Hauskredit-Datenschutz: USA stoppen Lockvogel-Leads
17.09.2025 - 20:46:02Ab März 2026 benötigen US-Auskunfteien explizite Einwilligung für Kreditnehmerdaten. Das HPPA-Gesetz beendet automatischen Verkauf an Drittbanken und schützt vor unerwünschter Werbung.
Schluss mit aufdringlichen Kreditangeboten nach Hypothekenantrag – das verspricht ein neues US-Gesetz. Ab März 2026 brauchen Banken für Kunden-Daten eine explizite Einverständniserklärung.
Ein neues Bundesgesetz der USA soll Immobilienkäufern mehr Kontrolle über ihre Finanzdaten verschaffen. Am 5. September unterzeichnete die Regierung den „Homebuyers Privacy Protection Act“ (HPPA) – ein Gesetz, das die umstrittene Praxis der sogenannten „Trigger Leads“ drastisch einschränkt.
Bisher verkauften Auskunfteien wie Schufa-Pendants automatisch Kreditnehmer-Daten an konkurrierende Banken, sobald jemand einen Hauskredit beantragte. Das Resultat: Eine Flut unerwünschter Anrufe, SMS und E-Mails von Anbietern, die mit besseren Konditionen lockten.
Ende der Daten-Jagd nach Kreditantrag
Das Problem klingt vertraut: Kaum hat jemand einen Hypothekenantrag gestellt, klingelt pausenlos das Telefon. Andere Banken wollen mit vermeintlich günstigeren Angeboten punkten – oft ohne dass der Kunde überhaupt weiß, woher sie seine Daten haben.
Der republikanische Abgeordnete John Rose aus Tennessee, einer der Initiatoren des Gesetzes, erklärt: „Verbraucher sollen selbst entscheiden, welche Informationen sie während des Hauskaufs erhalten möchten.“ Das parteiübergreifende Vorhaben erhielt breite Unterstützung und passierte beide Parlamentskammern ohne Gegenstimmen.
Diese aggressive Vermarktung verwirrt potentielle Hauskäufer häufig. Unseriöse Anbieter nutzen die Situation aus, um Kunden zu ungünstigeren Kreditkonditionen zu drängen.
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Opt-in statt automatischer Datenweitergabe
Das neue Gesetz dreht den Spieß um: Statt automatisch alle Daten zu verkaufen, müssen Auskunfteien künftig eine ausdrückliche schriftliche Einverständniserklärung des Kunden vorweisen.
Selbst mit Zustimmung bleibt der Kreis der Empfänger streng begrenzt. Sensible Finanzdaten dürfen nur noch weitergegeben werden an:
- Den ursprünglichen Kreditgeber der laufenden Hypothek
- Die Bank, die den aktuellen Hauskredit verwaltet
- Geldinstitute, bei denen der Kunde bereits Konten führt
Diese Beschränkung soll verhindern, dass Daten an unbekannte oder zweifelhafte Anbieter gelangen. Nur vertrauensvolle Finanzpartner erhalten noch Zugang zu den brisanten Informationen.
Sechs Monate Zeit für die Umstellung
Die Branche hat eine klare Frist: 180 Tage nach Inkrafttreten müssen alle Vorschriften umgesetzt sein. Das bedeutet: Spätestens am 4. März 2026 gelten die neuen Regeln.
Banken, Kreditgenossenschaften und andere Finanzdienstleister müssen ihre Prozesse grundlegend überarbeiten. Sie brauchen dokumentierte Kundenzustimmungen und dürfen Daten nur noch an berechtigte Empfänger weiterleiten.
Branchenexperten raten zu sofortigen Vorbereitungen. Die Überwachung übernimmt die Consumer Financial Protection Bureau (CFPB), die US-Finanzaufsicht. Verstöße können Verbraucher auch bei den Generalstaatsanwälten ihrer Bundesstaaten melden.
Teil einer größeren Datenschutz-Offensive
Das neue Gesetz fügt sich in eine breitere Initiative zum Schutz von Finanzdaten ein. Schon länger wächst die Kritik am lockeren Umgang mit sensiblen Verbraucherdaten – besonders bei großen Transaktionen wie Immobilienkrediten.
Parallel verschärfte die Federal Housing Administration (FHA) bereits andere Regeln: Kreditgeber müssen schwere Cyber-Angriffe binnen zwölf Stunden dem Wohnungsbauministerium melden. Diese Maßnahmen zeigen einen klaren Trend zu mehr Datenschutz im Finanzsektor.
Das HPPA schließt eine jahrelange Lücke im Fair Credit Reporting Act, dem US-Pendant zum Bundesdatenschutzgesetz. Bisher hatten Marketing-Interessen Vorrang vor dem Schutz der Privatsphäre.
Studie soll SMS-Marketing unter die Lupe nehmen
Das Gesetz plant bereits den nächsten Schritt: Bis September 2026 muss das Government Accountability Office (GAO) eine umfassende Studie über SMS-basierte Kreditwerbung vorlegen. Die Ergebnisse könnten zu weiteren Beschränkungen bei Handy-Marketing führen.
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Für Immobilienkäufer bedeutet das neue Gesetz eine spürbare Entlastung. Die Ära der Bombardierung mit unerwünschten Kreditangeboten geht zu Ende. Künftig entscheiden Verbraucher selbst, wer Zugang zu ihren Finanzdaten erhält – ein wichtiger Schritt zu mehr Kontrolle über die eigenen Informationen.