Guinea schließt Grenzen für Präsidentschaftswahl
28.12.2025 - 06:44:12Die 24-stündige Grenzschließung Guineas legt den Handel des weltweit führenden Bauxit-Exporteurs lahm und unterbricht wichtige Lieferketten für den globalen Rohstoffmarkt.
Die Republik Guinea hat aus Sicherheitsgründen ihre Land- und Seegrenzen geschlossen. Die Maßnahme legt den Handel des weltweit führenden Bauxit-Exporteurs am Wahltag lahm und unterbricht wichtige Lieferketten.
Sicherheitsdekret stoppt Warenverkehr
Die Grenzen wurden von Mitternacht am Samstag bis Mitternacht am heutigen Sonntag, dem 28. Dezember 2025, vollständig geschlossen. Grund ist ein Dekret der Übergangsregierung, um die Präsidentschaftswahl abzusichern. Neben dem Land- und Seeverkehr ist auch der Luftraum gesperrt; Flughäfen bleiben von 5 bis 20 Uhr geschlossen. Zudem gilt ein landesweites Fahrverbot für alle Fahrzeuge von 6 bis 18 Uhr.
Ausnahmen gelten nur für Sicherheitskräfte, medizinische Notfälle und akkreditierte Wahlbeobachter. Der wichtige Hafen von Conakry, ein Drehkreuz für den regionalen Handel und Mineralexport, hat den Frachtbetrieb eingestellt. Es bilden sich bereits Staus, die Logistikunternehmen in den kommenden Tagen auflösen müssen.
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Bauxit-Exporte und Nachbarländer betroffen
Die 24-stündige Schließung der Seegrenzen trifft den globalen Rohstoffmarkt empfindlich. Guinea ist einer der größten Exporteure von Bauxit, dem Grundstoff für Aluminium. Schon kurze Unterbrechungen können zu kettenartigen Verzögerungen bei Massengutfrachtern führen, warnen Analysten.
Auch der regionale Handel mit den sechs Nachbarstaaten – darunter Elfenbeinküste, Senegal und Mali – liegt brach. Der Grenzstopp unterbricht den Fluss von Agrarprodukten und lebenswichtigen Gütern. Lastwagen mit verderblicher Ware warten seit Samstagabend an den Grenzposten.
Die Maßnahme konterkariert jüngste Bemühungen der Regierung, Handelskosten zu senken. Erst Anfang Dezember wurden Strafgebühren für Liegezeiten im Hafen bis Ende Januar 2026 ausgesetzt. Der aktuelle Sicherheitslockdown macht diese Erleichterung vorübergehend zunichte.
Hintergrund: Wahl in unsicheren Zeiten
Die Grenzschließung ist Teil eines umfassenden Sicherheitskonzepts für die Wahl. Die Abstimmung soll den Weg zurück zur verfassungsmäßigen Ordnung nach Jahren der politischen Instabilität ebnen. Das Innenministerium betont, die „außergewöhnlichen Maßnahmen“ seien zum Schutz von Wählern und Wahlmaterial nötig.
Die Spannung im Vorfeld war spürbar. Neben den Grenzschließungen sind Versammlungen in der Nähe von Wahllokalen verboten. Auch das Tragen von Waffen in Wahlbezirken ist untersagt. Sicherheitskräfte sind massiv präsent, um das Fahrverbot durchzusetzen.
Die Wirtschaft befürchtet mögliche Verlängerungen der Sperren. Sollte das Wahlergebnis angefochten werden oder es zu Unruhen kommen, könnten die „vorübergehenden“ Handelsbarrieren verlängert werden. Das würde die wirtschaftlichen Auswirkungen auf den Bergbau- und Importsektor vertiefen.
Was kommt nach der Wahl?
Die Logistikbranche bereitet sich auf einen Ansturm ab Montag, dem 29. Dezember, vor, sobald die Grenzen um Mitternacht wieder öffnen. Die mittelfristige Perspektive hängt jedoch vollständig von der Stabilität nach der Wahl ab.
Internationale Investoren im Bergbau- und Infrastruktursektor beobachten genau, ob der Machtwechsel friedlich verläuft. Ein reibungsloser Prozess würde die Märkte beruhigen und die Handelsströme schnell normalisieren. Anhaltende Streitigkeiten könnten dagegen zu weiteren, sporadischen Schließungen oder verschärften Kontrollen führen – und damit den Handel mit dieser wichtigen westafrikanischen Volkswirtschaft weiter behindern.
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