Kartenbetrug: Neue Skimming-Welle erfasst Deutschland

Raffinierte Betrüger machen Jagd auf Kartendaten – und ihre Methoden werden immer ausgefeilter. Diese Woche wurde ein manipulierter Tankautomat in der Obersteiermark entdeckt. Kein Einzelfall: Polizei und Finanzexperten warnen bundesweit vor einer neuen Welle von Kartenbetrug durch Skimming an Geldautomaten und digitalen Diebstahl. Die Kriminellen setzen dabei auf kaum erkennbare Technologien, um an PIN und Kartendaten zu gelangen.

Beim klassischen Skimming bringen Betrüger manipulierte Aufsätze am Kartenschlitz an. Diese kopieren die Daten des Magnetstreifens, während versteckte Minikameras oder gefälschte Tastatur-Aufsätze die PIN-Eingabe ausspähen.

Besonders heimtückisch: Deep-Insert-Skimming. Hier wird eine winzige Wanze direkt in den Kartenschlitz geschoben – von außen praktisch unsichtbar.

Der Betrug verlagert sich zunehmend ins Digitale. Mit mobilen Lesegeräten können Kriminelle beim kontaktlosen Bezahlen via NFC Kartendaten im Vorbeigehen auslesen. Der Trick funktioniert nur aus wenigen Zentimetern Entfernung, doch in vollen U-Bahnen oder an der Supermarktkasse reicht das. Die erbeuteten Daten nutzen sie dann für Online-Einkäufe bei Händlern ohne zusätzliche Sicherheitsprüfung.

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Augen auf: Diese Warnsignale sollten Sie kennen

Vor jeder Kartennutzung gilt: Kontrolle ist Pflicht. Achten Sie auf diese Anzeichen:

• Lose oder hervorstehende Teile am Kartenschlitz
• Klebstoffreste oder ungewöhnliche Abdeckungen
• Wackelige Tastatur oder verdächtige Aufsätze
• Aufforderung zur PIN-Eingabe an Bankfilial-Türöffnern (keine Bank verlangt das)

Goldene Regel: Verdecken Sie die Tastatur bei der PIN-Eingabe immer mit der freien Hand oder Ihrer Geldbörse. So haben Kameras keine Chance.

Gegen digitalen Diebstahl helfen RFID-Schutzhüllen oder Portemonnaies mit integriertem Blocker. Notlösung: Wickeln Sie die Karte in Alufolie ein. Aktivieren Sie außerdem Push-Benachrichtigungen in Ihrer Banking-App. Bei jeder Transaktion werden Sie sofort informiert – und können bei Verdacht die Karte sperren lassen.

Banken rüsten auf: KI übernimmt die Wache

Die Finanzbranche investiert massiv in Abwehrtechnologien. Künstliche Intelligenz wird zur neuen Verteidigungslinie: KI-Systeme analysieren riesige Datenmengen in Echtzeit und erkennen verdächtige Transaktionsmuster, die Menschen übersehen würden. Die Algorithmen lernen kontinuierlich dazu und passen sich neuen Betrugsmaschen an.

Moderne Geldautomaten erhalten Anti-Skimming-Module, die manipulierte Geräte erkennen und den Automaten sofort abschalten. Im Online-Zahlungsverkehr wird 3D Secure zum Standard – Verfahren wie “Visa Secure” oder “Mastercard Identity Check” erfordern eine Zwei-Faktor-Authentifizierung per Banking-App oder SMS-Code.

Was kommt als Nächstes?

Die Zukunft gehört der Biometrie. Karten mit integriertem Fingerabdrucksensor befinden sich bereits in der Erprobung. Sie geben Zahlungen nur nach biometrischer Verifizierung frei. Auch Gesichtserkennung und Fingerabdruck-Authentifizierung über das Smartphone gewinnen an Bedeutung.

Doch Technologie allein reicht nicht. Kontrolle bleibt Pflicht: Prüfen Sie Ihre Kontoauszüge regelmäßig auf nicht autorisierte Abbuchungen. Informieren Sie sich über neue Betrugsmaschen, die Banken und Polizei kommunizieren. Nur wachsame Verbraucher machen den Betrügern das Leben schwer.

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