iPhone gestohlen? So missbrauchen Kriminelle die „Wo ist?-Funktion
13.11.2025 - 14:21:12Nach dem Verlust eines iPhones hoffen viele Besitzer auf eine schnelle Wiederkehr. Genau diese Hoffnung nutzen Kriminelle aus – mit einer perfiden Phishing-Masche, die Apple-IDs kapert und Sicherheitssperren aushebelt. Die Schweizer Cyber-Behörde warnt aktuell eindringlich vor der Betrugsmaschine.
Die Täter gehen dabei erschreckend geduldig vor. Oft vergehen Monate, bis die ersten gefälschten Nachrichten beim Opfer eintreffen. Per SMS oder iMessage melden sie: „Ihr verlorenes iPhone wurde erfolgreich geortet” – häufig mit Standort im Ausland. Was die Masche so gefährlich macht? Die Betrüger kennen exakte Details zum gestohlenen Gerät: Modell, Farbe, Speichergröße. Diese Informationen lesen sie direkt vom gesperrten Display ab.
Wer sein iPhone verliert, aktiviert typischerweise den „Modus verloren” über Apples „Wo ist?”-Funktion. Auf dem Sperrbildschirm erscheint dann eine Nachricht mit Kontaktdaten – gedacht für ehrliche Finder. Doch genau hier setzen die Kriminellen an.
Die auf dem Display angezeigte Telefonnummer oder E-Mail-Adresse wird zum Einfallstor. Über diese Kanäle verschicken die Täter ihre Phishing-Nachrichten, angereichert mit den abgelesenen Gerätedaten. Ein eingebetteter Link verspricht, den aktuellen Standort des iPhones zu zeigen. Tatsächlich führt er auf eine täuschend echte Kopie der Apple-Login-Seite.
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In der emotionalen Stresssituation geben viele Besitzer hier ihre Apple-ID samt Passwort ein – und liefern den Dieben damit alle Zugangsdaten auf dem Silbertablett.
Die Aktivierungssperre als eigentliches Ziel
Was wollen die Kriminellen erreichen? Sie zielen auf Apples Aktivierungssperre, die gestohlene iPhones praktisch wertlos macht. Ist „Wo ist?” aktiviert, bleibt das Gerät selbst nach einem Zurücksetzen mit der Apple-ID des Besitzers verknüpft – eine unüberwindbare technische Barriere.
Da es keine bekannte Methode gibt, diese Sperre zu knacken, bleibt nur der Weg über Social Engineering. Mit den erbeuteten Zugangsdaten loggen sich die Täter in den iCloud-Account ein und entfernen das gestohlene Gerät aus der Geräteliste. Die Aktivierungssperre fällt, das iPhone lässt sich zurücksetzen und als vollwertiges Gerät verkaufen.
Der Schaden geht aber weit über den Geräteverlust hinaus: Die Angreifer erhalten Zugriff auf Fotos, E-Mails und möglicherweise auf Zahlungsinformationen im Apple-Account.
Wenn Vertrauen zur Falle wird
Das Schweizer Nationale Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) warnt eindringlich: Apple kontaktiert Kunden niemals per SMS oder E-Mail, um über gefundene Geräte zu informieren. Jede solche Nachricht ist Betrug.
Die Masche funktioniert so gut, weil sie menschliche Schwächen ausnutzt statt technischer Lücken. Die Täter missbrauchen das Vertrauen in das Apple-Ökosystem und spielen mit der emotionalen Verzweiflung nach einem Geräteverlust. Die spezifischen Gerätendetails schaffen eine Illusion von Legitimität, die selbst vorsichtige Nutzer täuschen kann.
So schützen Sie sich vor der Betrugsmasche
Cybersicherheits-Experten empfehlen mehrere Schutzmaßnahmen:
Keine Links anklicken: Ignorieren Sie grundsätzlich jede Nachricht, die behauptet, Ihr Gerät sei gefunden worden. Nutzen Sie ausschließlich offizielle Kanäle wie iCloud.com/find oder die „Wo ist?”-App auf einem vertrauenswürdigen Gerät.
Sekundäre Kontaktdaten verwenden: Hinterlegen Sie im „Modus verloren” eine speziell dafür angelegte E-Mail-Adresse statt Ihrer Hauptnummer oder primären E-Mail.
SIM-Karte mit PIN sichern: So verhindern Sie, dass Diebe Ihre Nummer durch Einlegen der SIM in ein anderes Gerät missbrauchen.
Mit zunehmender Bekanntheit dieser Masche dürften die Kriminellen ihre Methoden weiterentwickeln. Wachsamkeit bleibt der beste Schutz – und die Erkenntnis: Zu schön, um wahr zu sein, ist meist tatsächlich Betrug.
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