Hamborner REIT Aktie: Großinvestor zieht Reißleine

Analysten rufen zum Einstieg, doch das “Smart Money” sucht den Ausgang. Bei der Hamborner REIT spitzt sich die Lage zu: Während Experten massive Kurschancen sehen, wirft der weltgrößte Vermögensverwalter Aktien im großen Stil auf den Markt. Droht nach dem Kursrutsch der vergangenen Monate nun der finale Test der Jahrestiefs oder bietet die Diskrepanz eine Chance?

Die aktuelle Lage in Zahlen:
* Kursentwicklung: -30,33 % seit Jahresanfang
* Abstand zum Tief: Nur noch 2,44 % Luft bis zum 52-Wochen-Tief (4,30 €)
* Indikator: RSI bei 25,0 (stark überverkauft)

BlackRock drückt auf den Verkaufsbutton

Ein wesentlicher Treibsatz für die schlechte Stimmung ist der massive Rückzug von BlackRock. Der Vermögensverwalter hat seine Beteiligung an dem Immobilienunternehmen drastisch zusammengestrichen. Hielt der Finanzgigant zuvor knapp 5 Prozent der Anteile, liegt die Quote nach der jüngsten Stimmrechtsmitteilung nur noch bei 1,77 Prozent.

Marktbeobachter werten diesen Schritt als klares Warnsignal. Wenn ein institutioneller Ankeraktionär seine Position derart radikal abbaut – konkret wurde die Schwelle bereits Ende November unterschritten –, erzeugt dies nicht nur direkten Verkaufsdruck im Orderbuch, sondern schürt auch Zweifel an der kurzfristigen Performance-Erwartung der Profis.

Chartbild bleibt kritisch

Die Aktie konnte sich gestern zwar bei 4,42 Euro halten, doch die technische Verfassung bleibt angeschlagen. Mit einem Jahresverlust von über 30 Prozent befindet sich das Papier fest im Abwärtstrend. Der Relative-Stärke-Index (RSI) von 25,0 signalisiert zwar eine überverkaufte Situation, die oft eine Gegenbewegung einleitet, doch das Momentum fehlt.

Die entscheidende Marke liegt nun bei 4,30 Euro. Sollte dieses 52-Wochen-Tief nachhaltig unterschritten werden, drohen technische Anschlussverkäufe, da viele automatisierte Handelssysteme an solchen Punkten aussteigen (“Stop-Loss”).

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Analysten halten dagegen

Diametral entgegengesetzt zur BlackRock-Strategie positionieren sich die Analysten. Sie sehen in den aktuellen Kursen keine Gefahr, sondern eine massive Unterbewertung der Substanz.

• Warburg Research: Analyst Philipp Kaiser bestätigte seine Kaufempfehlung, senkte das Kursziel lediglich leicht auf 7,00 Euro. Er verweist auf solide operative Zahlen, passt die Bewertung aber dem Zinsumfeld an.
• mwb research: Hier liegt das Kursziel sogar bei 11,00 Euro. Analyst Thomas Wissler sieht in der Dividendenrendite und der Substanzstärke einen Stabilitätsanker und prognostiziert mehr als eine Verdopplung des Kurswertes.

Diese extreme Spanne zwischen Marktrealität und Analystenzielen ist selten und verdeutlicht die Unsicherheit bezüglich der zukünftigen Bewertung von Gewerbeimmobilien.

Fazit

Die Situation bei Hamborner REIT gleicht einer Zerreißprobe. Kurzfristig dominiert der Verkaufsdruck durch den BlackRock-Ausstieg und die charttechnische Nähe zum Jahrestief von 4,30 Euro das Geschehen. Erst wenn die Aktie diesen Boden erfolgreich verteidigt, rücken die fundamentalen Argumente der Analysten wieder in den Vordergrund. Anleger sollten die Unterstützung bei 4,30 Euro in den nächsten Tagen genau im Blick behalten.

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