Immobilienmarkt: Stabilisierung trifft auf Wohnungskrise
18.10.2025 - 05:55:02Deutschlands Immobilienpreise zeigen Seitwärtsbewegung bei massivem Wohnungsmangel, während Österreich deutliche Erholung mit 14,6 Prozent Umsatzplus verzeichnet.
Deutsche und österreichische Großstädte erleben eine Trendwende am Immobilienmarkt. Nach Jahren der Unsicherheit stabilisieren sich die Kaufpreise spürbar, während gleichzeitig neue Bauinitiativen und milliardenschwere Investitionsprogramme den stockenden Wohnungsbau ankurbeln sollen.
Die Zahlen zeigen eine zweigeteilte Realität: Während sich die Preise in einem Korridor von 3 bis 3,5 Prozent Bauzinsen eingependelt haben, verschärft sich der Wohnungsmangel dramatisch. Bis 2027 wird das Defizit in Deutschland auf 830.000 fehlende Wohnungen anwachsen.
Deutschland: Preis-Plateau bei massivem Wohnungsmangel
München bleibt mit 8.476 Euro pro Quadratmeter die teuerste deutsche Stadt, Berlin liegt bei 4.833 Euro. Nach der Korrektur der Vorjahre zeigen die Preise eine Seitwärtsbewegung mit leichten Aufwärtstrends. Experten prognostizieren moderate Steigerungen von 3-4 Prozent jährlich.
Der Schein trügt jedoch: Hinter der Preisstabilität verbirgt sich eine dramatische Angebotskrise. Deutschland benötigt jährlich 400.000 neue Wohnungen, doch die Fertigstellungen bleiben weit dahinter zurück. Ein drastischer Rückgang bei den Baugenehmigungen verschärft die Lage zusätzlich.
Besonders angespannt bleibt die Situation auf den Mietmärkten in Berlin, Frankfurt und Düsseldorf. Der chronische Mangel an Mietwohnungen hält den Druck auf die Mieten konstant hoch.
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Österreich erlebt spürbaren Aufschwung
Völlig anders die Lage in Österreich: Der Immobilienmarkt zeigt deutliche Erholungstendenzen. Die Verkaufszahlen stiegen um 14,6 Prozent auf 15,32 Milliarden Euro Transaktionsvolumen. Graz verzeichnete einen Anstieg um 31,5 Prozent, Salzburg sogar um 43 Prozent.
Die Preise für Eigentumswohnungen sollen 2025 um etwa 2 Prozent steigen, vor allem in Wien, Tirol und der Steiermark. Die BUWOG Group kündigte bereits den Bau von über 1.000 neuen Wohnungen in Wien, Vösendorf und Salzburg an.
Politik greift mit Milliarden-Paketen ein
Deutschland setzt auf den “Wohnungsbau-Turbo”: Eine vom Bundesrat gebilligte Gesetzesänderung soll Planungs- und Genehmigungsverfahren drastisch beschleunigen. Städte und Gemeinden können künftig schneller Baurecht schaffen.
Österreich geht den direkten Weg: Ein Milliarden-Euro-“Wohn- und Baupaket” fließt als Zweckzuschuss an die Bundesländer. Die Mittel sind für leistbares Eigentum und Mietwohnungen vorgesehen und sollen die Baukonjunktur gezielt ankurbeln.
Ausblick: Mietdruck bleibt bestehen
Eine schnelle Entspannung ist nicht in Sicht. Der massive Wohnraummangel wird die Mieten weiter treiben, auch wenn sich die Dynamik abschwächen könnte. Die Kaufpreise dürften mit moderaten Zuwächsen auf stabilisiertem Niveau verharren.
Entscheidend bleibt die Geschwindigkeit des Neubaus. Die angekündigten Projekte sind wichtige Hoffnungsträger, doch bis sie das Angebotsdefizit spürbar verringern, werden Jahre vergehen. Potenzielle Käufer könnten 2025 von einer günstigen Übergangsphase profitieren – bevor neue wirtschaftliche Impulse die Marktdynamik erneut verändern.