Google-Schutz, Phishing-Welle

Google-Schutz vs. Phishing-Welle: KI im Härtetest

24.11.2025 - 07:41:12

Aktuelle Phishing-Angriffe auf ING- und Volksbank-Kunden treffen auf neue KI-Abwehr von Google. Scam Detection analysiert Anrufe lokal, während Netzbetreiber SIM-Swap-Attacken blockieren.

Deutsche Bankkunden stehen unter Dauerbeschuss. Während die Verbraucherzentralen am Wochenende vor einer neuen Betrugsoffensive gegen ING- und Volksbank-Kunden warnten, zeigt sich: Googles erst zwei Wochen alte KI-Abwehr muss sich jetzt erstmals im Ernstfall beweisen.

Der Kampf gegen Cyberkriminalität wird zum Duell der künstlichen Intelligenzen – mit den Nutzern mittendrin.

Hochprofessionelle Angriffe auf Bankkunden

Seit dem Wochenende registriert die Verbraucherzentrale NRW eine aggressive Phishing-Kampagne. Anders als plumpe Massen-Mails setzen die Kriminellen diesmal auf psychologischen Druck und täuschend echte Aufmachung.

ING-Kunden im Visier: E-Mails mit dem Betreff “Aktualisieren Sie jetzt Ihren ING Zugang” fordern zur sofortigen Aktion auf. Der perfide Trick: Angeblich müssten neue “Sicherheitsstandards” akzeptiert werden – und zwar innerhalb weniger Stunden. Die extrem kurze Frist soll Opfer zu unüberlegten Klicks drängen.

Anzeige

Viele Android-Nutzer übersehen diese 5 Sicherheitsmaßnahmen, die gerade bei Bank- und SMS-Betrug schützen. Der kostenlose Ratgeber erklärt Schritt für Schritt, wie Sie Ihr Smartphone gegen Phishing, gefährliche SMS-Links und SIM‑Swap-Angriffe absichern – inklusive praktischer Checkliste für Banking‑Apps, Update‑Tipps und geprüften Einstellungen für Messages. Schützen Sie Ihre Konten, bevor Kriminelle reagieren. Gratis-Sicherheits-Paket für Android herunterladen

Volksbank-Masche: Hier behaupten Betrüger, das Sicherheitssystem sei aktualisiert worden. Ohne “einmalige Registrierung” würden Transaktionsfunktionen eingeschränkt. Auch hier: massive Drohkulisse mit Zwei-Tages-Frist.

Parallel attackieren Kriminelle Netflix-Nutzer mit erfundenen Abo-Problemen. Diese Diversifizierung zeigt die Breite der aktuellen Bedrohung kurz vor der Weihnachtssaison.

Googles KI-Gegenschlag: Schutz in Echtzeit

Die Angriffswelle trifft auf neue Verteidigungslinien. Am 11. November rollte Google sein “Pixel Feature Drop” aus – mit einer revolutionären Funktion: Scam Detection Live.

Das System analysiert Telefonanrufe direkt auf dem Smartphone. Behauptet ein Anrufer, von einer Bank zu sein und fordert “dringende Überweisungen” oder “Passwort-Resets”? Das auf Gemini Nano basierende KI-Modell schlägt Alarm.

Der entscheidende Vorteil: Die Analyse läuft komplett lokal ab. Keine Audiodaten verlassen das Gerät – Privatsphäre bleibt gewahrt, während der Schutz massiv steigt.

Google Messages wurde parallel aufgerüstet: Verdächtige Links in SMS – wie sie aktuell bei den Volksbank-Attacken verwendet werden – erkennt das System präziser. Gefährliche Nachrichten landen automatisch im Spam-Ordner.

Die unsichtbare Schutzschicht der Netzbetreiber

Während Google auf dem Gerät verteidigt, haben Mobilfunker eine zweite Front eröffnet. Die GSMA Open Gateway APIs ermöglichen Banken seit Oktober einen entscheidenden Check im Hintergrund.

Was passiert bei einem SIM-Swap? Kriminelle kapern die Handynummer des Opfers, um SMS-TANs abzufangen. Die neuen APIs prüfen automatisch, ob eine SIM-Karte kürzlich getauscht wurde. Ist dies der Fall, blockieren Banken Transaktionen sofort – noch bevor Schaden entsteht.

Diese “stille” Sicherheitsebene arbeitet ohne Nutzerinteraktion. Ein wichtiger Riegel gegen Konto-Übernahmen.

Vom Enkeltrick zur Technologie-Schlacht

Der Vergleich zum Vorjahr zeigt den Paradigmenwechsel. Im November 2024 setzte O2 mit “Daisy” auf eine KI-Oma, die Telefonbetrüger in sinnlose Gespräche verwickelte. Eine brillante PR-Kampagne – aber letztlich Symptombekämpfung.

2025 ist der Schutz systemisch: Keine externen Kampagnen mehr, sondern integraler Bestandteil von Betriebssystem und Netzwerkinfrastruktur. Die Abwehr läuft automatisiert, bevor der Nutzer überhaupt von der Gefahr erfährt.

Was bedeutet das konkret?

  • Für Banken: Der Druck steigt, neue APIs schneller zu integrieren. Denn die aktuellen Phishing-Mails zielen darauf ab, technische Hürden durch Social Engineering zu umgehen
  • Für Verbraucher: Die Verantwortung verschiebt sich. Technische Filter werden besser – aber die Angriffe, die durchkommen, sind psychologisch raffinierter

Was kommt nach Black Friday?

Die Kombination aus Cyber Week und Vorweihnachtszeit wird traditionell für Paketdienst-Betrug genutzt. Experten erwarten weitere “Hotfix”-Updates von Google und Apple, um auf KI-generierte Betrugsskripte zu reagieren.

Analysten rechnen 2026 mit einer stärkeren Verschmelzung von Mobilfunkverträgen und Identitätsnachweisen. Ziel: anonyme “Burner-Phones” für Betrug unbrauchbar zu machen.

Die wichtigste Regel bleibt

Trotz Gemini Nano und intelligenter Filter: Gesundes Misstrauen ist der beste Schutz. Banken fordern niemals per E-Mail oder SMS zu “Sicherheitsupdates” mit 24-Stunden-Fristen auf.

Wer solche Nachrichten erhält – wie aktuell bei ING oder Volksbanken – sollte diese ungeöffnet löschen. Im Zweifel direkt über die offizielle App Kontakt zum Institut aufnehmen.

Die KI-Schlacht hat gerade erst begonnen. Und während die Technik immer besser wird, bleibt der Mensch die letzte Verteidigungslinie.

Anzeige

PS: Bevor Sie die nächste “Aktualisieren Sie jetzt Ihren Zugang”-SMS öffnen, sollten Sie dieses kostenlose Sicherheits-Paket für Android lesen. Es zeigt die 5 wichtigsten Schutzmaßnahmen: wie Sie gefährliche Links erkennen, Messages sicher konfigurieren und SIM‑Swap‑Verdacht prüfen – mit klaren Schritt‑für‑Schritt-Anleitungen für Online‑Banking, WhatsApp und Shopping. Jetzt kostenloses Android-Schutzpaket sichern

@ boerse-global.de