Investitionsbasis für Energiewende-Projekte in Ostdeutschland gelegt:VNG schließt Geschäftsjahr 2023 mit großem Erfolg ab (FOTO)Leipzig - Außerordentlich gutes Ergebnis in 2023 - UmfangreicheInvestitionen in Versorgungssicherheit und grüne Transformation bis 2035 geplant- Meilensteine im Energiepark Bad Lauchstädt erzielt - Normalisierung desErgebnisses in 2024 erwartet"Das letzte Jahr war erneut von einem außergewöhnlichen Marktumfeld geprägt.Daraus haben sich für uns Chancen ergeben, die wir nutzen konnten.
16.04.2024 - 10:03:20VNG AG / Investitionsbasis für Energiewende-Projekte in Ostdeutschland ...
Investitionsbasis für Energiewende-Projekte in Ostdeutschland gelegt:VNG schließt Geschäftsjahr 2023 mit großem Erfolg ab (FOTO)Leipzig (ots) - Außerordentlich gutes Ergebnis in 2023 - UmfangreicheInvestitionen in Versorgungssicherheit und grüne Transformation bis 2035 geplant- Meilensteine im Energiepark Bad Lauchstädt erzielt - Normalisierung desErgebnisses in 2024 erwartet
"Das letzte Jahr war erneut von einem außergewöhnlichen Marktumfeld geprägt.Daraus haben sich für uns Chancen ergeben, die wir nutzen konnten. In Summe istes uns gelungen, ein außergewöhnliches Ergebnis zu erwirtschaften, das weit überunseren Erwartungen liegt", resümiert Ulf Heitmüller, Vorstandsvorsitzender derVNG AG zu Beginn des diesjährigen Bilanzpressegesprächs. "Alle Geschäftsbereichehaben zum wirtschaftlichen Erfolg beigetragen. Für 2024 ist bereits jetztabsehbar, dass sich diese Gewinnsituation nicht wiederholen lässt. Wir erwarteneine Normalisierung des Marktes und ebenso für das Konzernergebnis im nächstenJahr", ordnet Heitmüller ein.
Das Geschäftsjahr 2023 hat VNG mit einem adjusted EBIT, d. h. das bereinigteoperative Ergebnis vor Zinsen und Steuern, von 447 Mio. Euro abgeschlossen(2022: -205 Mio. Euro). Ebenfalls deutlich über dem Vorjahreswert liegt dasKonzernergebnis mit 380 Mio. Euro (2022: -337 Mio. Euro). "Unserwirtschaftlicher Erfolg gibt uns finanzielle Stabilität, um die notwendigenInvestitionen in die Transformation des Energiesystems stetig und ambitioniertweiter voranzutreiben sowie unsere Strategie VNG 2030+ konsequent umzusetzen.Bis zum Jahr 2035 beabsichtigen wir bei entsprechenden Rahmenbedingungen bis zu5 Mrd. Euro zu investieren. Ein relevanter Teil unserer Investitionen soll inden Ausbau der Infrastruktur grüner Gase fließen. 2023 haben wir erneut kräftigin den Strukturwandel in Ost- und Mitteldeutschland investiert. Über alleGeschäftsbereiche hinweg waren es 197 Mio. Euro", sagt Bodo Rodestock,Vorstandsmitglied für Finanzen und Personal der VNG AG. Der abgerechnete Umsatzbeträgt im Geschäftsjahr 2023 rund 23,2 Mrd. Euro (2022: rund 36,2 Mrd. Euro).Zum 31.12.2023 beschäftigte der VNG-Konzern insgesamt 1.688 Mitarbeiterinnen undMitarbeiter (2022: 1.578).
Geschäftsbereichsübergreifender Erfolg in 2023
Der unabhängige Fernleitungsnetzbetreiber ONTRAS Gastransport GmbH hat alsKonzerntochter einen wesentlichen Ergebnisbeitrag im unteren dreistelligenMillionenbereich zum Jahresergebnis beigetragen. Angepasste Nutzungsentgeltesowie gesunkene Energiekosten führten zu einer Ergebnisverbesserung. Damit kommtdem Geschäftsbereich Transport eine unverändert tragende Rolle im VNG-Konzernzu. Der Geschäftsbereich Speicher gewann im Zuge des gestiegenen Wertes vonSpeicherkapazitäten für die Versorgungssicherheit deutlich an Bedeutung, sodassgestiegene Sommer-Winter-Spreads im Rahmen erfolgreicher Vermarktungen genutztwerden konnten. Aus dem operativen Geschäft erzielte die VNG Gasspeicher GmbHein adjusted EBIT in hoher zweistelliger Millionenhöhe.
Die sichere Versorgung der Stadtwerke, Weiterverteiler, Industriekunden undKraftwerke stand im Geschäftsbereich Handel & Vertrieb im Fokus desGeschäftsjahres 2023. Insbesondere die händlerische Nutzung gebuchterSpeicherkapazitäten, der Gasvertrieb an Großkunden und das Handelsgeschäft anden europäischen Gasmärkten wirkte sich außerordentlich positiv auf das Ergebnisaus. "2023 sind zudem die extremen Belastungen durch die Gasersatzbeschaffungfür nicht mehr aus Russland gelieferte Mengen entfallen und diese werden auch2024 nicht entstehen. Insgesamt hat VNG bewiesen, dass wir umsichtig undwiderstandsfähig mit einem Krisenjahr wie 2022 umgehen konnten", ergänztRodestock. Die VNG Handel & Vertrieb GmbH (VNG H&V) hat ein positives Ergebnisim unteren dreistelligen Millionenbereich zum Gesamtergebnis von VNGbeigetragen.
Im Sinne der Versorgungssicherheit fokussierte sich VNG im Jahr 2023 auf dieweitere Diversifizierung der Gasbezüge. Den Bedarf deckt VNG nun durch Importeaus Norwegen, Algerien, am Handelsmarkt sowie über den Einkauf von LNG ab. "VNGist seit Januar 2024 das erste deutsche Unternehmen, das Pipelinegas ausAlgerien bezieht. Wir werden weiter daran arbeiten, neue Lieferverträgeabzuschließen. Jeder zusätzliche Vertrag ist ein Baustein für eine zuverlässigeund sichere Gasversorgung. Hierbei denken wir zugleich stets die Transformationdes Energieträgers mit und sprechen auch über die Versorgung mit erneuerbarenund dekarbonisierten Gasen. Internationale Kooperationen sind für denWasserstoffhochlauf unerlässlich. Deutschland wird die Bedarfe an Wasserstoffkünftig nicht allein durch heimische Produktion decken können. Wir sindzusätzlich auf Importe angewiesen", so Heitmüller weiter. Mit TEH2, einerTochter der französischen TotalEnergies, arbeitet VNG am Aufbau einer grünenWasserstofflieferpartnerschaft mit Chile. Darüber hinaus ebnet VNG in weiterennationalen und internationalen Partnerschaften den Weg für den perspektivischenImport grüner Gase, um langfristige Wasserstoff- und Ammoniakprojekte zurealisieren.
Die BALANCE Erneuerbare Energien GmbH (BALANCE) wuchs im Geschäftsjahr 2023 aufnunmehr 40 Anlagen in Nord- und Ostdeutschland. Die installierteFeuerungswärmeleistung des Portfolios beträgt rund 178 MWFWL. Damit könnenjährlich ca. 120.000 Haushalte mit erneuerbarer Energie versorgt werden. "Alswichtiger Baustein des dezentralen Energiesystems der Zukunft erhöht Biogasschon heute den Anteil grüner Gase im Netz. Als regional erzeugter undgrundlastfähiger Energieträger leistet Biogas somit einen wichtigen Beitrag zurVersorgungssicherheit. Wir wollen weiterhin substanziell im Biogasbereichwachsen, unseren Bestand optimieren und zur regionalen Wertschöpfung beitragen",erklärt Hans-Joachim Polk, Vorstandsmitglied für Infrastruktur und Technik derVNG AG. Der Geschäftsbereich Biogas erzielte ein adjusted EBIT in untererzweistelliger Millionenhöhe.
Der jüngste der fünf VNG-Geschäftsbereiche konzentriert sich auf den Betrieb undAusbau digitaler Infrastruktur. Über diverse Beteiligungen undTochterunternehmen investiert VNG direkt sowie indirekt in den Ausbau desGlasfasernetzes und das FTTX-Geschäft. Zudem liegt der Fokus auf kommunalenKooperationen in Mitteldeutschland. Das adjusted EBIT des GeschäftsbereichsDigitale Infrastruktur bewegt sich zum Geschäftsjahresende 2023 stabil imniedrigen zweistelligen Millionenbereich.
Energiepark Bad Lauchstädt & Energy Hub Rostock: Bedeutende Meilensteine imBereich grüner Gase
"Wie die Gaswirtschaft der Zukunft funktionieren wird und der Hochlauf grünerGase gelingen kann, erproben wir derzeit in einem Konsortium im Rahmen unseresLeuchtturmprojekts, dem Reallabor Energiepark Bad Lauchstädt. Dort sind wirmitten in der Umsetzung. Wir haben mit der Konsortial-FID und dem erstenSpatenstich seit Sommer 2023 eine Baustelle, auf der es sichtlich voran geht.Unsere im letzten Jahr erzielten Meilensteine sind beachtlich. Beispielsweisehat VNG 2023 den ersten Liefervertrag für grünen Wasserstoff mit derTotalEnergies Raffinerie Mitteldeutschland als Ankerkunden abgeschlossen. Zudemwidmet ONTRAS seit 2023 die erste Gastransportleitung Deutschlands auf 25 kmLänge zwischen Bad Lauchstädt und Leuna auf Wasserstoff um. Bereits ab derzweiten Jahreshälfte 2025 soll das erste grüne Gas ausgeliefert werden. UnserZiel ist es, erstmals die gesamte Wertschöpfungskette im industriellen Maßstababzubilden. Perspektivisch sollen Industrieunternehmen im mitteldeutschenChemiedreieck mit vor Ort erzeugter, grüner Energie versorgt werden", sagt Polk.Im Reallabor der Energiewende werden acht Windräder bis zu 50 Megawatterneuerbaren Strom erzeugen. In einem 30 Megawatt-Elektrolyseur soll dieser ingrünen Wasserstoff umgewandelt und über die umgestellte Leitung zum Kundentransportiert werden.
"Um die Wirtschaft und Privathaushalte auch über Erdgas hinaus sicher undwettbewerbsfähig mit Energie zu versorgen, braucht es weiterhin Moleküle wieBiogas und Wasserstoff. Als VNG haben wir im letzten Jahr im Zuge unsererTransformation hin zu grünen Gasen deutlich an Fahrt gewinnen können. Für denHochlauf grüner Gase gilt es nun, die bereits existierende Transport- undSpeicherinfrastruktur zu nutzen. Wir wollen die Region Mittel- undOstdeutschland auf dem Weg zur Dekarbonisierung unterstützen und so denStrukturwandel und die Energiewende aktiv gestalten", so Polk weiter.Beispielsweise arbeitet VNG in einem gemeinsamen Projekt mit dem norwegischenEnergieunternehmen Equinor daran, den Rostocker Hafen zu einer Drehscheibe fürdekarbonisierte, das heißt CO2-freie, Energie in Ostdeutschland zu entwickeln.Im Zuge dessen werden Möglichkeiten untersucht, wie dekarbonisierter Wasserstoffaus norwegischem Erdgas hergestellt werden kann. Eine Anlage im Gigawatt-Maßstabkönnte ab 2030 jährlich bis zu 230.000 Tonnen Wasserstoff produzieren und soeinen wichtigen Beitrag für den prognostizierten schnell steigendenWasserstoffbedarf in Deutschland leisten. Zudem wird der Aufbau einerCO2-Exportinfrastruktur geprüft.
Energiepolitische Weichenstellungen für 2024: Wasserstoff-Kernnetz im Fokus
Für 2024 blickt Heitmüller mit besonderem Interesse auf die NationaleWasserstoffstrategie: "Für 2030 wird ein Wasserstoffbedarf in Höhe von 95 bis130 TWh prognostiziert. Um diese Nachfragen decken zu können, gilt es nebengrünem auch dekarbonisierten Wasserstoff zu berücksichtigen. Ebenso wichtig istdie richtige Infrastruktur. Das derzeit diskutierte Wasserstoff-Kernnetz, dasImport- und Einspeisepunkte mit relevanten Abnehmern verbindet, ist einewichtige Voraussetzung für den Wasserstoffhochlauf. Als Betreibersystemrelevanter Infrastruktur ist VNG grundsätzlich gewillt, sich am Aufbau desKernnetzes zu beteiligen."
Notwendige Investitionsentscheidungen ordnet Heitmüller wie folgt ein: "In Summebenötigen wir für den Wasserstoffhochlauf einen stabilen und rechtssicherenRahmen. Nur mit entsprechenden kapitalmarktfähigen Finanzierungsbedingungenkönnen wir langfristige Investitionsentscheidungen tätigen. Aktuell analysierenund bewerten wir das vom Bundestag am 11. April beschlossene Finanzierungsmodellzum Kernnetz intensiv."
Heitmüller abschließend: "2024 erwarten wir insbesondere hinsichtlich derWasserstoffimport- und Wasserstoffspeicherstrategie wesentliche Entscheidungenund Fortschritte. Wir wollen auch in Zukunft für unsere Kunden, die Wirtschaftund Gesellschaft als verlässlicher Partner für Stabilität sowie Kontinuitätstehen und für Energie sorgen, die gebraucht wird."
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