Juice, Jacking

Juice Jacking: Cyberattacke an Ladestationen bedroht Millionen Reisende

23.11.2025 - 10:30:12

Rekordverdächtige Passagierzahlen, überfüllte Terminals und leere Handy-Akkus – eine perfekte Kombination für Cyberkriminelle. Während sich Millionen Amerikaner auf den Weg zum Thanksgiving-Fest machen, warnen Sicherheitsexperten eindringlich vor manipulierten USB-Ladestationen an Flughäfen. Die Gefahr: Wer sein Smartphone anstöpselt, könnte Hackern Tür und Tor öffnen.

Die US-Transportsicherheitsbehörde TSA erwartet zwischen dem 25. November und 2. Dezember über 17,8 Millionen Passagiere – ein neuer historischer Rekord. Ausgerechnet diese Menschenmassen machen die Reisenden zu leichten Zielen für eine Betrugsmasche, die längst nicht mehr nur Theorie ist.

Das Prinzip klingt erschreckend simpel: Kriminelle manipulieren öffentliche USB-Ladestationen in Flughäfen, Hotels oder Bahnhöfen und verwandeln sie in digitale Fallen. Sobald ein ahnungsloser Reisender sein Gerät anschließt, können die Angreifer Schadsoftware installieren oder sensible Daten abgreifen – von Passwörtern über Bankdaten bis hin zu privaten Fotos.

“Schutz beginnt mit gesundem Misstrauen”, mahnte das Cybersicherheitsunternehmen CDML Computer Services in einer Warnung vom 19. November. Die Bequemlichkeit der kostenlosen Ladestation könne schnell zum Albtraum werden. Anders als beim WLAN erfolgt über das USB-Kabel eine direkte physische Verbindung – und die lässt sich kaum durch Softwareschutzmechanismen absichern.

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Besonders perfide: Auch gefälschte WLAN-Hotspots, sogenannte “Evil Twin”-Netzwerke, treiben ihr Unwesen. Mit Namen wie “Free_Airport_WiFi” tarnen sie sich als legitime Verbindungen und fangen den Datenverkehr ahnungsloser Nutzer ab.

Wenn aus Stress Leichtsinn wird

Die Dimension des Problems wird durch die schiere Masse an Reisenden verschärft. Allein für Sonntag, den 30. November, rechnet die TSA mit über drei Millionen Passagieren – potenziell einer der verkehrsreichsten Tage in der Geschichte der Behörde. Adam Stahl, stellvertretender TSA-Administrator, bestätigte die Rekordprognose in einer Pressemitteilung vom 21. November.

Was bedeutet das konkret? Überfüllte Terminals, lange Warteschlangen und gestresste Reisende mit leerem Akku. Genau in diesem Moment macht die sogenannte “Ladeangst” Menschen unvorsichtig. “In der Hektik stöpseln Passagiere ihr Handy einfach irgendwo ein, ohne nachzudenken”, beobachten Sicherheitsanalysten. Acht der zehn verkehrsreichsten Tage in der TSA-Geschichte ereigneten sich bereits 2025 – die Angriffsfläche für Cyberkriminelle wächst kontinuierlich.

Die neue Generation: Choicejacking

Moderne Smartphones fragen beim Anschluss an USB-Ports normalerweise, ob nur geladen oder auch Daten übertragen werden sollen – eine wichtige Sicherheitsbarriere. Doch Hacker haben auch dafür eine Lösung gefunden.

Im Juli 2025 identifizierten Forscher eine raffinierte Variante namens “Choicejacking”. Die Attacke manipuliert das Touchscreen-Display oder die Zeitsteuerung der Abfrage, sodass Nutzer versehentlich “Dateiübertragung” oder “Diesem Computer vertrauen” auswählen. Damit hebeln die Angreifer die letzte Verteidigungslinie aus und erhalten vollen Zugriff auf das Dateisystem des Geräts.

Obwohl Apple und Google ihre Betriebssysteme mit stärkeren Standardabwehrmechanismen ausgestattet haben, zeigt die Entwicklung: Eine physische USB-Verbindung bleibt ein fundamentales Sicherheitsrisiko.

Teil eines größeren Bedrohungsszenarios

Die Warnung vor Juice Jacking reiht sich ein in eine Welle von Cybersicherheitsbedrohungen zur Weihnachtszeit. Das Retail & Hospitality Information Sharing and Analysis Center (RH-ISAC) prognostizierte Anfang November einen dramatischen Anstieg automatisierter Angriffe und Betrugsversuche für die Feiertage 2025.

Laut dem am 3. November veröffentlichten Bericht entwickelt sich Betrug zur größten Bedrohung für kundenorientierte Unternehmen im vierten Quartal. Während sich viele Attacken auf Online-Handel und Geschenkkartenbetrug konzentrieren, bleiben physische Angriffe auf Reisende ein kritischer Baustein der Bedrohungslandschaft.

Parallel warnte die US-Cybersicherheitsbehörde CISA am 17. November vor aktiv ausgenutzten Sicherheitslücken in Fortinet-Web-Application-Firewalls. Die Botschaft: Auch die digitale Infrastruktur von Flughäfen und Transportknotenpunkten steht unter ständigem Beschuss.

So schützen Sie sich vor der digitalen Falle

Experten empfehlen Reisenden für die kommenden Feiertage folgende Vorsichtsmaßnahmen:

  • Steckdose statt USB: Nutzen Sie ausschließlich herkömmliche Strom­steckdosen mit Ihrem eigenen Netzteil – niemals öffentliche USB-Ports.
  • Powerbank mitnehmen: Eine aufgeladene externe Batterie macht Sie unabhängig von öffentlicher Ladeinfrastruktur.
  • USB-Datenblocker verwenden: Sogenannte “USB-Kondome” trennen die Datenleitungen physisch ab und erlauben nur den Stromfluss.
  • WLAN-Automatik deaktivieren: Schalten Sie die automatische Verbindung mit bekannten Netzwerken aus, um gefälschte Hotspots zu meiden.
  • Netzwerknamen verifizieren: Fragen Sie beim Personal nach dem exakten Namen des offiziellen WLANs, bevor Sie sich verbinden.

Ausblick: KI verschärft die Bedrohung

Mit weiter steigenden Passagierzahlen und der zunehmenden Integration künstlicher Intelligenz in Cyberangriffe dürfte sich die Lage verschärfen. Sicherheitsbehörden bereiten bereits verstärkte Aufklärungskampagnen für 2026 vor.

Die Botschaft ist klar: Behandeln Sie Ihr Smartphone wie Ihr Handgepäck – lassen Sie es nie unbeaufsichtigt und überlegen Sie genau, wo Sie es anschließen. In Zeiten rekordverdächtiger Reiseströme könnte ein Moment der Unachtsamkeit am Flughafen-USB-Port teure Konsequenzen haben.

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