Im Prozess um die Schadenersatzklage Prinz Harrys und anderer Prominenter gegen den "Mirror"-Verlag wird an diesem Freitag mit einem Urteil gerechnet.

Der 39-jährige Sohn des britischen Königs Charles III. wirft Journalisten der Blätter "Daily Mirror", "Sunday Mirror" und "People" vor, ihn mit illegalen Mitteln ausgespäht zu haben. Unter anderem seien Sprachnachrichten auf seinem Handy abgefangen und für Berichte über ihn ausgewertet worden. Insgesamt geht es dabei um Vorfälle aus den Jahren 1991 bis 2011.

Für Aufsehen hatte gesorgt, dass Harry bei der Verhandlung im Juni selbst in den Zeugenstand getreten war. Er hatte sich dafür zwei Tage lang im Londoner High Court einem Kreuzverhör gestellt - als erster britischer Royal seit 130 Jahren.

Die mutmaßliche Bespitzelung habe ihm schweres seelisches Leid zugefügt, Freundschaften und Beziehungen belastet, klagte Harry. Die Anwälte des Verlags Mirror Group Newspapers (MGN) hatten die Vorwürfe größtenteils zurückgewiesen und argumentiert, die Berichterstattung habe auf Grundlage legal beschaffter Informationen stattgefunden. Dass in dem betroffenen Zeitraum illegale Methoden bei vielen britischen Zeitungen verbreitet waren - auch bei Blättern von MGN -, ist allerdings unumstritten.