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Kanada führt Open Banking ein: Globales Rennen wird schneller

19.11.2025 - 07:20:12

Die digitale Finanzrevolution nimmt Fahrt auf. Binnen 72 Stunden haben drei Kontinente gezeigt, wohin die Reise geht: Kanada verankert Open Banking per Gesetz, neuseeländische Banken stellen auf Echtzeitzahlungen um, und im Nahen Osten entstehen neue Korridore für Sofortüberweisungen. Das traditionelle Bankensystem? Es bröckelt. An seine Stelle tritt ein Ökosystem, das transparent, vernetzt und blitzschnell funktioniert. Für Verbraucher und Unternehmen könnte das bedeuten: mehr Kontrolle über Finanzdaten, günstigere Auslandsüberweisungen – und Banking-Apps, die wirklich mitdenken.

Die Frage lautet nicht mehr ob, sondern wann die alte Finanzwelt vollständig digitalisiert ist. Während Regulierer und Banken um Tempo ringen, zeichnet sich ab: Wer jetzt nicht modernisiert, verliert den Anschluss.

Am 18. November 2025 hat die kanadische Regierung im Rahmen ihres Haushalts konkrete Details zum nationalen Open-Banking-Framework vorgelegt. Der sogenannte Consumer-Driven Banking Act (CDBA) soll Verbrauchern und kleinen Unternehmen ermöglichen, ihre Finanzdaten sicher mit akkreditierten Drittanbietern zu teilen. Überraschend: Die Aufsicht wandert zur Bank of Canada – eine Entscheidung, die das Regime näher an die Kerninfrastruktur des Zahlungsverkehrs rückt.

Der Zeitplan ist ambitioniert. Bis Mitte 2027 soll das Framework erweitert werden, sodass Drittanbieter im Auftrag von Kunden Zahlungen auslösen können. Um Betrug und Cyberangriffe einzudämmen, stellt die Regierung über fünf Jahre hinweg umgerechnet rund 17 Millionen Euro für Sicherheitsmaßnahmen bereit. Kanada holt damit auf: Länder wie Großbritannien oder Australien haben solche Systeme längst etabliert.

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Neuseeland und VAE ziehen nach: Partnerschaften für grenzenlose Zahlungen

Auch anderswo passiert gerade viel. Westpac NZ meldete am 18. November, als erste Bank des Landes den neuen Open‑Banking‑Standard erfüllt zu haben – zehn Tage vor der offiziellen Frist. Seit dem Start vor einem Jahr hat die Bank über 80.000 Zahlungen mit einem Volumen von umgerechnet 45 Millionen Euro über ihre Open‑Banking‑Infrastruktur abgewickelt. Die Zahlen belegen: Die Akzeptanz wächst rasant.

Im Nahen Osten setzt die First Abu Dhabi Bank (FAB), größtes Geldinstitut der Vereinigten Arabischen Emirate, auf eine Kooperation mit dem Zahlungsdienstleister Thunes. Das Netzwerk erlaubt FAB‑Kunden künftig Echtzeitzahlungen und Mobile‑Wallet‑Transfers in über 130 Länder. Ein klarer Vorstoß gegen die hohen Kosten traditioneller Auslandsüberweisungen.

Selbst in den USA, wo Open Banking dezentral wächst, tut sich was: Die Trailhead Credit Union bindet über den Anbieter Catalyst die Echtzeitsysteme FedNow und RTP an – regionale Institute rüsten auf.

USA gehen eigenen Weg: Banken monetarisieren Datenzugriffe

Während viele Regierungen Open Banking von oben verordnen, regelt der US‑Markt die Spielregeln anders. Die Zahl der API‑Verbindungen zwischen Banken und Fintechs ist binnen eines Jahres um 50 Prozent auf rund 114 Millionen gestiegen – getrieben von Verbrauchern, die smarte Finance‑Apps nutzen wollen.

Jüngster Paukenschlag: JPMorgan Chase hat mit Datenaggregratoren wie Plaid und Yodlee Vereinbarungen getroffen, die den bezahlten Zugang zu Kontoinformationen regeln. Damit formalisiert die größte US‑Bank den Wert ihrer Dateninfrastruktur und läutet eine neue Phase ein: Open Banking wird zum Geschäftsmodell – auch ohne bundesweite Vorschrift.

Neue Finanzinfrastruktur: Daten fließen, Geld bewegt sich sofort

Was gerade passiert, ist mehr als technisches Tuning. Open Banking schafft die Grundlage für sicheren Datenaustausch, Echtzeitzahlungen liefern die Schienen, auf denen Geld sekundenschnell rollt. Zusammen ebnen sie den Weg für Embedded Finance – Banking‑Services, die direkt in Nicht‑Bank‑Plattformen integriert sind – und Banking‑as‑a‑Service, wo Fintechs neue Apps auf klassischer Bankeninfrastruktur aufbauen.

Der Druck kommt von Verbrauchern, die Sofortlösungen erwarten. Unternehmen profitieren von besserer Liquidität, Kunden gewinnen Kontrolle über ihre Finanzen und Zugang zu maßgeschneiderten Services. Mit zunehmender Verbreitung dürfte der Wettbewerb anziehen – und die Kosten für Auslandsüberweisungen fallen, eine der größten Schwachstellen des alten Systems.

KI als nächster Turbo: Digitale Finanzassistenten voraus

Ist die Infrastruktur erst mal da, rückt die Frage ins Zentrum: Was lässt sich daraus bauen? Die nächste Innovationswelle wird von Künstlicher Intelligenz angetrieben. Banken und Fintechs können mit KI und Machine Learning die riesigen Datenströme aus Open Banking analysieren – für hyperpersonalisierte Finanzberatung, vorausschauende Analysen und ausgefeilte Betrugserkennung.

Experten rechnen mit digitalen Finanzassistenten, die weit über simple Chatbots hinausgehen: Sie liefern proaktive Hinweise zu Ausgaben, Sparplänen und Investments. Die Verschmelzung offener Daten, Sofortzahlungen und Künstlicher Intelligenz verspricht ein finanzielles Ökosystem, das intelligenter und kundenorientierter ist als alles, was wir bisher kannten.

Kann das alte Banking da mithalten? Die Antwort wird sich in den nächsten zwei Jahren zeigen – wenn die ersten KI‑gestützten Plattformen live gehen.

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