Heilpraktiker-Kongress, Hamburg

Heilpraktiker-Kongress Hamburg: Zwischen Darm-Lungen-Achse und Berufspolitik

23.11.2025 - 08:20:12

Der deutsche Markt für alternative Medizin traf sich am Wochenende in Hamburg: Der 21. Norddeutsche Heilpraktikerkongress endete heute im CCH – Congress Center Hamburg nach zwei intensiven Tagen. Die Veranstaltung vom 22. bis 23. November verband Fachmesse mit Fortbildung und machte dabei deutlich: Die Branche modernisiert sich.

Nur eine Woche nach dem globalen Welt-Akupunktur-Tag zeigte der Kongress eine Profession im Wandel. Moderne Diagnostik trifft auf Berufspolitik – und die Heilpraktiker diskutieren ihre Zukunft offener denn je.

Die Ausgabe 2025 des Norddeutschen Heilpraktikerkongresses bestätigte seinen Ruf als führende Plattform für Naturheilkundler in Norddeutschland. Organisiert vom Fachverband Deutscher Heilpraktiker (FDH) und seinen Landesverbänden Hamburg und Schleswig-Holstein, zog die Veranstaltung Hunderte Fachleute ins frisch modernisierte CCH.

Über 100 Aussteller aus Pharma und Medizintechnik präsentierten ihre Produkte. Parallel dazu lief ein straff getaktetes Vortragsprogramm. “Der Kongress zeichnet sich durch fachbezogene, praxisnahe Vorträge aus”, so die Veranstalter. Der diesjährige Schwerpunkt: chronische Erkrankungen und integrative Diagnostik – Antworten auf die wachsende Nachfrage nach ganzheitlichen Therapiekonzepten.

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Medizinische Highlights: Mikrobiom und Mitochondrien

Das Programm vom Samstag und Sonntag zeigte, wie wissenschaftlich die Naturheilkunde heute argumentiert. Ein Höhepunkt: Wulf Hufen-Kemper referierte am Samstagnachmittag über “Therapie der pulmonalen Hypertonie” mit Fokus auf die Darm-Lungen-Achse. Die Verbindung zwischen Mikrobiom und Atemwegsfunktion gilt als vielversprechendes Forschungsfeld.

Weitere Kernthemen umfassten:

Psychosomatik und Psychoneuroimmunologie: Gerd Bläß und Katrin Frahm präsentierten “Wenn der Körper spricht” – therapeutische Ansätze bei therapieresistenten Fällen durch Körper-Geist-Verbindungen.

Stoffwechselgesundheit: Dr. Andrea Sörens widmete sich dem Zitronensäurezyklus bei chronischer Erschöpfung (“Immer müde? Nichts hilft?”) – hochrelevant im Kontext von Post-Virus-Syndromen.

Entzündungsmanagement: Carmen Hercegfi beleuchtete das Zusammenspiel von Stress, Hormonen und Entzündungen, insbesondere die Rolle von Omega-3-Fettsäuren und Mikronährstoffen.

Die Vorträge zeigen eine Profession, die biochemisch fundierte Therapien mit traditionellen Methoden verknüpft.

“Dialog Direkt”: Berufspolitik im Fokus

Der politische Höhepunkt kam am Samstagvormittag. Im Format “Dialog Direkt” diskutierten Ursula Hilpert-Mühlig, Präsidentin des FDH, und Vizepräsident Arne Krüger mit den Teilnehmern über die Zukunft des Berufsstands.

Thema: der aktuelle rechtliche und regulatorische Rahmen für Heilpraktiker in Deutschland. Denn die politischen Debatten um das Heilpraktikergesetz und Qualitätsstandards laufen weiter. Eine Rechtsauffassung des Gesundheitsministeriums wird für Mitte 2025 erwartet – mit potenziell weitreichenden Folgen.

Die FDH-Führung nutzte die Plattform, um über Lobby-Aktivitäten zu informieren. Die Botschaft: Nur durch einheitlich hohe Standards in Ausbildung und Praxis kann die Profession ihre Zukunft sichern. Könnte gerade die Selbstverpflichtung zur Qualität den entscheidenden Unterschied machen?

TCM-Kontext: Schwung vom Welt-Akupunktur-Tag

Der Kongress profitierte vom Momentum der TCM-Szene. Erst vergangene Woche, am 16. November 2025, feierte die Community den 15. Jahrestag des Welt-Akupunktur-Tags – zur Erinnerung an die UNESCO-Anerkennung von Akupunktur und Moxibustion als immaterielles Kulturerbe.

Die AGTCM (Fachverband für Chinesische Medizin) startete Anfang November eine bundesweite Informationskampagne zu evidenzbasierten Akupunktur-Anwendungen bei Schmerzen und chronischen Erkrankungen. Diese Dynamik war in Hamburg spürbar, wo europäische Naturheilkunde traditionell eng mit TCM-Modalitäten verwoben ist.

Die nächste große TCM-Zusammenkunft steigt im Mai 2026 in Rothenburg ob der Tauber – nach einem erfolgreichen Kongress im Frühjahr 2025 mit knapp 600 Teilnehmern aus 26 Ländern.

Ausblick: Professionalisierung läuft

Als die Delegierten heute Sonntagabend Hamburg verlassen, steht die Umsetzung der Wochenend-Impulse an. Die starke Beteiligung signalisiert: Die Branche professionalisiert sich aktiv und integriert neue medizinische Erkenntnisse.

Für den Rest von 2025 und 2026 dürften die Themen aus “Dialog Direkt” im Vordergrund stehen: Qualität demonstrieren, mit Regulierungsbehörden kommunizieren, moderne Diagnostik in die Praxis integrieren. Der nächste Meilenstein im Kalender: der Ostdeutsche Heilpraktikerkongress in Dresden am 28. Februar 2026.

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