Heilpraktiker-Kongress: 1.000 Experten diskutieren Zukunft der Naturheilkunde
22.11.2025 - 10:40:12Über 1.000 Fachleute diskutieren beim Norddeutschen Heilpraktiker-Kongress die Verbindung traditioneller Heilmethoden mit wissenschaftlicher Präzision und evidenzbasierter Medizin.
Kann traditionelle Naturheilkunde mit moderner Diagnostik verschmelzen? Diese Frage steht im Zentrum des 21. Norddeutschen Heilpraktiker-Kongresses, der heute im Congress Center Hamburg startete. Unter dem bewährten Motto „Heilpraktiker helfen heilen” versammeln sich bis Sonntag über 1.000 Fachleute, Mediziner und Aussteller – und setzen dabei auf die Verbindung von Erfahrungswissen und wissenschaftlicher Präzision.
Der Fachverband Deutscher Heilpraktiker (FDH) organisiert die zweitägige Veranstaltung gemeinsam mit den Landesverbänden Hamburg und Schleswig-Holstein. Was die Teilnehmer erwartet: ein dichtes Programm aus Fachvorträgen, eine Industrieausstellung mit über 100 Ausstellern und nicht zuletzt intensive Diskussionen über die berufspolitische Zukunft der Branche.
Berufspolitik im Fokus der Eröffnung
Pünktlich um 9:30 Uhr eröffneten die Landesvorsitzenden Dr. Edith Göttsche (Schleswig-Holstein) und Torsten Seidl (Hamburg) den Kongress in Halle Y-05. Ihre Ansprache machte deutlich: Kontinuierliche Weiterbildung bleibt der Schlüssel zur professionellen Weiterentwicklung in einem sich wandelnden Gesundheitswesen.
Besonders gespannt warteten die Anwesenden auf den „Dialog direkt” um 10:00 Uhr. FDH-Präsidentin Ursula Hilpert-Mühlig und Vizepräsident Arne Krüger nutzten die Plattform für einen offenen Austausch über aktuelle berufspolitische Herausforderungen. Im Mittelpunkt standen regulatorische Fragen und die Chancen, die sich für Heilpraktiker 2025 bieten. Die Verbandsführung betonte dabei vor allem eines: hohe Qualitätsstandards und patientenzentrierte Versorgung müssen Hand in Hand gehen.
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Von Psychosomatik bis Mitochondrien: Das Vortragsprogramm
Das diesjährige Programm besticht durch wissenschaftliche Tiefe und praktische Relevanz. Die Vortragsreihe am Samstag deckt ein breites Themenspektrum ab – von physiologischem Grundlagenwissen bis zu konkreten naturheilkundlichen Interventionen.
Zu den meistbesuchten Vorträgen zählen heute:
Chronische Erschöpfung neu verstehen: Dr. Andrea Sörens beleuchtete unter dem Titel „Immer müde? Nichts hilft?” die Rolle des Citratzyklus bei chronischer Fatigue. Ihre biochemischen Erkenntnisse zum Energiestoffwechsel werfen ein neues Licht auf Beschwerden, die in der Standardmedizin oft unbeachtet bleiben.
Wenn der Körper spricht: Gerd Bläß und Katrin Frahm widmeten sich der Psychoneuroimmunologie. Ihr Vortrag zeigte auf, wie psychosomatische Faktoren therapieresistente Beschwerden beeinflussen – ein Thema, das gerade nach der Pandemie zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Stress und Entzündung im Gleichgewicht: Carmen Hercegfi lieferte in ihrem Vortrag konkrete Protokolle zum Umgang mit Stresshormonen und systemischen Entzündungen. Ihr Fokus: die Balance zwischen Omega-3-Fettsäuren und Mikronährstoffen.
„Die Themenvielfalt in diesem Jahr zeigt die Reife unseres Berufsstands”, erklärt ein Kongress-Sprecher. „Wir erleben eine starke Hinwendung zu evidenzbasierter Naturheilkunde, die biologische Komplexität respektiert.”
Industrieausstellung als Networking-Hub
Parallel zu den Vorträgen läuft die umfangreiche Industrieausstellung. Über 100 Aussteller aus dem biologisch-pharmazeutischen und medizintechnischen Bereich präsentieren ihre Neuheiten: von Naturheilmitteln über Diagnosegeräte bis hin zu Praxisverwaltungssoftware.
Für Praktiker ist die Ausstellung weit mehr als ein Marktplatz. „Der direkte Austausch mit Herstellern und Kollegen ist unbezahlbar”, sagt eine Besucherin aus Kiel. „Die neuesten Diagnosewerkzeuge live zu sehen, hilft uns, die Praxis zu modernisieren – ohne naturheilkundliche Prinzipien aufzugeben.”
Vertreten sind sowohl etablierte Branchengrößen als auch spezialisierte Nischenhersteller. Das Interesse ist groß: Viele Stände verzeichnen einen regen Zulauf.
Sonntag bringt Intensiv-Seminare und Abschied
Am morgigen Sonntag, 23. November, geht es mit intensiven Seminaren und Workshops weiter. Auf der Agenda stehen unter anderem:
Beckenboden-Kraft: Susanne Schwärzlers Seminar „Beckenboden – die Kraft von innen” widmet sich der Beckenbodengesundheit.
Lymphsystem-Therapie: Enno Aden führt durch die Session „Im Fluss des Lebens” und beleuchtet das Lymphsystem als „stillen Dirigenten” der Gesundheit.
Ein besonders emotionaler Moment steht morgen Nachmittag bevor: Dr. Jörg Steegborn absolviert mit seinem Seminar „Der Heilpraktiker als PRAKTIKER” einen Teil seiner „Farewell Tour”. Nach 35 Jahren Erfahrung in der Sportnaturheilkunde destilliert er sein Wissen in praktische Ratschläge für erfolgreiche Praxisführung und Patientenbetreuung.
Ausblick: Wie steht es um die Branche?
Die 21. Ausgabe des Kongresses unterstreicht die Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit der Alternativmedizin in Norddeutschland. Das moderne Congress Center Hamburg bietet dafür die perfekte Bühne und festigt den Status der Veranstaltung als zentrale Fortbildungsplattform.
Der FDH will die Dynamik dieses Wochenendes nutzen, um die politische Stellung der Heilpraktiker zu stärken und die interdisziplinäre Zusammenarbeit auszubauen. Die hohe Teilnehmerzahl deutet auf ein lebhaftes Interesse an ganzheitlichen Gesundheitsansätzen hin – sowohl bei Praktikern als auch in der Bevölkerung. Für 2026 steht die Branche damit gut da.
Der Kongress endet morgen um 13:30 Uhr. Restplätze für die Sonntags-Seminare sind an der Tageskasse für berechtigte Fachleute erhältlich.
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