Ergebnisse, Produktion/Absatz

Gewinnsprung für die Deutsche Bank DE0005140008 zum Jahresauftakt: Sowohl der Vorsteuergewinn als auch der Überschuss fielen im traditionell guten ersten Quartal um 39 Prozent besser aus als ein Jahr zuvor - dank besseren Geschäften in allen Konzernbereichen und weiteren Einsparungen.

29.04.2025 - 10:14:41

Deutsche Bank mit Gewinnsprung - Aktie legt deutlich zu

Zudem wurde die Prognose für das laufende Jahr bestätigt, auch wenn der von US-Präsident Donald Trump ausgelöste Handelskonflikt das Geschäft im April belastet hat. An der Börse kamen die Nachrichten gut an. Die Aktie legte zu.

"Durch Ertragswachstum und geringere Kosten haben wir den höchsten Quartalsgewinn seit 14 Jahren erreicht", bilanzierte Konzernchef Christian Sewing mit Blick auf den Vorsteuergewinn von gut 2,8 Milliarden Euro. Unter dem Strich entfiel auf die Aktionäre ein Gewinn von rund 1,8 Milliarden Euro - ebenfalls 39 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Globale Unsicherheit

Auch in dem infolge der US-Zollpolitik turbulenteren Umfeld sieht Deutschlands größtes Geldhaus für sich gute Geschäftschancen. "Natürlich gab es in diesem Umfeld auch ein paar schwächere Tage", sagte Finanzvorstand James von Moltke in einer Telefonkonferenz. In der zweiten Aprilhälfte habe sich die Situation aber normalisiert.

Nach Einschätzung von Sewing schwebt immer noch "das Schreckgespenst eines globalen Handelskrieges" über den Märkten, wie der Konzernchef an die Belegschaft schreibt. Aber viele Kunden setzten gerade jetzt auf die Deutsche Bank mit ihrer globalen Aufstellung. "Unsere Vision, europäischer Champion zu werden, wird damit nur noch relevanter", so Sewings Fazit.

Gewinnbringer Investmentbank

Den Löwenanteil zum Gewinnanstieg im ersten Vierteljahr steuerte das Investmentbanking bei, in dem die Deutsche Bank zum Beispiel das Geschäft mit Übernahmen und Börsengängen abwickelt. Die Sparte trug rund 3,4 Milliarden Euro zu den auf gut 8,5 Milliarden Euro gestiegenen Erträgen bei. Der Vorsteuergewinn der Investmentbank kletterte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um gut ein Fünftel auf 1,5 Milliarden Euro. Die Fondstochter DWS DE000DWS1007 fuhr den zweithöchsten Quartalsgewinn der Firmengeschichte ein.

Stellenabbau und Filialschließungen

Zugleich tritt der Vorstand bei den Kosten auf die Bremse. Von 2,5 Milliarden Euro angepeilten Kostensenkungen sind den Angaben zufolge mittlerweile rund 85 Prozent erreicht. Die Deutsche Bank hatte angekündigt, im laufenden Jahr etwa 2.000 Stellen zu streichen und die Zahl ihrer Filialen weiter zu reduzieren. Ende März lag die Zahl der Beschäftigten in Vollzeitstellen gerechnet bei 89.687. Das waren 636 weniger als ein Jahr zuvor.

Vorstandschef Sewing hatte Ende Januar ein neues Umbauprogramm angekündigt mit dem Titel "Deutsche Bank 3.0". So sieht das Management Potenzial, durch schlankere Hierarchien und mehr Einsatz von Künstlicher Intelligenz Kosten zu senken. Sewing will die Bank effizienter machen: Die Eigenkapitalrendite soll 2025 auf mehr als 10 Prozent steigen - nach 4,7 Prozent im vergangenen Jahr. Im ersten Quartal des laufenden Jahres wurde ein Wert von 11,9 Prozent erreicht.

Aktie nähert sich Jahreshoch

An der Börse kamen die Zahlen und die Aussagen gut an. Der Kurs der Aktie kletterte in der ersten Handelsstunde um bis zu vier Prozent auf 23,31 Euro und näherte sich damit dem Ende März erreichten Mehrjahreshoch von 23,54 Euro. In den Marktturbulenzen Anfang April, nachdem US-Präsident Donald Trump mit einer umfangreichen Zollankündigung einen Handelskrieg vom Zaun gebrochen hatte, war der Kurs bis weniger als 17 Euro abgesackt.

Mit der jüngsten Erholung knüpfte das Papier an den Erfolgskurs der vergangenen Wochen und Monate an. In den vergangenen zwölf Monaten zog der Kurs um mehr als 50 Prozent an. Seit April 2022 beläuft sich das Kursplus auf fast 150 Prozent. Damit gehört die Deutsche-Bank-Aktie in den vergangenen Jahren zu den besten deutschen Standardtiteln.

Anders sieht die längerfristige Bilanz aus. In den vergangenen zehn Jahren ging der Kurs um knapp zehn Prozent zurück. Über 20 Jahre gesehen liegt das Minus sogar bei mehr als 50 Prozent. Wegen des Kursabsturzes liegt die Deutsche Bank gemessen am Börsenwert von rund 44 Milliarden Euro auch nur noch im Mittelfeld der Dax-Titel. Vor 20 Jahren lag die Deutsche Bank noch mit zu den wertvollsten deutschen Unternehmen.

@ dpa.de

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