Betrüger, Apple-Funktion

iPhone gestohlen? Betrüger nutzen Apple-Funktion für perfide Phishing-Falle

14.11.2025 - 14:33:12

Kriminelle nutzen gestohlene iPhones für raffinierte Phishing-Angriffe auf Apple-IDs. Das BACS warnt vor gefälschten Ortungsnachrichten, die zur Umgehung der Aktivierungssperre führen.

Nach einem iPhone-Diebstahl fängt für viele Opfer das eigentliche Drama erst an: Kriminelle kapern gezielt die Apple-ID durch raffinierte Phishing-Attacken. Das Schweizer Bundesamt für Cybersicherheit (BACS) warnt im November 2025 vor einer besonders perfiden Masche – die Täter nutzen die Hoffnung der Bestohlenen aus, ihr Gerät wiederzufinden.

So funktioniert die “Wo ist?”-Falle

Die Methode ist teuflisch simpel. Nach dem Diebstahl schalten die Täter das iPhone sofort aus, um eine Ortung zu verhindern. Die Besitzer reagieren meist mit einer Fernsperre über die iCloud und hinterlassen auf dem Sperrbildschirm eine Nachricht mit Kontaktdaten für ehrliche Finder.

Genau hier greifen die Betrüger zu. Tage oder Wochen später erhalten die Opfer eine SMS oder iMessage: Das iPhone sei angeblich geortet worden. Der beigefügte Link führt zu einer täuschend echten Kopie der iCloud-Anmeldeseite. Wer dort seine Apple-ID und das Passwort eingibt, übergibt den Kriminellen die Kontrolle.

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Aktivierungssperre: Der Schlüssel zum Profit

Ein gestohlenes iPhone ist ohne Zugangsdaten praktisch wertlos. Apples Aktivierungssperre verhindert, dass das Gerät zurückgesetzt und mit einem neuen Konto genutzt werden kann. Die Hardware wird zum teuren Briefbeschwerer.

Doch mit den erbeuteten Login-Daten hebeln die Täter diese Sperre aus. Das iPhone lässt sich dann auf Werkseinstellungen zurücksetzen und als Neugerät verkaufen. Laut Bundeskriminalamt ist ein entsperrtes Gerät weitaus lukrativer als der Teilverkauf – was den hohen Aufwand der Phishing-Kampagnen erklärt.

Psychologischer Trick: Social Engineering im Einsatz

Die Phishing-Nachrichten wirken erschreckend echt. Die Täter können Modell, Farbe und Speichergröße direkt vom gesperrten Gerät ablesen und in ihre Nachrichten einbauen. Diese Detailtreue erhöht die Glaubwürdigkeit massiv.

Das Schweizer BACS bezeichnet dieses Social Engineering als einzige erfolgversprechende Methode, um Apples robuste Sicherheitsfunktionen zu umgehen. Neben SMS setzen die Kriminellen auch auf gefälschte E-Mails, die angeblich vom Apple-Support stammen.

Cyberkriminalität auf Rekordniveau

Die Zahlen sind alarmierend: 30 % der deutschen Internetnutzer waren 2025 von Datendiebstahl betroffen. Der finanzielle Schaden durch Cyberkriminalität erreichte laut Bitkom ein Rekordniveau.

Besonders heimtückisch: Die Masche zielt auf Menschen in emotionalen Ausnahmesituationen. Die Angriffe werden immer zielgerichteter und nutzen mehrere Kanäle gleichzeitig.

So schützen Sie sich wirksam

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) mahnt zur Vorsicht: Klicken Sie niemals auf Links in unerwarteten Nachrichten. Geben Sie Login-Seiten immer manuell in den Browser ein.

Diese Maßnahmen schützen:

  • Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren: Selbst mit Ihrem Passwort benötigen Täter einen Code von Ihrem anderen Gerät
  • Gesunde Skepsis bewahren: Apple fragt niemals per SMS oder E-Mail nach Ihrem Passwort
  • Keine Kontaktdaten auf dem Sperrbildschirm: Kommunizieren Sie über die offizielle “Wo ist?”-App
  • Regelmäßige Backups erstellen: Minimieren Sie den Verlust persönlicher Daten wie Fotos und Dokumente

Die Bedrohung wird sich weiter verschärfen. KI-gestützte Tools ermöglichen noch überzeugendere Phishing-Nachrichten. Umso wichtiger ist ein grundlegendes Sicherheitsbewusstsein – und die konsequente Nutzung der Schutzmechanismen.

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