Herzgesundheit, Demenz

Herzgesundheit schützt vor Demenz

09.11.2025 - 13:01:12

Die zweithäufigste Demenzform entsteht im Gefäßsystem

Wer sein Herz schützt, schützt auch sein Gehirn. Neue Studien zeigen: Die Weichen für eine spätere Demenzerkrankung werden bereits im mittleren Lebensalter gestellt – durch den Zustand des Herz-Kreislauf-Systems.

Der Zusammenhang ist klarer als je zuvor. Eine großangelegte Langzeitstudie des University College London identifizierte im European Heart Journal einen spezifischen Blutwert als Frühwarnsystem: Leicht erhöhte Troponin-Werte, die auf feine Verletzungen des Herzmuskels hinweisen, könnten Jahrzehnte vor den ersten kognitiven Einbußen Alarm schlagen.

Was bedeutet das konkret für die Prävention? Experten sind sich einig: Ein herzgesunder Lebensstil ist die effektivste Strategie gegen Demenz. Doch warum ist die Verbindung so stark?

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Vaskuläre Demenz entwickelt sich durch Durchblutungsstörungen im Gehirn. Wenn Blutgefäße das Gehirn nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen, sterben Nervenzellen ab.

Kardiovaskuläre Risikofaktoren treffen dabei doppelt:

  • Bluthochdruck schädigt die feinen Hirngefäße
  • Hohe Cholesterinwerte fördern Arterienverkalkung
  • Diabetes greift das gesamte Gefäßsystem an

Eine Studie der University of California belegt: Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor dem 60. Lebensjahr korrelieren direkt mit schlechterer kognitiver Leistung im mittleren Alter. Professor Peter Berlit von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie bestätigt, dass Arteriosklerose zu Entzündungsreaktionen in den Hirnarterien führt – ein wesentlicher Risikofaktor für Demenz.

Das entscheidende Zeitfenster liegt zwischen 45 und 64

“Das mittlere Lebensalter ist die anfälligste Phase, in der Schäden den Verlauf der Herz- und Hirngesundheit bestimmen können”, warnen britische Forscher. In dieser Lebensphase etablierte Risiken wie Übergewicht, Rauchen oder hohe Cholesterinwerte erhöhen das Demenzrisiko Jahrzehnte später drastisch.

Eine Langzeitstudie mit Teilnehmern zwischen 45 und 64 Jahren zeigt: Wer in diesem Alter kardiovaskuläre Risikofaktoren aufweist, erkrankt signifikant häufiger an Demenz. Präventive Maßnahmen müssen also deutlich früher ansetzen als bisher angenommen.

Acht Faktoren senken das Risiko messbar

Die American Heart Association definiert mit “Life’s Essential 8” konkrete Stellschrauben:

  • Management von Blutdruck und Cholesterin
  • Reduzierung des Blutzuckers
  • Körperliche Aktivität
  • Gesunde Ernährung
  • Gewichtsmanagement
  • Nichtrauchen
  • Ausreichend Schlaf

Mit jedem erfüllten Kriterium sinkt das Demenzrisiko. Eine schwedische Studie belegt zudem: Die langfristige Einnahme von Blutdruck- und Cholesterinsenkern verringert die Erkrankungswahrscheinlichkeit signifikant.

Die WHO bringt es auf den Punkt

“Was gut ist für das Herz, ist auch gut für das Hirn” – unter diesem Motto propagiert die Weltgesundheitsorganisation bereits Leitlinien zur Demenzprävention. Die deutsche S3-Leitlinie “Demenzen” empfiehlt ebenfalls, modifizierbare Risikofaktoren in der Präventionsberatung zu berücksichtigen.

Ein erheblicher Teil der Demenzerkrankungen gilt als vermeidbar. Das Gesundheitssystem muss daher den Fokus stärker auf Aufklärung und frühzeitige Intervention bei Herz-Kreislauf-Risiken legen.

Personalisierte Prävention durch Biomarker

Die Zukunft liegt in gezielteren Ansätzen. Biomarker wie Troponin könnten künftig Risikopersonen identifizieren, lange bevor Symptome auftreten. Dies eröffnet die Möglichkeit für individualisierte Interventionen, zugeschnitten auf spezifische Risikoprofile.

Die Früherkennung von Herz-Kreislauf-Problemen wird zum festen Bestandteil nationaler Demenz-Präventionsstrategien werden. Die Forschung konzentriert sich darauf, die kausalen Zusammenhänge zwischen kardiovaskulärer und zerebraler Gesundheit zu entschlüsseln – um die weltweit steigende Zahl der Demenzerkrankungen einzudämmen.

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