Immobilienmarkt: Österreichs Preise stabilisieren sich zum Jahreswechsel
31.12.2025 - 11:09:12Der österreichische Immobilienmarkt beendet 2025 mit einer stabilen Preisentwicklung. Die im Sommer prognostizierte Trendwende hat sich im vierten Quartal gefestigt. Gleichzeitig verbessert sich die Leistbarkeit für Käufer durch gestiegene Einkommen.
Nach den turbulenten Korrekturjahren wird 2025 als Phase der Konsolidierung in Erinnerung bleiben. Transaktionen nahmen im zweiten Halbjahr wieder spürbar zu. Ein entscheidender Faktor war die Schere zwischen Immobilienpreisen und Löhnen: Während die Preise seit 2022 um 3,5 Prozent fielen, stiegen die verfügbaren Haushaltseinkommen im selben Zeitraum um rund 23,5 Prozent. Diese Entwicklung verkleinerte die Leistbarkeitslücke und lockte im vierten Quartal wieder mehr private Käufer an.
Die Stimmung am Jahresende wird auch durch eine entspanntere Finanzierungslage getrieben. Nach der “Kreditklemme” der Vorjahre erholte sich die Neuvergabe von Wohnbaukrediten im Jahresverlauf 2025 deutlich. Die Bank Austria verzeichnete im ersten Halbjahr einen Anstieg der Neukreditvergabe um 54 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dieser Trend setzte sich im zweiten Halbjahr fort, begünstigt durch stabilere Zinsen und pragmatischere Vergaberichtlinien.
Experten wie Stefan Bruckbauer, Chefökonom der UniCredit Bank Austria, betonen die Kombination aus Preisrückgang, Einkommenszuwächsen und einer Lockerung der Geldpolitik. Diese Faktoren machen Wohneigentum wieder greifbarer.
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Hohes Preisniveau bleibt die Herausforderung
Doch warnt die Branche vor falschen Illusionen: Immobilien sind nicht “billig” geworden. Der leichte Rückgang wirkt im historischen Kontext marginal.
Die Faktenlage zum Jahresende 2025:
* Preisniveau: Wohnraum kostet immer noch rund 30 Prozent mehr als im Jahr 2008.
* Leistbarkeit: Trotz Verbesserungen liegt diese knapp 30 Prozent unter dem Niveau von 2008.
* Mietmarkt: Hohe Kaufpreise erhöhten 2025 weiter den Druck auf den Mietmarkt, besonders in Ballungszentren wie Wien.
Viele Haushalte sehen weiterhin Hürden bei der Eigenkapitalaufbringung, wie Ökonom Walter Pudschedl von der Bank Austria analysiert.
Ausblick 2026: Was kommt nach der Konsolidierung?
Für das neue Jahr zeichnet sich ein neues Marktgleichgewicht ab. Die Neubauleistung ging 2024 und 2025 zurück. Trifft die wieder anziehende Nachfrage 2026 auf dieses verknappte Angebot?
Analysten erwarten:
1. Preisentwicklung: Keine signifikanten Rückgänge mehr, sondern moderate Anstiege im Rahmen der Inflationsrate.
2. Segmentierung: Die Zweiteilung des Marktes bleibt. Energieeffiziente Neubauten in Top-Lagen bleiben wertstabil, unsanierter Altbestand könnte unter Druck stehen.
3. Finanzierung: Die Zinslandschaft dürfte sich weiter stabilisieren und Planungssicherheit bieten.
Die “Schockstarre” der Vorjahre ist einer realistischen, wenn auch anspruchsvollen Normalität gewichen. Der Markt hat die Talsohle durchschritten.


