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Handelskonflikt belastet Weltwirtschaft - globale WachstumsaussichtenrückläufigKöln -- Globales Wachstum stagniert bei 2,4 Prozent - Handelsvolumen schrumpft 2025 voraussichtlich auf 1 Prozent- Schulden, Unsicherheit und neue Zölle drücken auf Investitionen- Deutschland leidet als Exportnation besonders unter dem bröckelnden WelthandelDie Weltwirtschaft steht weiter unter Druck: Eine Reihe von US-Strafzöllen undZollandrohungen sowie zunehmende politische Unsicherheiten haben im erstenHalbjahr zu einem Rückgang der Wachstumsprognosen geführt.

31.07.2025 - 10:03:08

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Handelskonflikt belastet Weltwirtschaft - globale WachstumsaussichtenrückläufigKöln (ots) -

- Globales Wachstum stagniert bei 2,4 Prozent - Handelsvolumen schrumpft 2025 voraussichtlich auf 1 Prozent- Schulden, Unsicherheit und neue Zölle drücken auf Investitionen- Deutschland leidet als Exportnation besonders unter dem bröckelnden Welthandel

Die Weltwirtschaft steht weiter unter Druck: Eine Reihe von US-Strafzöllen undZollandrohungen sowie zunehmende politische Unsicherheiten haben im erstenHalbjahr zu einem Rückgang der Wachstumsprognosen geführt. "Die Unsicherheitenim internationalen Handel, vorangetrieben durch die Zollpolitik derUS-Regierung, gefährdet das fragile Gleichgewicht der Weltwirtschaft", sagtFrank Liebold, Country Director Deutschland beim internationalenKreditversicherer Atradius. In seinem halbjährlichen Wirtschaftsausblick schätztAtradius, dass sich das globale Wachstum 2025 nach einem soliden Jahresauftaktauf 2,4 Prozent einpendeln werde und auch 2026 nicht wesentlich zulegen wird.Ein klares Warnsignal angesichts der anhaltenden geopolitischen Spannungen inderen Folge besonders das Vertrauen in Handelsbeziehungen und Investitionenleiden.

Die protektionistische US-Handelspolitik, verschärft durch den sogenannten"Liberation Day" im April, hat zu erheblicher Verunsicherung im Welthandelgeführt. Das prognostizierte weltweite Handelsvolumenwachstum beläuft sichlediglich auf rund 1 Prozent, nach einem Aufschwung der Exportaufträge zuJahresbeginn. Besonders betroffen sind die USA, Kanada, Mexiko sowie inabgeschwächter Form Europa und China. "Für ein so exportorientiertes Land wieDeutschland ist das ein klarer Warnschuss. Wenn internationale Lieferkettengestört werden und der Welthandel ins Stocken gerät, sind deutsche Unternehmenunmittelbar betroffen", so Frank Liebold. Erst 2026 dürfte sich dasHandelswachstum leicht auf 2 Prozent erholen.

Zwar ist der direkte inflationäre Effekt der neuen Zölle bislang noch gering -doch die wirtschaftlichen Nebenwirkungen wie Preisunsicherheit, verzögerteInvestitionen und steigende Finanzierungskosten zeigen zunehmend Wirkung. Auchwenn aufstrebende Volkswirtschaften wie China, Mexiko oder Indien mit 3,8Prozent (2025) und 3,6 Prozent (2026) voraussichtlich stärker wachsen als dieIndustrienationen, ist dies aus historischer Perspektive eher schwach. Vieledieser Länder sind direkt vom US-Handelskurs betroffen, sei es durch Exporte,höhere Finanzierungskosten oder volatile Wechselkurse. "Die Unsicherheit überweitere politische Entscheidungen in den USA erschwert Planbarkeit fürExporteure weltweit", erklärt Frank Liebold. "Der nun erfolgte Deal der EU mitden USA, schafft zwar Stabilität, es bleiben aber noch viele Fragen offen." Sohat man sich zwar in Gesprächen auf Zölle von 15 Prozent geeinigt, die hohenZölle auf Stahl und Aluminium bleiben jedoch vorerst unangetastet und eineEinigung in Bezug auf Arzneimittel und Pharmaprodukte steht aus.

Deutschland bleibt Sorgenkind der Eurozone

Trotz des angespannten weltwirtschaftlichen Umfelds bleibt die Prognose für dieEurozone bei einem erwarteten Wachstum von 1,1 Prozent in den Jahren 2025 und0,8 Prozent 2026 vergleichsweise stabil. Inwieweit die Zolleinigung Auswirkungenauf das BIP der Eurozone haben wird, ist noch offen, es wird sich jedochvoraussichtlich in Grenzen halten. Eins jedoch steht fest: Deutschland fällt imeuropäischen Vergleich weiter zurück. Hohe Energiepreise, Fachkräftemangel,Investitionszurückhaltung und eine rückläufige Exportdynamik dämpfen dieErholung. "Auch wenn mit einer Einigung im Zollkonflikt für Unternehmenzumindest etwas Planungssicherheit zurückkehrt, wären offene Märkte von Nöten,um dem Welthandel neue Impulse zu geben", warnt Frank Liebold. "Der Außenhandelbleibt Deutschlands Konjunkturbarometer und dieses zeigt derzeit eher nachunten."

Unsicherheit bleibt dominierendes Risiko

Sollten sich die handelspolitischen Spannungen wieder zuspitzen, etwa aufgrundeines Scheiterns der Zollverhandlungen zwischen den USA und China, könnte einwirtschaftlicher Einbruch im Folgejahr drohen. "Ein schwelender Handelskonfliktzwischen den USA und China sowie die weiterhin unsichere Ausgangslage fürUnternehmen der Stahl und Arzneimittelbranche machen es für Unternehmen dringenderforderlich, Bonitäten laufend zu prüfen, Lieferketten zu diversifizieren undExportabhängigkeiten kritisch zu hinterfragen", mahnt Frank Liebold. Einfunktionierendes Risikomanagement mit klarem Fokus auf stabile und nachhaltigeLieferketten ist das zentrale Instrument, um in diesem Marktumfeld das eigeneUnternehmen überlebensfähig zu halten.

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