Julius, Raab

Julius Raab Stiftung warnt vor Unternehmenskrise

06.10.2025 - 11:57:02

Studie zeigt verdoppelte Insolvenzen und sinkende Start-up-Überlebensraten bei extremer Vermögensungleichheit. Experten fordern strukturelle Reformen für den Wirtschaftsstandort.

Die Julius Raab Stiftung schlägt Alarm: Der neue „Wohlstandsatlas Österreich 2.0“ zeigt besorgniserregende Entwicklungen in der heimischen Wirtschaft. Insolvenzen haben sich seit 2013 fast verdoppelt, während Start-ups immer kürzer überleben.

Die 120-seitige Analyse betrachtet Wohlstand ganzheitlich – von der Entstehung über die Wahrnehmung bis zur langfristigen Sicherung. „Wohlstand ist mehr als der Kontostand“, betonen die Autoren und liefern damit eine neue Diskussionsgrundlage für Politik und Wirtschaft.

Start-ups kämpfen ums Überleben

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Neu gegründete Unternehmen verschwinden immer schneller wieder vom Markt. Parallel dazu steigt der Druck auf etablierte Betriebe dramatisch – die Insolvenzrate hat sich binnen zwölf Jahren nahezu verdoppelt.

Diese Entwicklung bedroht Österreichs Fähigkeit, nachhaltig Wohlstand zu schaffen. Strukturelle Reformen werden zur Überlebensfrage für den Wirtschaftsstandort.

Vermögen extrem ungleich verteilt

Während der Atlas neue Perspektiven eröffnet, bestätigen andere Studien die extreme Schieflage: Die reichsten 10 Prozent besitzen über die Hälfte des gesamten Vermögens, die ärmere Hälfte der Bevölkerung nur 4,6 Prozent.

Das Momentum Institut stuft Österreich sogar als Spitzenreiter bei der Vermögensungleichheit im Euroraum ein. Die obersten 5 Prozent halten allein 55 Prozent des Gesamtvermögens – hauptsächlich Immobilien und Unternehmensbeteiligungen.

Politik unter Handlungsdruck

Der Atlas erscheint zur rechten Zeit: Experten fordern bereits konkrete Gegenmaßnahmen wie Boden-, Erbschafts- und Vermögenssteuern. Die Arbeiterkammer warnt parallel in ihrem Wohlstandsbericht vor zunehmendem Druck auf breite Bevölkerungsschichten.

Besonders brisant: Immobilienvermögen macht zwar die obere Mittelschicht reicher, treibt aber gleichzeitig die Wohnkosten für Mieter in die Höhe.

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Weckruf für Standortpolitik

Die Stiftung will mehr als nur analysieren – sie fordert evidenzbasierte Reformen. Die kurze Lebensdauer von Start-ups und steigende Insolvenzen erfordern proaktive Standortpolitik und krisenfeste Rahmenbedingungen.

Gleichzeitig kann die Politik die Verteilungsfrage nicht länger ignorieren. Österreichs Wohlstandszukunft hängt davon ab, ob Vermögensaufbau und faire Teilhabe endlich in Einklang gebracht werden.

Der komplette Atlas steht kostenlos auf der Website der Julius Raab Stiftung zum Download bereit.

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