Ghost, Vacationing

Ghost Vacationing: Heimliche Auszeiten bedrohen die Produktivität

23.12.2025 - 10:12:12

Arbeitnehmer nehmen heimlich Urlaub, weil sie sich nicht erholen können. Das zeigt eine neue Studie. HR-Experten fordern eine radikale Kehrtwende.

Die offiziellen Urlaubsanträge sind abgearbeitet, doch die tatsächliche Erholung bleibt aus. Neue Daten enthüllen ein alarmierendes Paradoxon: Immer mehr Beschäftigte praktizieren “Ghost Vacationing”. Sie nehmen sich heimlich Auszeiten, ohne diese beim Arbeitgeber zu melden. Führende Personalexperten fordern deshalb eine “Rejuvenation-Strategie” für 2026. Urlaub soll nicht mehr als bloße Abwesenheit, sondern als strategischer Leistungshebel verstanden werden.

Ein aktueller Bericht der Karriereplattform Kickresume liefert brisante Zahlen. Rund jeder dritte Arbeitnehmer in Europa und den USA hat in diesem Jahr “Ghost Vacationing” betrieben. Diese heimlichen Pausen sind eine direkte Reaktion auf eine toxische Produktivitätskultur.

Anzeige

Passend zum Thema Erschöpfung am Arbeitsplatz: Über 80 % fühlen sich urlaubsreif – kein Wunder, dass heimliche Auszeiten zunehmen. Das kostenlose E‑Book “Stressfrei produktiv” zeigt praxisnahe Sofortmaßnahmen, zwei Achtsamkeitsübungen und sechs konkrete Lösungen gegen Zeitdiebe, damit Sie wirklich abschalten und mit klarer Energie zurückkehren. Ideal für Berufstätige und Führungskräfte, die Erholung planbar machen wollen. Jetzt kostenloses Work‑Life‑Balance‑E‑Book anfordern

Der Bericht prägt zudem neue Begriffe für die Arbeitswelt:
* “Workslop”: So bezeichnen die Autoren qualitativ minderwertige Arbeit. Sie entsteht, wenn übermüdete Mitarbeiter Aufgaben nur noch abarbeiten, statt sie zu durchdringen.
* “Boreout & Burnout”: Die Extreme der Belastungskurve nehmen weiter zu.

“Wenn Mitarbeiter sich gezwungen sehen, heimlich Urlaub zu machen, ist das Vertrauensverhältnis bereits zerrüttet”, kommentieren Analysten die Ergebnisse. Die geforderte Strategie setzt genau hier an: auf transparente, verpflichtende Erholungsphasen.

Deutschland ist Weltmeister im “Urlaubsmangel”

Trotz gesetzlich großzügiger Ansprüche fühlen sich Arbeitnehmer in Deutschland, Österreich und der Schweiz am wenigsten erholt. Daten im Kontext des Expedia Vacation Deprivation Reports zeigen: Deutschland verteidigt 2025 seine Position als Nation mit dem höchsten gefühlten “Urlaubsmangel”.

Über 80 Prozent der Befragten fühlen sich urlaubsreif – ein Wert deutlich über dem globalen Durchschnitt. Das Problem ist nicht die Anzahl der Tage, sondern die Qualität der Abschaltung. Ständige Erreichbarkeit und die Angst vor Arbeitsrückstau lassen Urlaubstage verfallen oder verhindern echte Regeneration.

Für Unternehmen wird das zum Risiko. Nicht genommener Urlaub ist eine bilanzielle Rückstellung und eine massive Produktivitätsbremse. Studien zeigen klar: Mitarbeiter, die ihren Urlaub voll ausschöpfen und dabei wirklich abschalten, sind seltener krank und liefern kreativere Lösungen.

Die Hinweispflicht wird zum Führungsinstrument

Ein entscheidender Hebel ist die gefestigte Rechtslage. Urlaubstage verfallen nicht mehr automatisch. Arbeitgeber müssen ihre Mitarbeiter aktiv und nachweislich auffordern, ihren Urlaub zu nehmen. Kommen sie dieser Pflicht nicht nach, summiert sich der Urlaub auf.

Innovative Unternehmen nutzen diese Pflicht nun als Führungsinstrument. Statt einer trockenen E-Mail im Dezember setzen sie auf “Rejuvenation-Gespräche”. Das Ziel: Sicherstellen, dass Urlaub als echte Erholungszeit geplant wird. Das verhindert “Urlaubsberge” und schützt vor finanziellen Risiken.

Vom “Quiet Quitting” zum aktiven Zeit-Rebell

Die Debatte markiert einen Wendepunkt. Dominierte 2024 noch das “Quiet Quitting”, zeigt “Ghost Vacationing” Ende 2025 eine neue Stufe. Mitarbeiter suchen aktiv nach Autonomie über ihre Zeit.

Experten sehen eine klare Botschaft: Das starre 9-to-5-Modell kollidiert mit der Realität digitaler Wissensarbeit. Wenn KI-Tools die Arbeitsmenge erhöhen, wird menschliche Kreativität zur wertvollsten Ressource. Diese regeneriert sich aber nicht an Wochenenden, sondern braucht längere, ungestörte Erholungsphasen.

Der globale Stressreport von Gallup unterstreicht die Dringlichkeit. In Deutschland und Österreich verharrt das Stresslevel weiter bei rund 40 Prozent. Die psychische Gesundheit wird zum kritischen Wettbewerbsfaktor für 2026.

2026 bringt den “Mandatory Break”

Für das kommende Jahr zeichnet sich ein neuer Trend ab: der “Mandatory Break”. Erste Tech-Unternehmen experimentieren mit Modellen, bei denen der Zugang zu Firmennetzwerken im Urlaub technisch blockiert wird. Das soll echtes Abschalten erzwingen.

Erwartet wird zudem, dass “Rejuvenation-KPIs” Einzug in das Management halten. Führungskräfte könnten künftig auch daran gemessen werden, ob ihr Team den Urlaub vollständig und erholsam nutzt. Die Botschaft ist klar: Wer 2026 produktiv sein will, muss sicherstellen, dass die Akkus wirklich aufgeladen werden.

Anzeige

PS: Sie möchten, dass Erholung kein Zufall bleibt? Der Gratis‑Guide “Stressfrei produktiv” liefert konkrete Sofortmaßnahmen, kurze Achtsamkeitsübungen und umsetzbare Checklisten – ideal für Führungskräfte, die Rejuvenation-Gespräche etablieren und Urlaubsberge vermeiden wollen. So machen Sie Erholung planbar und reduzieren Ausfallrisiken nachhaltig. Gratis Work‑Life‑Balance‑Guide herunterladen

@ boerse-global.de