Kärnten, Millionen-Investitionen

Kärnten: Millionen-Investitionen beleben den Wohnungsmarkt

15.11.2025 - 22:50:12

Der Kärntner Immobilienmarkt erlebt einen Aufschwung. Nach Jahren der Stagnation treiben neue Landesförderungen und sinkende Zinsen sowohl die Sanierung alter Bausubstanz als auch den Neubau voran. In Villach startet jetzt ein Vorzeigeprojekt: Ein Investor steckt über eine Million Euro in die Revitalisierung eines historischen Gebäudes – acht moderne Wohnungen sollen bis April 2026 entstehen.

Die Signale am Markt sind eindeutig: Die Nachfrage steigt, Investoren kehren zurück, und die Politik schafft gezielt Anreize. Doch was steckt hinter dieser Entwicklung? Und kann der Boom langfristig für leistbaren Wohnraum sorgen?

In der Bambergergasse im Herzen von Villach hat diese Woche die sichtbare Transformation begonnen. Investor Josip Maric investiert über eine Million Euro in das “Neues Marktviertel Quartiershaus josefsmarkt Villach”. Das jahrzehntelang vernachlässigte Gebäude erhält eine Kernsanierung – acht Wohnungen entstehen, selbst der ehemalige Gastronomiebereich im Erdgeschoss wird umgewandelt.

Die Eckdaten des Projekts:
* Investitionssumme: Über 1 Million Euro
* Anzahl neuer Wohnungen: 8
* Baustart Fassade: November 2025
* Fertigstellung: April 2026

Noch in diesem Jahr beginnen die Arbeiten an der Fassade. Das Projekt zeigt exemplarisch, wie innerstädtische Potenziale gehoben werden können – durch gezielte Sanierung statt Abriss.

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Markterholung: Raus aus der Miete

Nach Jahren wirtschaftlicher Unsicherheit und strenger Kreditvergabe dreht der Wind. Immobilienexperten bestätigen gestiegenes Interesse und deutlich mehr Abschlüsse. Sinkende Zinsen machen Wohnkredite wieder attraktiv – besonders junge Familien wagen den Schritt ins Eigentum.

Die Zahlen sprechen für sich: Im ersten Halbjahr 2025 wuchs das Interesse am Wohnungskauf in Kärnten um 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der “Raus aus der Miete”-Trend befeuert die Nachfrage nach Eigentumswohnungen in Klagenfurt und Häusern im umliegenden Speckgürtel.

Wer profitiert am meisten? Käufer von Bestandsimmobilien. Während Neubauten moderat teurer werden, punkten gebrauchte Objekte mit günstigeren Preisen – vorausgesetzt, die Sanierung ist kalkulierbar.

Neue Förderung: Land Kärnten legt nach

Entscheidende Impulse kommen von der öffentlichen Hand. Mit 2025 hat das Land Kärnten seine Wohnbauförderung komplett überarbeitet. Das Ziel: leistbares und ökologisch nachhaltiges Wohnen für mehr Menschen.

Die wichtigsten Änderungen:
* Basisförderung: 900 Euro pro Quadratmeter
* Erweiterte Einkommensgrenzen für breitere Zugänglichkeit
* Spezieller Fokus auf Sanierung von Gebäuden ab 20 Jahren
* Zusatzförderung für Dämmung und Heizungstausch

Parallel dazu startet im November die Registrierung für die bundesweite “Sanierungsoffensive 2026”. Bis 2030 stehen erhebliche Mittel für klimafreundliche Heizungen und thermische Sanierungen bereit. Das könnte der Revitalisierungswelle zusätzlichen Schub verleihen.

Neubauten boomen in den Zentren

Während Altbauten aufpoliert werden, schießen in Klagenfurt und Villach moderne Wohnanlagen aus dem Boden. Bauträger wie die Kollitsch Gruppe oder Russinov Immobilien realisieren Projekte vom kompakten Appartement bis zum exklusiven Penthouse.

Die neuen Quartiere punkten mit zeitgemäßer Architektur, hoher Energieeffizienz und smarter Ausstattung – von Photovoltaik bis Smart-Home-Systemen. In Klagenfurt sind zahlreiche Projekte in Planung oder bereits im Bau, auch rund um die Kärntner Seen entstehen familienfreundliche Doppelhaushälften.

Doch die Preise bleiben eine Herausforderung. Während die Nachfrage anzieht, müssen Politik und Bauträger gemeinsam dafür sorgen, dass Wohnen nicht zum Luxusgut wird.

Balance zwischen Alt und Neu

Der Kärntner Markt scheint 2025 eine gesunde Balance zu finden. Nicht nur neuer Wohnraum entsteht – bestehende Substanz wird erhalten und energetisch verbessert. Experten bewerten diese Doppelstrategie als nachhaltig.

Die neuen Förderinstrumente wirken als Katalysator: Sie senken finanzielle Hürden für private Haushalte und schaffen Anreize für ökologisch sinnvolle Investitionen. Gleichzeitig werden quantitativer Bedarf und qualitative Ansprüche an modernes Wohnen berücksichtigt.

Ausblick: Was kommt nach dem Boom?

Die “Sanierungsoffensive 2026” wird ab nächstem Jahr ihre volle Wirkung entfalten. Die Revitalisierungsquote dürfte weiter steigen. Gleichzeitig wächst der Druck auf die Politik, die Rahmenbedingungen für den Neubau zu optimieren.

In Kärnten läuft bereits die Diskussion über einfachere Baustandards – nach dem Vorbild des deutschen “Gebäudetyps E”, der Baukosten pro Quadratmeter deutlich senken könnte. Ob dieser Weg auch in Österreich gangbar ist, wird sich zeigen.

Klar ist: Die Kombination aus gezielter Förderung, privater Investitionsbereitschaft und politischem Willen zur Vereinfachung entscheidet darüber, ob der Kärntner Wohnungsmarkt langfristig stabil und für alle Bevölkerungsgruppen attraktiv bleibt. Der aktuelle Aufschwung bietet jedenfalls die Chance, die Weichen richtig zu stellen.

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