Intervallfasten, Studie

Intervallfasten entzaubert: Deutsche Studie erschüttert Diät-Mythos

08.11.2025 - 03:44:12

Ernüchternde Erkenntnis: Timing ist nicht alles

Eine neue Studie aus Berlin stellt eine der beliebtesten Abnehmmethoden infrage. Das Timing der Mahlzeiten allein bringt nichts – solange die Kalorien nicht stimmen. Gleichzeitig bestätigt die Forschung: Protein bleibt der wahre Stoffwechsel-Champion.

Das Deutsche Institut für Ernährungsforschung (DIfE) und die Charité Berlin haben diese Woche ihre “ChronoFast-Studie” in Science Translational Medicine veröffentlicht. Das Ergebnis dürfte Millionen Intervallfasten-Fans überraschen: Zeitbeschränktes Essen ohne Kalorienreduktion verbessert den Stoffwechsel nicht.

Die Forscher untersuchten Studienteilnehmerinnen auf Insulinsensitivität, Blutzucker- und Blutfettwerte. Resultat? Keine messbaren Verbesserungen. Die oft gepriesenen Vorteile früherer Studien gehen vermutlich auf unbewusste Kalorienreduktion zurück – nicht aufs Mahlzeiten-Timing.

Das Fazit: Die innere Uhr verschiebt sich zwar durch getaktete Mahlzeiten, für den Stoffwechsel zählt aber die Gesamtenergiebilanz.

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Protein schlägt Jojo-Effekt: Europäische Mega-Studie liefert Beweise

Während Intervallfasten entzaubert wird, triumphiert ein alter Bekannter: Protein. Das EU-finanzierte “Diogenes”-Projekt, eine der größten europäischen Ernährungsstudien, bestätigt die Schlüsselrolle von Eiweiß beim Gewichthalten.

Die Ergebnisse sprechen für sich:

  • Teilnehmer mit proteinreicher Kost (25 % der Kalorien) hielten ihr Gewicht nach der Diät
  • Die proteinarme Gruppe nahm deutlich wieder zu
  • Protein steigert das Sättigungsgefühl und kurbelt den Energieverbrauch an

Experten empfehlen mageres Fleisch, fettarme Milchprodukte, Hülsenfrüchte und Fisch. Der sogenannte “Thermic Effect of Food” – der erhöhte Energieverbrauch bei der Proteinverstoffwechselung – macht den Unterschied.

Eli Lilly bringt Abnehmpille 2026 auf den Markt

Der US-Pharmakonzern Eli Lilly will noch dieses Jahr die Zulassung für Orforglipron beantragen. Die tägliche Pille gehört zur Klasse der GLP-1-Rezeptoragonisten – derselben Wirkstoffgruppe wie die berühmten “Abnehmspritzen”.

Phase-III-Studien zeigen: Patienten mit Übergewicht und Typ-2-Diabetes verloren signifikant an Gewicht. Die Markteinführung ist für 2026 geplant. Viele Patienten dürften die Tablette gegenüber wöchentlichen Spritzen bevorzugen – was die Therapie deutlich zugänglicher macht.

Von Hype zu Evidenz: Was wirklich funktioniert

Die aktuellen Entwicklungen markieren einen Wendepunkt. Populäre Diät-Trends werden auf ihre Kernmechanismen zurückgeführt – und verlieren dabei oft ihren magischen Glanz. Intervallfasten? Funktioniert nur mit Kaloriendefizit. Stoffwechsel ankurbeln? Protein und Bewegung bleiben die Basis.

Parallel dazu etabliert sich Adipositas als behandelbare chronische Erkrankung. Die neuen GLP-1-Medikamente sind kein Wundermittel, aber ein wirksames Werkzeug – wenn sie mit Ernährungs- und Bewegungstherapie kombiniert werden.

Die Zukunft: Personalisiert statt Pauschal

Anstatt dem nächsten Trend hinterherzulaufen, zeichnet sich ein differenzierter Ansatz ab. Die Kombination aus bewährten Strategien – proteinreiche Kost, Krafttraining, ausreichend Flüssigkeit – mit modernen Medikamenten könnte vielen Betroffenen nachhaltig helfen.

Die Zulassung oraler Medikamente wie Orforglipron ab 2026 wird die pharmakologische Unterstützung weiter verbreiten. Doch eines bleibt klar: Den einen ultimativen Trick gibt es nicht. Erfolg braucht einen auf die Person zugeschnittenen Plan – basierend auf Genetik, Stoffwechsel und Lebensstil.

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