Hamburg ist nach Angaben von Bürgermeister Peter Tschentscher für den Fall eines Totalausfalls des Elbtower-Investors Signa gerüstet.
29.12.2023 - 06:07:30Tschentscher sieht Hamburg beim Elbtower gerüstet für Ernstfall
"Die wahrscheinliche Variante ist nicht, dass jetzt fünf Jahre nichts passiert", sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Möglicherweise fänden die privaten Investoren noch eine Lösung und bauten weiter - wie sie es angekündigt hätten. "Auch in einem Insolvenzverfahren würde die Stadt ihre vertraglichen Rechte sichern." Dazu gehöre ein Wiederkaufsrecht, das die Stadt aber nicht sofort vollziehen müsse. Damit bleibe ausreichend Zeit, die Lage zu prüfen. "Bei einem Rückkauf würden wir den ursprünglichen Kaufpreis in Höhe von 122 Millionen Euro ohne Zinsen und abzüglich von fünf Millionen Euro erstatten und im Gegenzug das Grundstück zurückerhalten."
Nach der Insolvenz der Signa-Holding und mehrerer kleinerer Gesellschaften hatte am Donnerstag die für den Elbtower zuständige Signa Prime Selection AG ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Sie ist laut Stadtentwicklungsbehörde die mittelbare Mutter der bisher nicht insolventen Käufergesellschaft des Elbtower-Grundstücks, der Hamburg Elbtower Immobilien GmbH & Co. KG.
Der Elbtower im Osten der Hafencity soll 245 Meter hoch werden und unter anderem Büros, Geschäfte, Galerien, Restaurants und eine Aussichtsplattform in der 55. Etage beherbergen. Die Fertigstellung ist bislang für das Jahr 2025 geplant, an Gesamtkosten werden rund 950 Millionen Euro veranschlagt. Doch seit Oktober steht die Baustelle still. Die in Schieflage geratene Signa hat nach Angaben des beauftragten Bauunternehmens Adolf Lupp aus dem hessischen Nidda Rechnungen nicht bezahlt. Signa selbst wollte dazu auf Anfrage zunächst nichts sagen.