Produktion/Absatz, Wettbewerb

In der europäischen Rüstungsindustrie entsteht ein neues Schwergewicht zum Bau von Kampfpanzern.

15.10.2024 - 12:38:52

Rheinmetall und Leonardo gründen gemeinsame Panzerfirma

Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall DE0007030009 und die italienische Waffenschmiede Leonardo IT0003856405 gaben in Rom die Gründung eines gemeinsamen Unternehmens bekannt, bei dem beide Partner jeweils 50 Prozent der Anteile halten. Mit der formellen Genehmigung durch die Behörden rechnen sie bis Anfang 2025. Als erster Großauftrag ist eine Bestellung der italienischen Armee mit einem Gesamtwert von mehr als 20 Milliarden Euro in Sicht.

Die neue Firma soll ihren Hauptsitz in Rom haben. Das operative Zentrum soll in der norditalienischen Hafenstadt La Spezia angesiedelt werden, wo Leonardo heute bereits ein Werk hat. 60 Prozent der Aktivitäten sollen in Italien liegen. Dabei geht es vor allem um den Bau von Kampf- und Schützenpanzern - auch für die Armeen anderer Länder in Europa und darüber hinaus.

"Neues Schwergewicht im europäischen Panzerbau"

Der von Rheinmetall entwickelte "Panther" soll die Basis für das neue Kampfpanzer-Stahlkoloss sein und der Rheinmetall-Schützenpanzer Lynx soll die Basis für den neuen Schützenpanzer sein. Das Vorhaben wurde bereits im Juli öffentlich gemacht, als die beiden Firmen eine Absichtserklärung unterschrieben.

"Wir schaffen ein neues Schwergewicht im europäischen Panzerbau", sagte Rheinmetall-Chef Armin Papperger. Man adressiere "primär den italienischen Markt, zukünftig aber auch andere Partnerstaaten, die Modernisierungsbedarf im Bereich ihrer Kampfsysteme haben". Leonardo-Chef Roberto Cingolani sagte, man wolle modernste Technologien entwickeln, die auf internationaler Ebene wettbewerbsfähig seien.

Auftragsbücher voll wie noch nie

Der italienische Leonardo-Konzern entstand aus dem früheren Staatsbetrieb Finmeccanica. Der italienische Staat ist noch heute größter Einzelaktionär. Mit seinen mehr als 50.000 Beschäftigten machte Leonardo zuletzt einen Jahresumsatz von mehr als 15 Milliarden Euro. Die Italiener sind auch am Bau der Kampfjets F-35 und Eurofighter beteiligt sowie Zulieferer von Airbus NL0000235190 und Boeing US0970231058.

Rheinmetall ist Deutschlands größter Rüstungskonzern, er kam 2023 auf einen Umsatz von 7,2 Milliarden Euro bei 34.000 Beschäftigten. Die Auftragsbücher der Düsseldorfer sind so voll wie noch nie, seit Beginn des Ukraine-Kriegs 2022 geht die Nachfrage durch die Decke.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Brüssel: Google-Mutter Alphabet verstößt gegen EU-Recht Die Google US02079K1079-Mutter Alphabet US02079K3059 verstößt nach einer ersten Einschätzung der Europäischen Kommission gegen EU-Digitalregeln. (Boerse, 19.03.2025 - 16:09) weiterlesen...

Boeing: Mehr Jets und weniger Mittelabfluss im ersten Quartal - Kurssprung Der kriselnde Flugzeughersteller Boeing US0970231058 rechnet dank einer stärkeren Jet-Produktion mit weniger Mittelabfluss im ersten Quartal. (Boerse, 19.03.2025 - 15:54) weiterlesen...

Irreführende Werbung? Umwelthilfe klagt gegen fünf Firmen Wegen möglicherweise irreführender Werbung mit Umweltvorteilen zieht die Deutsche Umwelthilfe (DUH) gegen fünf bekannte Unternehmen vor Gericht. (Boerse, 19.03.2025 - 06:15) weiterlesen...

BGH macht Weg frei Im Streit um eine strengere Wettbewerbsaufsicht von Apple US0378331005 hat der Bundesgerichtshof (BGH) dem Bundeskartellamt den Rücken gestärkt. (Boerse, 18.03.2025 - 13:34) weiterlesen...

BGH ermöglicht strengere Wettbewerbsaufsicht über Apple Der Bundesgerichtshof (BGH) hat bestätigt, dass das US-Technologieunternehmen Apple US0378331005 eine überragende marktübergreifende Bedeutung für den Wettbewerb hat. (Boerse, 18.03.2025 - 11:33) weiterlesen...

Wieder mehr Wohnungen genehmigt - doch die Bauzinsen steigen Lichtblick für den kriselnden Wohnungsbau in Deutschland: Die Zahl der Baugenehmigungen steigt nach langem Rückgang wieder. (Wirtschaft, 18.03.2025 - 10:48) weiterlesen...