ITM Power Aktie: Anleger warten ab

Die Aktie von ITM Power durchläuft derzeit eine Phase der Bodenbildung. Zwar konnte der britische Elektrolyseur mit seinen jüngsten Halbjahreszahlen operative Verbesserungen nachweisen, doch der große Befreiungsschlag am Aktienmarkt blieb aus. Nach den deutlichen Kursverlusten der letzten Wochen scheinen die positiven Nachrichten bereits eingepreist zu haben, weshalb Anleger nun in Lauerstellung verharren.

Operative Fortschritte ohne Kurssprung

Der aktuelle Kursbereich um 0,71 Euro markiert eine wichtige Haltezone für das Papier. Marktbeobachter werten die aktuelle Seitwärtsbewegung als Zeichen dafür, dass die jüngsten Unternehmens-Updates verarbeitet wurden. Der Markt wartet nun auf neue, konkrete Impulse oder Meilensteine bei Großprojekten. Dass keine Panikverkäufe stattfinden, deutet auf eine gewisse Stabilität hin, wenngleich das Momentum der Bullen vorerst verflogen ist.

Ein Blick auf die technischen Indikatoren unterstreicht die überverkaufte Situation: Mit einem RSI (Relative Strength Index) von 29,6 notiert die Aktie im unteren Extrembereich. Der deutliche Rücksetzer von über 18 Prozent auf 30-Tage-Sicht hat die Erwartungshaltung gedämpft.

Solide Bilanz als Sicherheitsnetz

Fundamental betrachtet hat sich die Lage bei ITM Power aufgehellt, was den Kurs auf dem aktuellen Niveau stützt. Das Unternehmen meldete für das erste Halbjahr einen Rekordumsatz von 18 Millionen Pfund und konnte gleichzeitig den bereinigten EBITDA-Verlust auf 11,9 Millionen Pfund reduzieren. Diese Entwicklung signalisiert Investoren, dass der “Cash Burn” – also das Verbrennen von Geldreserven – langsamer voranschreitet als zuvor.

Besonders wichtig für die Bewertung ist die komfortable Cash-Position von 197 Millionen Pfund. Dieses Polster verringert das unmittelbare Risiko von verwässernden Kapitalerhöhungen und gibt dem Unternehmen Zeit, seine Strategie umzusetzen. Dass die Jahresprognose mit einem angepeilten Umsatz von 35 bis 40 Millionen Pfund lediglich bestätigt und nicht angehoben wurde, erklärt die verhaltene Reaktion der Börse: Es fehlte der Überraschungseffekt für eine neue Rally.

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Fokus auf Großprojekte und Januar-Termin

Strategisch richtet sich der Blick nun auf die Ausführung bestehender Verträge. Insbesondere das 100-MW-Projekt für RWE in Lingen gilt als entscheidender Testlauf für die Technologie im industriellen Maßstab. Eine erfolgreiche Installation würde das Vertrauen in die neuen Produkte wie “Alpha 50” und “Neptune V” nachhaltig stärken.

Für die weitere Kursentwicklung ist nun entscheidend, ob die Marke von 0,70 Euro verteidigt werden kann. Der nächste wichtige Termin im Kalender sind die Zwischenergebnisse im Januar. Bis dahin dürften Nachrichten über neue Aufträge – speziell aus den USA oder dem britischen HAR1-Programm – die einzigen potenziellen Kurstreiber bleiben.

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