iPhone: Japan erzwingt offenes System ab Dezember
18.11.2025 - 13:25:12Japan zwingt Apple zur größten iOS-Öffnung seit Jahren: Nutzer können Siri durch Google Gemini ersetzen und Apps außerhalb des App Store installieren. Update folgt Mitte Dezember 2025.
Apple muss den japanischen iPhone-Nutzern künftig deutlich mehr Freiheiten einräumen. Die neueste Beta-Version von iOS 26.2 zeigt: Erstmals können Siri durch Google Gemini oder Amazon Alexa ersetzt und Apps außerhalb des App Store installiert werden. Grund ist ein strenges Wettbewerbsgesetz, das Apple stärker in die Schranken weist als selbst die EU-Regularien.
Die Änderungen sind keine freiwillige Geste des Konzerns. Japans “Gesetz zur Förderung des Wettbewerbs bei spezifischer Smartphone-Software” tritt am 18. Dezember 2025 vollständig in Kraft – und Apple reagiert mit einem Update, das für Mitte Dezember erwartet wird. Für Millionen japanischer Nutzer bedeutet das die größte Umwälzung der iOS-Funktionalität seit Jahren. Eine Umwälzung, die zeigt: Die digitalen Festungsmauern um Apples lukratives Ökosystem bekommen weltweit Risse.
Siri verliert Hardware-Monopol
Die iOS 26.2-Beta bestätigt mehrere zentrale Neuerungen, die ausschließlich für den japanischen Markt gelten. Die markanteste Änderung laut Apples Entwicklerdokumentation: Nutzer können künftig einen Sprachassistenten von Drittanbietern – etwa Google Gemini oder Amazon Alexa – der Seitentaste des iPhones zuweisen. Eine Funktion, die seit Siris Einführung ausschließlich Apples eigenem Assistenten vorbehalten war.
Das Gesetz verbietet es Plattformbetreibern explizit, ihre eigenen Dienste bei der Steuerung zentraler Hardware-Funktionen zu bevorzugen. Apple muss sich fügen. Doch das ist nicht alles: Die Aktualisierung erlaubt auch alternative App-Marktplätze – ein Feature, das europäische Nutzer bereits seit der Umsetzung des Digital Markets Act (DMA) kennen. Entwickler können ihre Apps über verschiedene Storefronts anbieten. Der Epic Games Store hat bereits angekündigt, noch Ende 2025 beliebte Titel wie Fortnite auf iOS in Japan verfügbar zu machen.
Abgerundet wird die Compliance-Offensive durch einen Auswahlbildschirm für Suchmaschinen in Safari beim ersten iPhone-Setup. Nutzer sehen eine neutrale Auswahl von Anbietern wie Google, DuckDuckGo und Yahoo Japan – Letzterer im Land besonders populär.
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Präziser als Brüssel?
Japans Mobile Software Competition Act gilt Beobachtern als präziser und umfassender als das europäische Pendant. Die Gesetzgebung basiert auf einer detaillierten Analyse des mobilen Ökosystems durch Japans Digital Market Competition Council. Die von der Japan Fair Trade Commission (JFTC) veröffentlichten Richtlinien sind ungewöhnlich konkret: Sie fordern nicht nur Drittanbieter-Zahlungssysteme und App-Stores, sondern verlangen auch jährliche Compliance-Berichte und untersagen die Nutzung von OS-gesammelten Daten zur Bevorzugung eigener Apps.
Ein Kontrast zur anhaltenden Auseinandersetzung in der EU. Zwar zwang der DMA Apple bereits früher zur Öffnung für alternative App-Stores, doch die Umsetzung stieß auf heftige Kritik. Entwickler bemängeln die Gebührenstruktur, Regulierer sprechen von “unnötigen Hürden”. Die EU-Kommission verhängte im April 2025 eine Strafe von 500 Millionen Euro gegen Apple, weil der Konzern gegen Anti-Steering-Verpflichtungen verstoßen hatte – Entwickler dürfen Nutzer nicht über günstigere Kaufoptionen außerhalb des App Store informieren.
Die Möglichkeit, Siri auf Systemebene zu ersetzen, bleibt vorerst Japan vorbehalten. Das unterstreicht die unterschiedlichen Prioritäten und Erfolge der beiden Regulierungsregime.
Weltweiter Druck auf Tech-Giganten
Was in Japan geschieht, ist Teil eines globalen Trend. Regierungen weltweit nehmen die Macht der Tech-Giganten ins Visier und erlassen Gesetze, die deren “Gatekeeper”-Rolle beschränken. Nach der EU ist Japan nun das 29. Land, das Apple zur Zulassung von Drittanbieter-App-Stores verpflichtet. Der Druck auf geschlossene digitale Ökosysteme wächst – und damit die Komplexität für Apple.
Der Konzern argumentiert seit Langem, dass sein geschlossenes System unverzichtbar für Nutzersicherheit und Datenschutz sei. In einer Stellungnahme zum EU-DMA im September 2025 warnte Apple, solche Regulierungen würden Änderungen erzwingen, die “neue Datenschutz- und Sicherheitsrisiken” schaffen und Nutzer Betrug und Malware aussetzen. Gegenüber der JFTC zeigt sich der Konzern vorsichtiger – Compliance statt Konfrontation scheint die Devise.
Für Entwickler eröffnen sich neue Vertriebs- und Zahlungskanäle. Doch die Kehrseite: Die iOS-Erfahrung droht zu fragmentieren, mit Funktionen und Möglichkeiten, die von Region zu Region stark variieren.
Blaupause für die Welt?
Mit der öffentlichen Veröffentlichung von iOS 26.2 Mitte Dezember stehen japanische Nutzer kurz davor, eine beispiellose Kontrolle über ihre iPhones zu erlangen. Die Änderungen treten kurz vor der Frist des 18. Dezember in Kraft.
Die zentrale Frage: Werden diese Japan-spezifischen Features, insbesondere der Austausch von Siri, zum Vorbild für andere Regionen? Spekulationen, eine ähnliche Option käme in die EU, um die DMA-Anforderungen für gleichberechtigten Hardware-Zugang zu erfüllen, gibt es schon lange. Doch Apples jüngste Schritte bestätigen: Japan ist Vorreiter. Während Regulierer weltweit genau beobachten, könnten die Änderungen in Japan eine Vorschau auf die Zukunft aller iPhone-Nutzer sein – eine Zukunft der Wahlfreiheit, diktiert nicht von Cupertino, sondern von nationalen Gesetzen.
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