Ergebnisse, Produktion/Absatz

Im Streit um regulierte Renditen auf getätigte Investitionen haben Energienetzbetreiber wie Eon DE000ENAG999 vor dem obersten deutschen Gericht eine Schlappe eingesteckt.

18.12.2024 - 13:06:36

Netzbetreiber scheitern vor BGH mit Rendite-Beschwerde - Eon enttäuscht

Der Kartellsenat des Bundesgerichtshofs habe entschieden, dass die Beschwerde gegen den Beschluss der Bundesnetzagentur vom 12. Oktober 2021 zurückgewiesen werde, teilte der Bundesgerichtshof in Karlsruhe mit. Der Beschluss des Oberlandesgerichts Düsseldorf aus dem Jahr 2023 wurde aufgehoben.

In dem Prozess ging es um die Festlegung der Eigenkapitalzinssätze für Strom- und Gasnetzbetreiber. An die Zinssätze sind die Unternehmen gebunden, wenn sie Netzkosten in Rechnung stellen. Über Netzentgelte zahlen Netznutzer, also Haushalte, Gewerbe und Industrie, auch die Renditen der Betreiber. Während Investitionen durch höhere Verzinsungen also attraktiver werden, würden die Energiekosten auf der Verbraucherseite steigen.

Die Bundesnetzagentur hatte als regulierende Behörde die Zinssätze für die Jahre 2024 bis 2028 für bestehende Anlagen auf 3,51 Prozent und für Neuanlagen auf 5,07 Prozent festgelegt. Diese Entscheidung hatte ein Düsseldorfer Gericht im vergangenen Jahr gekippt. Die Karlsruher Richter hingegen gaben mit ihrer Entscheidung nun den festgelegten Zinssätzen statt.

In einer mündlichen Verhandlung am Dienstag hatten sie der Bundesnetzagentur einen "Ermessensspielraum bei der Wahl der richtigen Bemessungsmethode" zugesprochen. Dieser dürfe durch ein Gericht nicht untergraben werden, hatte es geheißen.

Bei Eon zeigte man sich am Mittwoch enttäuscht: "Wir nehmen die kurzfristige Entscheidung des Bundesgerichtshofs mit Bedauern zur Kenntnis und werden die Auswirkungen analysieren", teilte eine Sprecherin auf Anfrage mit. Dazu will Eon allerdings die konkreten Entscheidungsgründe des Gerichts abwarten, die momentan noch nicht vorlägen. Auf die aktuelle Geschäftsplanung habe das Urteil keine Auswirkung, hieß es weiter. Es sei mit dem aktuellen Zinssatz auf Bestandsinvestitionen kalkuliert worden. Eon will sich auch zukünftig dafür einsetzen, die bestehende Methodik zur Zinsfestlegung weiterzuentwickeln.

Der Dax DE0008469008-Konzern ist der größte Strom-Verteilnetzbetreiber Deutschlands. Mit 32 Prozent gehört fast ein Drittel des Verteilnetzes zu Eon. Als Verteilnetz werden alle Stromnetzebenen unterhalb des Übertragungsnetzes bezeichnet. Das Strom-Verteilnetz spielt eine wichtige Rolle beim Energie-Umbau Deutschlands hin zur Klimaneutralität: Fast alle Wind- und Solaranlagen speisen ihren Strom in das Verteilnetz ein.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Renault wird pessimistischer für 2025 - Finanzchef leitet Konzern vorübergehend Nach dem Wechsel von Luca de Meo an die Kering-Spitze FR0000121485 soll Renault-Finanzchef FR0000131906 Duncan Minto den französischen Autobauer vorübergehend leiten. (Boerse, 15.07.2025 - 18:45) weiterlesen...

Schmierstoffhersteller Fuchs senkt Prognosen - Konjunktur wohl weiter schwach Der Schmierstoffhersteller Fuchs DE000A3E5D64 hat nach einem enttäuschenden zweiten Quartal die Prognosen für das Gesamtjahr gesenkt. (Boerse, 15.07.2025 - 18:41) weiterlesen...

JPMorgan und Citi robust im US-Zollgewitter - Wells Fargo schwächelt Die großen US-Banken haben die Kursausschläge an den Kapitalmärkten infolge der turbulenten US-Zollpolitik von Präsident Donald Trump vielfach zu ihren Gunsten ummünzen können. (Boerse, 15.07.2025 - 15:21) weiterlesen...

Kontron erhält Großauftrag von französischer Bahn - Aktie legt zu Der Technologiekonzern Kontron AT0000A0E9W5 hat einen Auftrag von der französischen Bahn SNCF im dreistelligen Millionenbereich erhalten. (Boerse, 15.07.2025 - 13:44) weiterlesen...

JPMorgan verdient etwas mehr als gedacht Die US-Großbank JPMorgan US46625H1005 hat sich im zweiten Quartal dank Schwankungen an den Kapitalmärkten besser geschlagen als erwartet. (Boerse, 15.07.2025 - 13:04) weiterlesen...

Thyssenkrupp Nucera etwas zuversichtlicher für operatives Ergebnis Der Elektrolysespezialist Thyssenkrupp Nucera DE000NCA0001 schätzt seine Ergebnisaussichten etwas besser ein. (Boerse, 15.07.2025 - 11:43) weiterlesen...