Horn verkauft Gemeindewohnungen: Sanierung überfordert Stadtbudget
15.11.2025 - 21:10:12Gemeinden wie Horn verkaufen Immobilien an gemeinnützige Bauträger, da Sanierungskosten kommunale Budgets überfordern. Die Sanierungsrate liegt auf historischem Tiefstand bei 1,4 Prozent.
Die Stadtgemeinde Horn verkauft zwei Wohnhäuser mit 42 Einheiten an die Kamptal Gemeinnützige Wohnbaugesellschaft. Der Grund ist simpel: Die notwendige Sanierung sprengt das kommunale Budget. Der Deal wird mit Jahresende 2025 wirksam, die Modernisierung startet 2027.
Was hier nach lokalem Verwaltungsakt klingt, offenbart ein grundsätzliches Problem: Österreichs Kommunen und gemeinnützige Bauträger kämpfen mit einem massiven Sanierungsstau – während gleichzeitig die Fördertöpfe leer sind und Neubauprojekte auf der Kippe stehen.
Sanierungsrate auf historischem Tiefstand
Die Zahlen sind ernüchternd: Vor 15 Jahren lag die Sanierungsrate noch bei 2,2 Prozent, heute dümpelt sie unter 1,4 Prozent. Hauptbremser sind die explodierenden Baupreise und hohen Zinsen. Gleichzeitig erhöht die Klimapolitik den Druck zur energetischen Sanierung massiv.
Steigende Baukosten und knappe Fördermittel machen Modernisierungen oft unbezahlbar – doch viele Eigentümer und Bauträger übersehen steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten, mit denen sich Liquidität für Sanierungen schaffen lässt. Der kostenlose 19-seitige Leitfaden “Abschreibung von A‑Z” erklärt praxisnah, welche Abschreibungsarten, Sonderabschreibungen und degressive AfA Sie jetzt nutzen können, um Projekte finanziell tragbar zu machen. Kostenlosen Abschreibungs-Leitfaden herunterladen
Ohne umfassende thermische Modernisierung droht eine doppelte Gefahr: Die Wohnqualität verschlechtert sich, und Österreich verfehlt seine Klimaziele. Programme wie THEWOSAN in Wien zeigen zwar den richtigen Weg – doch das Tempo reicht nicht aus.
Förderprogramme: Schnell da, schnell weg
Die Bundesregierung reagierte mit der Aktion “Thermische Gebäudesanierung für gemeinnützige Bauvereinigungen 2024/2025”. Budget: jeweils 120 Millionen Euro für Dämmung, Fenstertausch und Co. Antragsberechtigt waren gemeinnützige Bauträger für Gebäude ab 15 Jahren Alter.
Das Problem: Die Mittel sind bereits komplett ausgeschöpft. Keine neuen Anträge mehr möglich. Die Nachfrage war schlicht überwältigend.
Die Hoffnung richtet sich nun auf die “Sanierungsoffensive 2026”, deren Registrierungen im November 2025 beginnen sollen. Ob das Budget diesmal reicht? Fraglich.
Neubau: Projekte trotz Gegenwind
Trotz widriger Bedingungen entstehen weiterhin neue Wohnungen. Der Verband gemeinnütziger Bauvereinigungen (GBV) meldete für 2023 knapp 14.900 neue leistbare Wohnungen. Ein Erfolg – doch die Prognose für 2024 und 2025 fällt deutlich verhaltener aus.
Besonders in Wien laufen zahlreiche Projekte:
- Neue Gemeindebauten mit Fertigstellung bis 2028
- Genossenschaftliche Wohnanlagen in Holz-Hybridbauweise
- Diverse Neubauten zur Deckung der ungebrochenen Nachfrage
Die Frage ist: Können diese Projekte den Abwärtstrend wirklich aufhalten?
Was Horn für Österreich bedeutet
Der Verkauf in Horn ist symptomatisch. Immer mehr Kommunen erreichen ihre finanziellen Grenzen und sind auf gemeinnützige Bauträger angewiesen. Diese verfügen über die Expertise und spezielle Finanzierungsmodelle, um Sanierungen zu stemmen.
Der GBV fordert seit langem mehr als kurzfristige Förderprogramme. Zentrale Anliegen:
- Strikte Zweckbindung der Wohnbauförderungsmittel
- Langfristig zinsgünstige Finanzierung durch Wohnbaufonds oder Haftungsrahmen
- Planbare Rahmenbedingungen statt punktueller Aktionen
Ohne strategische Neuausrichtung droht das System leistbaren Wohnens ins Wanken zu geraten.
Entscheidende Monate voraus
Die “Sanierungsoffensive 2026” wird zum Lackmustest: Reichen die Mittel, um den Sanierungsstau aufzulösen? Parallel entscheidet die Entwicklung von Baukosten und Zinsen, ob die Neubauleistung einbricht oder stabil bleibt.
Die gemeinnützigen Bauvereinigungen stehen vor einer Doppelbelastung: Bestand sanieren und gleichzeitig neuen Wohnraum schaffen. Gelingt das nicht, stehen nicht nur soziale Stabilität, sondern auch Österreichs Klimaziele auf dem Spiel.
Übrigens: Wenn Budgets und Förderprogramme nicht ausreichen, können gezielte Abschreibungen kurzfristig Liquidität freisetzen – ein Hebel, den viele Projektverantwortliche zu selten nutzen. Der kostenlose Report liefert konkrete Rechenbeispiele, Praxis-Tipps und Hinweise zu neuen Abschreibungsregeln, damit Sanierungs- und Modernisierungsprojekte finanziell realisierbar werden. Jetzt kostenlosen Abschreibungs-Guide anfordern


