Jugendliche in der Dauerkrise: Staat bricht Hilfestrukturen weg
10.12.2025 - 12:29:1221 Prozent der Kinder und Jugendlichen zeigen psychische Auffälligkeiten. Das belegt die neue COPSY-Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. Doch ausgerechnet jetzt drohen bewährte Hilfsprogramme zu kollabieren – wegen der vorläufigen Haushaltsführung nach dem Ampel-Aus.
Die Zahlen sind alarmierend. Mehr als jeder fünfte junge Mensch in Deutschland kämpft mit mentalen Problemen. Das Niveau liegt damit weiterhin deutlich über der Zeit vor Corona. Eine schnelle Erholung? Fehlanzeige.
“Die psychische Belastung hat sich chronifiziert”, erklärt Studienleiterin Prof. Dr. Ulrike Ravens-Sieberer. Anders als während der Pandemie sind es heute globale Krisen, die auf die Psyche drücken: Kriege, Klimawandel, Inflation. Besonders hart trifft es Kinder aus sozial benachteiligten Familien.
Das Bundesprogramm der Mental Health Coaches gilt als Erfolgsgeschichte. An über 100 Schulen stärken Fachkräfte präventiv die Resilienz junger Menschen. Die Evaluation der Universität Leipzig ist eindeutig: 90 Prozent der Beteiligten wollen das Programm fortsetzen.
Passend zum Thema Prävention an Schulen: Prokrastination verstärkt Stress und psychische Belastungen bei Jugendlichen und erschwert den Aufbau von Resilienz. Das kostenlose PDF “Die 4 besten Methoden gegen Aufschieberitis” zeigt einfache, sofort anwendbare Strategien für Schülerinnen, Lehrkräfte und Eltern – inklusive kleiner Tagesroutinen und Sofort-Hilfen gegen Last-Minute-Druck. Kostenloses Anti-Aufschieberitis-PDF sichern*
Doch die Finanzierung? Unklar. Nach dem Koalitionsbruch im November herrscht politischer Stillstand. Die vorläufige Haushaltsführung blockiert neue Bewilligungen. Programme hängen in der Luft, Träger wissen nicht, ob sie Personal weiter beschäftigen können.
Förderstopp im Januar
Ab Januar 2025 gilt der faktische Förderstopp für neue freiwillige Leistungen. Ohne verabschiedeten Haushalt dürfen keine neuen Projekte bewilligt werden. Die Konsequenzen sind drastisch:
- Träger der Jugendhilfe stehen vor dem Kollaps ihrer Infrastruktur
- Der Kinder- und Jugendplan sah zwar eine Stabilisierung vor – bleibt aber unverbindlich
- Bewährte Präventionsstrukturen drohen wegzubrechen
Der Deutsche Bundesjugendring und Wohlfahrtsverbände wie die Diakonie schlagen Alarm. Viele Einrichtungen kämpfen bereits jetzt ums Überleben.
Wenn Politik die Realität ignoriert
Ein perfekter Sturm zieht auf: Die Wissenschaft liefert harte Beweise für den massiven Hilfsbedarf. Gleichzeitig lähmt die Regierungskrise in Berlin jede Handlungsfähigkeit. Während akute körperliche Erkrankungen sofort behandelt werden, hängt mentale Gesundheitsprävention an befristeten Projektgeldern.
Experten sprechen von strukturellem Versagen. Die “Projektitis” der deutschen Förderlandschaft rächt sich jetzt bitter. Was jahrelang aufgebaut wurde, könnte innerhalb weniger Wochen kollabieren.
Zitterpartie bis Februar
Bis zur Bundestagswahl am 23. Februar 2025 wird es keinen regulären Haushalt geben. Träger, Fachkräfte und betroffene Familien warten auf Übergangslösungen. Die Forderung der Verbände ist eindeutig: Mentale Gesundheit junger Menschen darf nicht zur Verhandlungsmasse im Wahlkampf werden.
Ob Programme wie die Mental Health Coaches gerettet werden können, wird zur ersten Bewährungsprobe der nächsten Bundesregierung. Die Uhr tickt – für Hunderttausende belastete Jugendliche.
PS: Mentale Stärke lässt sich gezielt trainieren – auch bei jungen Menschen. Der Gratis‑Report “Gehirntraining leicht gemacht” bietet 11 alltagstaugliche Übungen, 7 Tipps zur Konzentration und einen kurzen Selbsttest, um Fokus und Gedächtnis zu stärken; ideal für Jugendliche, Eltern und Schul‑Fachkräfte, die Belastungen entgegenwirken wollen. Gratis-Report „Gehirntraining leicht gemacht“ anfordern


