Börsen/Aktien, Börsenschluss

In der Hoffnung auf Entspannung in den internationalen Zollstreitigkeiten sind die Anleger am Montag wieder stärker ins Risiko gegangen.

14.04.2025 - 18:46:20

Europa Schluss: Erholung - Zollpolitik bleibt im Fokus

Auf die überraschend für 90 Tage ausgesetzten Zölle durch die USA in der vergangenen Woche war am Samstag eine Ausnahmeregelung für bestimmte Elektronik-Produkte - auch aus China - gefolgt. Zwar wurde seitens der US-Regierung deren zeitliche Begrenztheit betont, dennoch reagierten die Börsen weltweit positiv.

Der EuroStoxx 50 EU0009658145 schloss 2,59 Prozent höher auf 4.911,39 Punkte, sodass bereits wieder ein kleines Plus für dieses Jahr verbucht werden konnte. Vor einer Woche war der Leitindex der Eurozone mit 4.540 Zählern auf den tiefsten Stand seit August vergangenen Jahres eingebrochen. Seither hat er sich um etwas mehr als 8 Prozent erholt.

Außerhalb des Euroraums gewann der Schweizer Leitindex SMI CH0009980894 2,31 Prozent auf 11.499,46 Punkte. Der britische FTSE 100 GB0001383545 kletterte um 2,14 Prozent auf 8.134,34 Punkte nach oben.

Beruhigende Kommentare der US-Notenbank Fed und weitere Ausnahmen bei den Zöllen hätten geholfen, die Stimmung an den Märkten zu verbessern, schrieb Anleiheexperte Rainer Guntermann von der Commerzbank. Dabei verwies er auf Aussagen der US-Notenbankerin Susan Collins, der zufolge die Fed auf eine Stabilisierung der Finanzmärkte im Notfall vorbereitet sei.

Unter den einzelnen Branchen in Europa gab es zum Wochenstart keine Verlierer. Besonders gefragt war die Bankbranche EU0009658806. Nach den starken Quartalsberichten der US-Institute JPMorgan US46625H1005 und Morgan Stanley US6174464486 am Freitag hatte nun auch Goldman Sachs US38141G1040 überzeugt.

BBVA ES0113211835, Santander ES0113900J37 oder Unicredit IT0005239360 zählten zu den Favoriten im EuroStoxx 50 mit Gewinnen zwischen 3,3 und 4,0 Prozent. BNP Paribas FR0000131104 legten mit plus 4,4 Prozent noch etwas deutlicher zu. Wegen der Übernahme des Vermögensverwalters Axa Investment Managers erwartet die französische Großbank zwar belastende Auswirkungen auf ihre harte Kernkapitalquote, doch Analysten hatten Ärgeres erwartet. Analystin Anke Reingen von der Bank RBC rechnet zudem damit, dass sich die Übernahme für BNP Paribas längerfristig als wertschöpfend erweisen wird.

Da in Erholungsphasen wie der aktuellen außerdem vor allem die konjunkturzyklischen Sektoren zulegen, gewannen neben der Bankbranche auch der Kapitalgütersektor EU0009658905, der Öl- und Gas- EU0009658780 oder auch der Rohstoffsektor EU0009658624 überdurchschnittlich.

Technologiewerten profitierten von der zumindest vorläufigen Aussetzung der Sonderzölle auf Smartphones und Computer durch die US-Regierung und erholten sich nach den jüngsten Verlusten weiter. So stiegen die Aktien des Chip-Herstellers STMicro NL0000226223 sowie die des Branchenausrüsters ASML NL0010273215 um jeweils 2,2 Prozent und die von BE Semiconductor NL0012866412 um 3,3 Prozent.

In der Schweiz legten Logitech CH0025751329 um 6,6 Prozent zu und AMS-Osram AT0000A18XM4 gewannen 7,9 Prozent.

@ dpa.de