iPhone-Diebstahl: Warum Kriminelle Android-Handys einfach zurückgeben
19.11.2025 - 17:34:12Organisierte Banden fokussieren sich auf Apple-Geräte, da diese auf dem Schwarzmarkt deutlich höhere Erlöse als Android-Smartphones erzielen. Die Wertstabilität macht iPhones zur bevorzugten Beute.
In Londons Straßen spielt sich ein bizarres Szenario ab: Diebe entreißen ihren Opfern die Smartphones – und geben Android-Geräte mit einer wegwerfenden Geste zurück. Nur iPhones verschwinden in den Taschen der Täter. Was wie eine skurrile Anekdote klingt, offenbart die knallharte Ökonomie des globalen Schwarzmarkts für gestohlene Elektronik.
Die Erklärung ist simpel: Geld. Während ein geklautes iPhone auf dem Schwarzmarkt Tausende Euro einbringt, lohnt sich der Aufwand bei Android-Geräten kaum noch. Organisierte Banden haben längst erkannt, wo sich Risiko und Ertrag am besten rechnen.
Der goldene Faktor: Wertstabilität
iPhones sind die Rolex unter den Smartphones – sie verlieren kaum an Wert. Marktanalysen zeigen: Android-Flaggschiffe büßen im ersten Jahr doppelt so schnell an Wert ein wie Apples Geräte. Ein trei Jahre altes iPhone erzielt noch immer beachtliche Preise, während vergleichbare Android-Modelle längst Ladenhüter sind.
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Selbst gesperrte oder deaktivierte iPhones bleiben profitabel:
- Ersatzteilmarkt: Display, Kamera und Hauptplatine bringen Hunderte Euro
- Asiatischer Schwarzmarkt: Spezialisierte Werkstätten bereiten Geräte für den Weiterverkauf auf
- Stabile Nachfrage: Das Apple-Ökosystem garantiert anhaltende Begehrlichkeit
Der fragmentierte Android-Markt bietet diese Sicherheit nicht. Zu viele Hersteller, zu viele Modelle, zu schneller Preisverfall – für Kriminelle ein unkalkulierbares Geschäft.
Organisierte Kriminalität statt Gelegenheitstäter
Jake Moore, Sicherheitsberater bei ESET, bringt es auf den Punkt: “Es ergibt wirtschaftlich einfach mehr Sinn, sich auf begehrte Apple-Geräte zu konzentrieren.” Hinter den Diebstählen stecken keine Einzeltäter, sondern international vernetzte Banden mit professionellen Strukturen.
Der Ablauf ist durchorganisiert: Nach dem Diebstahl verschwinden die Geräte binnen Stunden außer Landes, um Ortung zu erschweren. Europol-Berichte dokumentieren, wie kriminelle Netzwerke globale Lieferketten und moderne Technologien für ihre Zwecke nutzen. Die Strafverfolgungsbehörden kämpfen mit der grenzüberschreitenden Dimension dieses Geschäfts.
Apples Gegenschlag: “Shoulder Surfing” adé
Apple kennt die Begehrlichkeit seiner Produkte und rüstet seit Jahren auf. Aktivierungssperre und “Wo ist?”-App waren erste Hürden. Doch Diebe fanden einen Weg: Shoulder Surfing – das heimliche Ausspähen des Entsperrcodes über die Schulter des Opfers. Mit dem Code konnten sie die Apple-ID ändern und das Gerät komplett übernehmen.
Die Antwort kam Anfang 2024 mit iOS 17.3: Die Funktion “Schutz für gestohlene Geräte” verlangt für sicherheitskritische Aktionen außerhalb vertrauter Orte zwingend Face ID oder Touch ID – plus eine einstündige Sicherheitsverzögerung. Passwort ändern? Apple-ID löschen? “Wo ist?” deaktivieren? Ohne biometrische Authentifizierung läuft nichts mehr.
Das Ökosystem als Fluch und Segen
Apples Erfolg wird zur Achillesferse. Die starke Markenbindung, jahrelange Software-Updates und hochwertige Verarbeitung schaffen eine Nachfrage, die den Gebrauchtmarkt anheizt. Kein Android-Hersteller – nicht Samsung, nicht Google – dominiert den Wiederverkaufsmarkt so stark.
Samsung reagiert inzwischen mit eigenen erweiterten Diebstahlschutzfunktionen. Doch die Fragmentierung bleibt: Zu viele Modelle, zu unterschiedliche Wertkurven. Für international agierende Banden fehlt die Standardisierung, die iPhones so attraktiv macht.
Katz und Maus – ohne Endspiel
Der erweiterte Diebstahlschutz erschwert die Übernahme gestohlener Geräte erheblich. Sicherheitsexperten erwarten sinkende Erfolgsquoten bei den Tätern. Doch die kriminellen Netzwerke suchen bereits nach neuen Schwachstellen.
Zukünftige Updates könnten noch weiter gehen: Noch stärkere biometrische Kopplungen, Einschränkungen bei Reparaturen mit nicht verifizierten Teilen. Doch die Grundregel bleibt: Die beste Beute ist das am schlechtesten gesicherte Gerät.
Die Polizei rät eindringlich: Entsperrcode niemals sichtbar in der Öffentlichkeit eingeben, Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren, den erweiterten Diebstahlschutz einschalten. Denn solange iPhones Tausende Euro auf dem Schwarzmarkt bringen, bleibt die Jagd eröffnet.
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