Hi Digital Fund: Irland investiert 540.000 Euro in Senioren-Digitaltraining
09.12.2025 - 19:49:12Fünf gemeinnützige Organisationen erhalten Fördergelder, um älteren Erwachsenen digitale Kompetenzen zu vermitteln. Die Projekte reichen von Schüler-Mentor-Programmen bis zu speziellen Schulungen für Landwirte – und offenbaren eine besorgniserregende Lücke.
DUBLIN – Nur jeder fünfte Ire über 65 gilt als digital kompetent. Diese Zahl liegt nicht nur unter dem EU-Durchschnitt von 25 Prozent, sie markiert auch ein gesellschaftliches Problem, das zunehmend zur Ausgrenzung führt. Am Dienstag präsentierten Rethink Ireland und die Vodafone Foundation ihre Antwort darauf: den „Hi Digital Fund” mit einem Volumen von 540.000 Euro.
Das Geld fließt über zwei Jahre an fünf Initiativen, die älteren Menschen den Weg in die digitale Welt ebnen sollen. Von der Videotelefonie mit den Enkeln bis zur Verwaltung landwirtschaftlicher Betriebe online – die Bandbreite ist beachtlich.
Besonders sticht das Projekt des Kerry Community Youth Service (KCYS) hervor. Unter dem charmanten Namen „Tech & Tea” bringt die Initiative Schüler des Transition Year mit Senioren zusammen. Das Konzept: Eins-zu-eins-Mentoring, bei dem die junge Generation ihre digitale Selbstverständlichkeit weitergibt.
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„Wir verbinden Generationen, indem wir junge Menschen befähigen, älteren Erwachsenen die digitalen Fähigkeiten zu vermitteln, die sie brauchen”, erklärt Jennifer McHugh, Jugendkoordinatorin bei KCYS. Das Programm soll nun von Kerry auf die ländlichen Regionen von Nord-Cork ausgeweitet werden – dorthin, wo soziale Isolation besonders stark ausgeprägt ist.
Der Clou: Das Projekt bekämpft gleich zwei Probleme. Während Senioren digitale Kompetenz gewinnen, sammeln Jugendliche wertvolle Erfahrungen im gesellschaftlichen Engagement. Ein Gewinn für beide Seiten.
Landwirte im digitalen Abseits
Eine ganz andere Zielgruppe hat die Roscommon Leader Partnership im Blick: ältere Landwirte. Behördengänge, Anträge beim Landwirtschaftsministerium, Nutzung der „AgFood”-Plattform – was früher analog funktionierte, läuft heute ausschließlich digital. Für viele Landwirte über 65 eine enorme Hürde.
„Wir erreichen ältere Erwachsene in den ländlichen und landwirtschaftlichen Gemeinden Roscommons”, sagt Projektmitarbeiterin Micheala Deane Huggins. Die Schulungen erfolgen durch Betreuer und ein Peer-Mentor-Netzwerk – Vertrauen und persönliche Beziehungen als Brücke zur Technologie.
Dass gerade dieser Sektor Unterstützung benötigt, zeigen die nackten Zahlen: 41 Prozent der über 75-Jährigen in Irland haben laut Statistikamt CSO noch nie das Internet genutzt. In einer zunehmend digitalisierten Agrarwirtschaft kann das existenzbedrohend werden.
“Stille Krise” mit 13.000 Betroffenen
„Digitale Ausgrenzung ist eine stille Krise, die Tausende ältere Erwachsene betrifft”, warnt Deirdre Mortell, CEO von Rethink Ireland. Die geförderten Projekte sollen in den kommenden zwei Jahren mehr als 13.000 Menschen erreichen. Das Geld stammt teils aus dem Dormant Accounts Fund des irischen Ministeriums für ländliche Entwicklung, teils von privaten Spendern.
Der Ansatz geht bewusst über bloße Technikschulungen hinaus. „Wir stellen Verbindungen zu essenziellen Dienstleistungen wieder her, reduzieren Isolation und ermöglichen eigenständiges Altern”, so Mortell.
Dass dieser Bedarf real ist, zeigt sich nicht nur in Irland. In den USA kündigte die Consumer Technology Association Foundation Anfang Dezember ähnliche Programme an. Die Presbyterian Senior Services in New York etwa bauen Präsenzschulungen für einkommensschwache Senioren in der Bronx und Harlem aus. Die Initiative Search and Care entsendet ehrenamtliche „Computer-Coaches” zu immobilen Senioren nach Hause – Fokus: Zugang zur Telemedizin.
Wenn “digital first” zur Barriere wird
Die internationale Parallelität ist kein Zufall. Banken, Gesundheitssysteme, Behörden – überall wird „digital first” zum Standard. Was für Digital Natives selbstverständlich ist, wird für ältere Menschen zur unsichtbaren Mauer. Kann man einen Arzttermin nicht online buchen, bleibt man außen vor. Funktioniert das Online-Banking nicht, wird der Gang zur Filiale zur Odyssee – falls es die Filiale überhaupt noch gibt.
Die geförderten Projekte setzen deshalb auf hyperlokal verankerte Lösungen. Jugendclubs in Kerry, landwirtschaftliche Netzwerke in Roscommon – bestehende Strukturen werden genutzt, um Vertrauensbarrieren zu überwinden. Denn oft scheitert digitale Teilhabe nicht am fehlenden Smartphone, sondern an der Scheu, es überhaupt zu nutzen.
Die Umsetzung beginnt sofort. In zwei Jahren soll klar sein, ob die Modelle auch auf andere Regionen übertragbar sind. Jennifer McHugh jedenfalls klingt optimistisch: „Dank des Hi Digital Fund werden mehr Menschen in unseren ländlichen Gemeinden von diesem preisgekrönten Programm profitieren.” Ein arbeitsreiches Jahr steht den Digitalvermittlern bevor.
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