Gewalthilfegesetz beschlossen – aber Schutz erst ab 2032
22.11.2025 - 00:20:12Deutschland hat gehandelt: Das Gewalthilfegesetz steht. Doch während weltweit Gebäude orange leuchten und der „Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen” am 25. November näher rückt, zeigt sich eine bittere Realität. Der individuelle Rechtsanspruch auf Schutz kommt erst 2032. Bis dahin sind Betroffene auf sich selbst gestellt.
Der Bundestag stimmte am 31. Januar zu, der Bundesrat folgte am 14. Februar. Damit ist das Gewalthilfegesetz beschlossen. Der Bund beteiligt sich bis 2036 mit 2,6 Milliarden Euro am Ausbau von Frauenhäusern und Beratungsstellen. Ein Meilenstein für Deutschland.
Doch die Ernüchterung folgt auf dem Fuß. Der eigentliche Rechtsanspruch auf Schutz und Beratung tritt erst am 1. Januar 2032 in Kraft. Die Begründung: Die Bundesländer brauchen Zeit für den Aufbau der fehlenden rund 14.000 Frauenhausplätze.
„Das ist zu spät! Betroffene brauchen jetzt Schutz”, kritisiert Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbands VdK. Die Lücke zwischen Beschluss und Vollzug zwingt Frauen, weiterhin auf eigene Ressourcen zurückzugreifen. Mentale Stärke wird zur Überlebensstrategie.
Viele Opfer digitaler Übergriffe erleben die Gewalt erstmals auf dem Smartphone – von Cyberstalking bis zu missbräuchlichen Bildmanipulationen. Ein kostenloses Sicherheitspaket erklärt die fünf wichtigsten Schutzmaßnahmen für Android-Geräte: von sicheren App-Einstellungen über Berechtigungs-Checks bis zu Backup- und Update-Routinen. Die klaren Schritt-für-Schritt-Anleitungen helfen Ihnen, WhatsApp, Banking-Apps und persönliche Daten schnell besser zu schützen. Jetzt kostenloses Android-Sicherheitspaket anfordern
Digitale Gewalt: Der neue Schwerpunkt
UN Women setzt bei der diesjährigen „Orange The World”-Kampagne (25. November bis 10. Dezember) einen klaren Fokus: „UNiTE to End Digital Violence against All Women and Girls”.
Die Zahlen sind alarmierend. Weltweit haben bereits 38 Prozent der Frauen digitale Gewalt erlebt – von Cyberstalking bis zu Deepfake-Pornografie. Die Anonymität der Täter und die ständige Erreichbarkeit führen zu Angstzuständen, die weit ins analoge Leben reichen.
Psychologen betonen: Digitale Abgrenzung ist essenzielle Selbstfürsorge. Die Kampagne fordert nicht nur Gesetze, sondern eine gesellschaftliche Ächtung digitaler Übergriffe. Denn mentale Stärke bedeutet heute auch digitale Kompetenz.
Aktionen vor Ort: Von der Brötchentüte bis zur Bank
In ganz Deutschland starten an diesem Wochenende konkrete Aktionen:
München & Bayern: Der VdK kooperiert mit Bäckereien. Auf Brötchentüten stehen Notrufnummern und Hilfsangebote – unter dem Motto „Gewalt kommt nicht in die Tüte”. Das Ziel: Die Hemmschwelle zur Kontaktaufnahme senken.
Frankfurt am Main: Die Stadt setzt auf Sichtbarkeit. An der Hauptwache stehen seit gestern orangefarbene Bänke mit der Aufschrift „Kein Platz für Gewalt gegen Frauen”. Am Eisernen Steg hängt ab dem 24. November ein Banner mit der Botschaft „Stark gegen Gewalt an Frauen!” in zwölf Sprachen.
Mannheim: Die Universität bietet Selbstbehauptungskurse für FLINTA* (Frauen, Lesben, inter, nicht-binäre, trans und agender Personen) an. Der Fokus liegt nicht nur auf körperlicher Abwehr, sondern vor allem auf mentaler Stärkung – um Grenzen frühzeitig zu erkennen und zu setzen.
Rekordzahlen beim Hilfetelefon
Wie dringend Hilfe benötigt wird, zeigt der Jahresbericht 2024 des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen”: 61.235 Beratungen – ein neuer Höchststand. Eine Verdreifachung seit dem Start 2013.
Die Zahlen sind ambivalent. Einerseits ein Zeichen gelungener Enttabuisierung. Andererseits ein Beleg dafür, dass die Gewaltspirale nicht abebbt. Martina Hannak, Präsidentin des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben, betont: Das Hilfetelefon ist unverzichtbar, kann aber strukturelle Lücken vor Ort nicht dauerhaft kompensieren.
Was jetzt kommt
Der Druck liegt nun auf den Bundesländern. Wie schnell können sie die Bundesmittel abrufen und in konkrete Plätze umwandeln? Die nächsten Wochen werden zeigen, ob der politische Wille auch in Taten mündet.
Bis 2032 bleibt die Botschaft klar: Der Staat hat den Rahmen geschaffen, doch der Weg zur flächendeckenden Sicherheit ist lang. Mentale Stärke, Solidarität und digitale Selbstverteidigung sind bis dahin die wichtigsten Werkzeuge.
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Wichtige Kontakte:
* Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen: 116 016 (anonym, kostenfrei, 24/7)
* FLINTA*: Begriff für Frauen, Lesben, intergeschlechtliche, nicht-binäre, trans und agender Personen


