mit Tiefsttarifen ist unwahrscheinlich. Kein Versicherer will riskieren, erneut in die roten Zahlen zu rutschen. Autofahrer müssen sich darauf einstellen, dass die Kfz-Versicherung mittelfristig teurer bleibt als die Inflation. Der steilste Teil des Anstiegs liegt jedoch wohl hinter ihnen.

@ boerse-global.de