Intervallfasten, Diabetes-Remission

Intervallfasten: Diabetes-Remission für 55 Prozent der Patienten möglich

15.11.2025 - 00:12:12

Studien zeigen: Intervallfasten ermöglicht bei 55 Prozent der Diabetes-Patienten vollständige Remission ohne Medikamente. Die Methode verbessert Insulinsensitivität und reduziert Medikamentenbedarf deutlich.

Intervallfasten könnte die Behandlung von Typ-2-Diabetes revolutionieren. Aktuelle Studien zeigen: Die Methode senkt nicht nur den Blutzucker effektiv, sondern ermöglicht in vielen Fällen sogar eine vollständige Remission – ganz ohne Medikamente. Was steckt hinter diesem vielversprechenden Ansatz?

Eine im Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism veröffentlichte Studie liefert beeindruckende Zahlen: 55 Prozent der Teilnehmenden erreichten nach drei Monaten eine vollständige Diabetes-Remission. Fast 90 Prozent konnten ihre Medikation deutlich reduzieren, selbst Insulin-abhängige Patienten. Die Besonderheit: Viele Betroffene litten bereits seit über sechs Jahren an Diabetes – eine Erkrankungsdauer, bei der eine Remission bislang als unwahrscheinlich galt.

So funktioniert die Methode im Körper

Intervallfasten basiert auf einem gezielten Essrhythmus, keine klassische Diät. Die 16:8-Methode ist am bekanntesten: 8 Stunden täglich essen, 16 Stunden fasten. Alternativ gibt es die 5:2-Variante mit fünf normalen Tagen und zwei Fastentagen pro Woche.

Der entscheidende Mechanismus: In den Fastenphasen sinkt der Insulinspiegel drastisch. Der Körper greift nun auf Fettreserven zurück statt auf Glukose aus der Nahrung. Diese metabolische Umstellung verbessert die Insulinsensitivität – die Zellen reagieren wieder effektiver auf körpereigenes Insulin.

Anzeige

Viele Patienten wissen nicht, welche Blutwerte wirklich entscheidend sind, wenn es um Therapieerfolg oder Remission bei Typ‑2‑Diabetes geht. Der kostenlose 25‑seitige PDF‑Report „Laborwerte‑Selbstcheck“ erklärt verständlich, welche Werte (z. B. HbA1c, Nüchternblutzucker, Insulin) Sie im Blick behalten sollten, wann Spezialtests sinnvoll sind und wie Sie Laborergebnisse gemeinsam mit Ihrem Arzt richtig einordnen. Ideal, wenn Sie Intervallfasten sicher und effektiv begleiten wollen. Laborwerte jetzt kostenlos verstehen

Für Typ-2-Diabetiker ist dieser Effekt zentral. Ihre Erkrankung ist oft durch eine Insulinresistenz gekennzeichnet, genau hier setzt Intervallfasten an.

Gewichtsverlust als Schlüsselfaktor

Der Zusammenhang zwischen Übergewicht und Typ-2-Diabetes ist wissenschaftlich eindeutig. Viszerales Bauchfett produziert entzündungsfördernde Stoffe, die Insulinresistenz begünstigen.

Die Teilnehmenden der Studien verloren signifikant an Gewicht – die Grazer Studie dokumentierte durchschnittlich fünf Kilogramm in drei Monaten. Gewichtsverluste von 10 bis 15 Kilogramm können die Bauchspeicheldrüsen-Funktion messbar verbessern und die Insulinsensitivität wiederherstellen.

Dr. Dongbo Liu, einer der Autoren der chinesischen Studie, formuliert es deutlich: Typ-2-Diabetes sei nicht zwangsläufig eine lebenslange Erkrankung. Eine Remission werde möglich, wenn Patienten durch Lebensstiländerungen Gewicht verlieren. Intervallfasten erweise sich dabei als besonders alltagstauglich.

Vorsicht: Unterzuckerung als Risiko

Trotz vielversprechender Ergebnisse birgt Intervallfasten Gefahren. Patienten mit Insulin oder blutzuckersenkenden Medikamenten wie Sulfonylharnstoffen riskieren gefährliche Unterzuckerungen. Ein unkontrollierter Start ohne Medikamenten-Anpassung kann zu kritisch niedrigen Blutzuckerwerten führen.

Die klare Empfehlung der Experten: Intervallfasten bei Diabetes ausschließlich unter engmaschiger ärztlicher Aufsicht beginnen. Ärzte müssen die Medikation individuell anpassen und den Blutzucker sorgfältig überwachen.

Die Grazer Studie belegt: Mit der richtigen Anpassung lassen sich schwere Unterzuckerungen vermeiden. Die Sicherheit steht und fällt mit professioneller Begleitung.

Paradigmenwechsel in der Diabetes-Therapie?

Die Forschungsergebnisse könnten etablierte Behandlungsleitlinien in Frage stellen. Bislang fokussiert die Therapie auf kontinuierliche, moderate Kalorienrestriktion. Meta-Analysen zeigen zwar keine generelle Überlegenheit des Intervallfastens bei der reinen Gewichtsabnahme.

Doch die hohe Remissionsrate von 55 Prozent ist bemerkenswert. Einige chinesische Studien deuten darauf hin, dass Intervallfasten kombiniert mit Formula-Diät den HbA1c-Wert stärker senkt als Standardmedikamente wie Metformin.

Experten sprechen von einem Wandel: Weg von der reinen Symptomkontrolle, hin zur vollständigen Remission. Die Methode gilt als praktisch, kosteneffizient und alltagstauglich – die Medikamentenkosten sinken drastisch.

Weitere Forschung notwendig

Größere, längerfristige Studien müssen die bisherigen Ergebnisse bestätigen. Das Deutsche Diabetes-Zentrum (DDZ) untersucht bereits die genauen Auswirkungen auf die Bauchspeicheldrüsen-Funktion.

Zukünftige Forschung wird auch die Kombination mit körperlicher Aktivität in den Fokus rücken. Bestätigen sich die Daten, könnte Intervallfasten in den kommenden Jahren zu einem festen Bestandteil der offiziellen Behandlungsleitlinien werden – als ärztlich begleitete, nicht-invasive Option, die Diabetes nicht nur managt, sondern potenziell umkehrt.

Anzeige

PS: Möchten Sie Ihre Fortschritte beim Intervallfasten besser einordnen? Der Laborwerte‑Selbstcheck liefert praxisnahe Erklärungen zu HbA1c, Insulin und weiteren wichtigen Blutparametern – plus Hinweise, wann Sie mit Ihrem Arzt über Medikamenten‑Anpassungen sprechen sollten. Fordern Sie den kostenlosen PDF‑Report per E‑Mail an und verstehen Sie Ihre Werte sicher, bevor Entscheidungen zur Therapieänderung getroffen werden. Kostenlosen Laborwerte‑Report anfordern

@ boerse-global.de