Hims & Hers Aktie: Schattenseiten dominieren

Der US-Telemedizin-Anbieter Hims & Hers gerät unter massiven Druck. Trotz eines 250-Millionen-Dollar-Aktienrückkaufprogramms, das eigentlich Stärke signalisieren sollte, rauscht die Aktie in die Tiefe. Der Grund: Ein brutaler Preiskampf im boomenden Markt für Abnehm-Medikamente – und ausgerechnet die Pharma-Giganten schlagen zurück. Kann das Telehealth-Unternehmen diesem Gegenwind standhalten?

Novo Nordisk zündet die Preisbombe

Die jüngste Schwäche hat einen klaren Auslöser: Novo Nordisk hat die Preise für seine Blockbuster-Medikamente Wegovy und Ozempic drastisch gesenkt. Die monatlichen Kosten fallen von rund 499 auf 349 US-Dollar – ein Schlag ins Gesicht für Wettbewerber wie Hims & Hers.

Das kalifornische Unternehmen setzt stark auf sogenannte GLP-1-Wirkstoffe zur Gewichtsreduktion und bietet unter anderem kompoundiertes Semaglutid an. Doch wenn die etablierten Pharma-Riesen ihre Marktmacht ausspielen und über den Preis angreifen, wird es eng für kleinere Player. Die Aktie verlor allein im letzten Monat rund 29 Prozent an Wert.

Starkes Wachstum, schwache Marge

Die Zahlen zum dritten Quartal zeigen das Dilemma: Hims & Hers wächst zwar rasant, aber die Profitabilität bleibt hinter den Erwartungen zurück.

• Umsatz stieg um 49 Prozent auf etwa 599 Millionen US-Dollar
• Nutzerzahl kletterte auf 2,5 Millionen – ein Plus von 21 Prozent
• Durchschnittlicher Umsatz pro Nutzer legte um 19 Prozent auf rund 80 US-Dollar zu

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Doch der bereinigte Gewinn je Aktie von 0,06 US-Dollar enttäuschte die Analysten, die mit etwa 0,10 US-Dollar gerechnet hatten. Das Management investiert offenbar massiv in den Ausbau – auf Kosten der kurzfristigen Rendite.

Regulierung als unterschätztes Risiko

Hinzu kommt ein wachsendes regulatorisches Risiko. Hims & Hers expandiert in sensible Bereiche wie sterile Herstellung, Peptid-Produktion und Labortests. All das steht unter scharfer Aufsicht der US-Behörden. Die kürzliche Ernennung einer Chief Policy Officer unterstreicht, wie ernst das Unternehmen diese Herausforderung nimmt – und wie real die Risiken sind.

Die Bewertung bleibt trotz des jüngsten Kursrutsches sportlich: Mit einem KGV von rund 60 ist die Aktie deutlich teurer als der Marktdurchschnitt von 17. Analysten sehen im Schnitt noch Potenzial bis etwa 48,57 US-Dollar, empfehlen aber mehrheitlich nur ein “Halten”. Die Messlatte für weiteres Wachstum liegt hoch – und der Wettbewerb wird härter.

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