Kardiologen zweifeln: Akupunktur kein dauerhafter Blutdrucksenker
27.11.2025 - 08:52:12Kardiologen warnen vor langfristig unwirksamen alternativen Therapien bei Bluthochdruck. Neue Forschung zeigt: Regelmäßige Schlafzeiten senken Blutdruck messbar besser als Akupunktur.
Kardiologen warnen vor falschen Hoffnungen bei alternativen Therapien gegen Bluthochdruck. Während Akupunktur und Homöopathie bei Patienten beliebt sind, fehlen Belege für langfristige Erfolge – und neue Forschung zeigt: Eine simple Verhaltensänderung könnte wirksamer sein als die Nadeln.
Prof. Dr. Thomas Meinertz von der Deutschen Herzstiftung bringt es auf den Punkt: „Nach drei Monaten kommen die Patienten meist zurück, weil es langfristig nicht hilft.” Seine Einschätzung zur Akupunktur als Blutdrucktherapie, veröffentlicht heute im Spiegel, wirft eine unbequeme Frage auf: Setzen Millionen Deutsche auf die falsche Alternative?
Drei-Monats-Regel statt Dauerbehandlung
Die Position der führenden Herzspezialisten ist eindeutig: Wer Akupunktur oder Homöopathie bei Bluthochdruck versuchen möchte, sollte klare zeitliche Grenzen setzen. Prof. Dr. Heribert Schunkert, Direktor der Klinik für Herz-Kreislauferkrankungen am Deutschen Herzzentrum München, fordert konkrete Fristen: „Man sollte mit dem Patient eine Zeitgrenze besprechen, bis zu der ein normaler Blutdruck erreicht sein muss.”
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Bleiben die Werte danach erhöht, ist laut Schunkert der Griff zur Medikation unumgänglich. Der Grund: Dauerhaft erhöhter Blutdruck schädigt Herz und Nieren – ein Risiko, das keine „natürliche” Therapie rechtfertigt.
Was unterscheidet passive Behandlungen wie Akupunktur von aktiven Lebensstiländerungen? Die Antwort könnte in der Konsistenz liegen.
Schlaf-Routine schlägt Nadel-Therapie
Eine Studie der Oregon Health & Science University, erschienen am Dienstag dieser Woche in Sleep Advances, liefert bemerkenswerte Erkenntnisse: Wer täglich zur gleichen Zeit ins Bett geht, senkt seinen Blutdruck um durchschnittlich 4 mmHg systolisch und 3 mmHg diastolisch – gemessen über 24 Stunden.
„Diese einzelne, einfache Intervention führt zu klinisch signifikanten Verbesserungen”, betonen die Forscher. Die Wirkung entspricht etablierten Erstlinien-Empfehlungen wie Salz-Reduktion oder Sport – ohne Praxisbesuche, ohne Kosten, ohne umstrittene Effekte.
Anders als bei Akupunktur, deren Langzeitdaten in Meta-Analysen inkonsistent bleiben, zeigt die Schlaf-Konsistenz messbare physiologische Vorteile für das Herz-Kreislauf-System. Ein Vergleich, der aufhorchen lässt.
Wenn „natürlich” gefährlich wird
Die Kritik kommt nicht von ungefähr: Bei sekundärer Hypertonie – Bluthochdruck durch Organdefekte, Hormonstörungen oder Schlafapnoe – versagen alternative Therapien vollständig. Akupunktur kann weder verengte Nierenarterien weiten noch Nebennieren-Tumore behandeln.
Das Tückische: Wer in solchen Fällen auf konventionelle Diagnostik verzichtet und ausschließlich auf Nadeln setzt, riskiert irreversible Organschäden. Die Experten warnen eindringlich vor verlängerten Experimenten mit Alternativmedizin bei persistierend hohen Werten.
Selbst der IGeL-Monitor, der Gesundheitsleistungen bewertet, findet keine ausreichenden Belege für Akupunktur bei Bluthochdruck – anders als bei chronischen Rückenschmerzen oder Migräne-Prophylaxe, wo die Methode anerkannt ist.
Paradigmenwechsel in der Hochdrucktherapie
Die Medizin trennt zunehmend scharf zwischen zwei Kategorien: Lifestyle-Medizin (Schlaf, Ernährung, Bewegung mit robusten Daten) und Alternativmedizin (Akupunktur mit skeptischer Evidenzlage).
Drei zentrale Botschaften für Betroffene:
Zeitlimit setzen: Maximal drei Monate für Akupunktur-Versuche mit engmaschiger Kontrolle – wie Prof. Meinertz empfiehlt.
Lifestyle priorisieren: Regelmäßige Schlafzeiten (laut aktueller Studie vom 25. November) sollten vor passiven Therapien stehen.
Ursachen abklären: Therapieresistenter Bluthochdruck erfordert sofortige medizinische Untersuchung, nicht verlängerte Alternative-Experimente.
Die neuen Leitlinien für 2026 dürften messbare Lifestyle-Faktoren wie Schlafvariabilität und Natriumaufnahme in den Mittelpunkt rücken. Für Akupunktur bleibt bestenfalls eine unterstützende Nebenrolle – wenn überhaupt ein Zeitfenster von drei Monaten.
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