Hongkong: Betrüger nutzen Hochhausbrand mit 146 Toten aus
01.12.2025 - 10:50:12Nach dem verheerenden Feuer im Wang Fuk Court in Hongkong schlagen Cyberkriminelle eiskalt Profit aus der Tragödie. Während die Stadt um mindestens 146 Todesopfer trauert, fluten gefälschte Hilfsformulare und betrügerische Spendenaufrufe soziale Netzwerke und SMS-Postfächer. Die Polizei warnt eindringlich: Hinter der vermeintlichen Nächstenliebe lauert organisierter Datendiebstahl.
Die perfide Masche der Kriminellen zielt gleich doppelt: auf hilfsbereite Spender und verzweifelte Überlebende. Beiden Gruppen gaukelten Betrüger vor, echte Unterstützung anzubieten – und stehlen dabei Bankdaten, Ausweisnummern und Kreditkarteninformationen.
Seit Montag, 1. Dezember 2025, dokumentieren die Hongkonger Polizei und die Datenschutzbehörde PCPD mehrere Betrugsszenarien. Am weitesten verbreitet: Ein gefälschtes „Registrierungsformular für Wang-Fuk-Court-Opfer”, das offizielle Hilfsanträge täuschend echt imitiert.
Gefälschte Hilfsformulare und betrügerische SMS wie jener Fall in Wang Fuk Court zeigen, wie schnell Kriminelle über das Smartphone an Bankdaten, Verifikationscodes und Kontakte gelangen. Ein kostenloses Sicherheitspaket erklärt die 5 wichtigsten Schutzmaßnahmen für Android-Geräte – praxisnah und Schritt für Schritt: sichere App‑Einstellungen, Update‑Routine, Phishing-Erkennung bei SMS/QR‑Codes und sichere Backup‑Strategien. Schützen Sie WhatsApp, Mobile‑Banking und Online‑Zahlungen noch heute. Gratis-Sicherheitspaket für Android jetzt herunterladen
Die Formulare fordern sensible Angaben wie Personalausweisnummern, vollständige Namen und Adressen. Besonders perfide: Zusätzlich werden Bankverbindungen, Kreditkartendaten und – das eigentliche Warnsignal – „Abhebungscodes oder Verifikationsnummern” abgefragt. Keine seriöse Hilfsorganisation würde jemals solche Informationen verlangen.
„Die Bevölkerung muss wachsam bleiben und darf keine Formulare gedankenlos ausfüllen”, warnte die Polizei am Sonntag. Parallel kursieren betrügerische SMS-Nachrichten, die vorgeben, vom angesehenen Hong Kong Sheng Kung Hui Welfare Council zu stammen. Mit emotional aufgeladenen Schilderungen – etwa von einem „kleinen Mädchen, das das Feuer überlebte” – locken die Nachrichten Empfänger auf gefälschte Zahlungsseiten.
Datenschutzbehörde schlägt Alarm
Die Dimension des Betrugs veranlasste Datenschutzbeauftragte Ada Chung Lai-ling zu einer scharfen Stellungnahme: „Kriminelle missbrauchen die Katastrophe für ihre Machenschaften.” Die PCPD betont, dass sich Betrüger nicht nur an Spendenwillige wenden. Berichte häufen sich, wonach sich Täter als Freiwillige oder Sozialarbeiter ausgeben und ältere Bewohner nahe der Unglücksstelle direkt ansprechen – angeblich, um Wohnungshilfe oder Einkommensprüfungen anzubieten.
Das Yan Chai Hospital, dessen Name ebenfalls missbraucht wurde, stellte am 28. November klar: Es habe keine Dritten autorisiert, über QR-Codes oder Straßensammlungen Spenden einzuholen. Alle echten Zuwendungen müssten ausschließlich über offizielle, verifizierte Bankkonten erfolgen.
Katastrophe als kriminelle Chance
Der zeitliche Kontext macht die Attacken besonders verwerflich. Das Feuer brach am Mittwoch, 26. November, in der Wohnanlage Wang Fuk Court aus und eskalierte schnell zur höchsten Alarmstufe. Während Rettungsteams noch die verkohlten Gebäudereste durchsuchen, nutzen Cyberkriminelle das Informationschaos.
Die massive Hilfsbereitschaft der Hongkonger Bevölkerung – die Regierung stellte bereits einen Hilfsfonds von 300 Millionen Hongkong-Dollar bereit, private Spenden fließen in Strömen – schafft ein ideales Umfeld für Betrüger. Die Grenze zwischen legitimen und betrügerischen Hilfskanälen verschwimmt im Durcheinander der ersten Tage.
„Emotionale Dringlichkeit” als Waffe
Cybersicherheitsexperten warnen: Katastrophenbezogenes Phishing funktioniert deshalb so gut, weil es logisches Denken durch emotionale Dringlichkeit aushebelt. „Angreifer wissen, dass Menschen unmittelbar nach Tragödien schnell helfen wollen”, erklärt ein lokaler Sicherheitsanalyst. „Sie instrumentalisieren Empathie und nutzen spezifische Details – wie den Ort ‚Wang Fuk Court’ oder konkrete Opfergeschichten –, um Glaubwürdigkeit vorzutäuschen.”
Die Verwendung aktueller, teils nicht öffentlich bekannter Details deutet darauf hin, dass die Täter Nachrichtenfeeds in Echtzeit überwachen und ihre Angriffe entsprechend anpassen. Ein Muster, das bei Katastrophen weltweit beobachtet wird.
Was Bürger jetzt beachten müssen
Die Polizei verweist auf ihre „Cyber Defender”-Plattform und die Hotline des Anti-Betrugs-Koordinationszentrums (18222) zur Überprüfung verdächtiger Nachrichten. Experten empfehlen ein „Zero-Trust”-Prinzip:
- Niemals Links in unaufgeforderten Nachrichten öffnen
- Ausweise angeblicher Helfer direkt bei den Organisationen verifizieren
- Ausschließlich über offizielle Websites spenden, keine Drittanbieter-Links nutzen
Die Datenschutzbehörde betont, dass echte Hilfe für Brandopfer über den „Ein-Sozialarbeiter-pro-Haushalt”-Service der Sozialbehörde läuft – ganz ohne Online-Formulare in sozialen Medien.
Für die kommenden Wochen rechnen Experten mit einer Weiterentwicklung der Betrugsmaschen. Möglich seien etwa KI-generierte Deepfake-Anrufe, bei denen Beamte oder Opfer imitiert werden. Die Regierung erwägt, sämtliche Hilfsinformationen zentral zu bündeln, um das Verwirrungspotenzial zu minimieren.
PS: Diese 5 einfachen Maßnahmen machen Ihr Smartphone spürbar sicherer – Tipp 3 schließt eine Lücke, die Angreifer bei Phishing‑Attacken besonders gern ausnutzen. Der kostenlose Leitfaden liefert leicht umsetzbare Checklisten und zeigt, wie Sie QR‑Codes, fremde Zahlungslinks und gefälschte Spendenaufrufe sicher prüfen. Ideal für alle, die SMS‑Betrug und gefälschte Registrierungsformulare vermeiden wollen. Jetzt kostenloses Android-Sicherheits-Paket downloaden


