GenAI-Nutzung, Tägliche

GenAI-Nutzung: Tägliche Anwender verdienen deutlich mehr

15.11.2025 - 15:59:12

Die Arbeitswelt spaltet sich rasant: Wer täglich KI-Tools nutzt, verdient besser, arbeitet produktiver und fühlt sich sicherer im Job als Kollegen ohne diese Werkzeuge. Eine globale Studie von PwC mit fast 50.000 Befragten zeigt nun erstmals, wie groß der Vorsprung der KI-Nutzer wirklich ist. Gleichzeitig fluten Tech-Konzerne diese Woche den Markt mit neuen KI-Anwendungen, die Büroarbeit grundlegend verändern sollen.

Die Zahlen sind eindeutig: 92 Prozent der täglichen GenAI-Nutzer berichten von gestiegener Produktivität im vergangenen Jahr – bei gelegentlichen Anwendern sind es lediglich 58 Prozent. Noch drastischer fallen die Unterschiede beim Gehalt aus: Mehr als die Hälfte der regelmäßigen KI-Nutzer (52 Prozent) erhielt eine Gehaltserhöhung, verglichen mit nur 32 Prozent der Gelegenheitsnutzer. Auch die wahrgenommene Jobsicherheit liegt bei täglichen Anwendern um 22 Prozentpunkte höher.

Doch trotz dieser enormen Vorteile nutzen weltweit erst 14 Prozent der Beschäftigten generative KI täglich. Eine Chance oder ein Warnsignal?

Der 34-Prozentpunkte-Abstand bei der Produktivität zwischen täglichen und seltenen Nutzern offenbart mehr als nur Effizienzgewinne. Er zeigt eine fundamentale Verschiebung in der Art, wie moderne Wissensarbeit funktioniert. KI-Assistenten, Content-Generatoren und Datenanalyse-Plattformen sind längst keine Spielereien mehr – sie werden zum entscheidenden Karrierefaktor.

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Passend zum Thema Weiterbildungskluft: In vielen Unternehmen haben Führungskräfte deutlich besseren Zugang zu Lernressourcen (72% vs. 51%), und genau diese Lücke entscheidet zunehmend über Produktivität und Jobsicherheit. Der kostenfreie Praxisleitfaden „Mitarbeiterentwicklung“ erklärt, wie Sie Upskilling-Programme planen, Potenziale erkennen und gezielte Fördermaßnahmen umsetzen. Mit Checklisten, praxiserprobten Instrumenten und einem E‑Mail-Newsletter mit zusätzlichen Tipps. Gratis Praxisleitfaden zur Mitarbeiterentwicklung herunterladen

Besonders problematisch: Die PwC-Studie dokumentiert eine „Weiterbildungskluft” in Unternehmen. Während 72 Prozent der Führungskräfte angeben, Zugang zu Lern- und Entwicklungsressourcen zu haben, sind es bei Mitarbeitern ohne Führungsverantwortung nur 51 Prozent.

„Mitarbeiter, die täglich KI nutzen, ernten die Früchte – höhere Produktivität, größere Jobsicherheit und besseres Gehalt”, erklärt Pete Brown, Global Workforce Leader bei PwC. „Aber um diese Vorteile zu skalieren, müssen Unternehmen über Training hinausgehen. Die Arbeit selbst muss neu gestaltet werden, und die Mensch-Maschine-Partnerschaft muss neu definiert werden.”

US-Notenbank bestätigt: KI steigert Produktivität bereits messbar

Die individuellen Erfolgsgeschichten schlagen sich mittlerweile in makroökonomischen Daten nieder. Eine am 13. November 2025 veröffentlichte Analyse der Federal Reserve Bank of St. Louis beziffert den Produktivitätszuwachs durch generative KI in den USA auf beachtliche 1,3 Prozent seit der Einführung von ChatGPT.

Konkret: Zwischen dem vierten Quartal 2022 und dem zweiten Quartal 2025 stieg die aggregierte Arbeitsproduktivität um durchschnittlich 2,16 Prozent jährlich – deutlich über den 1,43 Prozent zwischen 2015 und 2019. Noch bemerkenswerter ist die Geschwindigkeit der Durchdringung: Drei Jahre nach Markteinführung liegt die Adoptionsrate bei 54,6 Prozent.

Zum Vergleich: Der Personal Computer erreichte nach drei Jahren gerade mal 19,7 Prozent, das Internet kam auf 30,1 Prozent. Keine Technologie der jüngeren Geschichte hat sich so rasant in Arbeits- und Privatleben integriert.

Innovationsflut: Neue KI-Agenten für jeden Arbeitsbereich

Der Markt reagiert auf die explodierende Nachfrage mit einer wahren Produktoffensive. Der chinesische Tech-Riese Baidu stellte auf der Baidu World 2025 am 13. November sein omnimodales Modell ERNIE 5.0 vor, flankiert von GenFlow 3.0 – einem KI-Agenten für komplexe Workflows – und Oreate, einem internationalen KI-Arbeitsbereich für Studium und Produktivität.

Gleichzeitig rüsten spezialisierte Software-Anbieter auf. Die Kommunikationsplattform Workshop präsentierte vier neue KI-Features, die weit über einfache Textentwürfe hinausgehen: KI-gestützte Analyse-Zusammenfassungen und intelligente Mediensuche sollen den gesamten Workflow beschleunigen.

Freshworks erweiterte seine Freshdesk-Plattform um Vertical AI Agents mit vorgefertigten Workflows für E-Commerce und Fintech sowie ein „Command Center”, das Multichannel-Kommunikation mit KI-Unterstützung vereint. Auch Salesforce mischt mit: Der geplante Erwerb von Doti soll agentenbasierte Wissenssuche in Slack und Customer 360 integrieren – die KI findet nicht nur Informationen, sondern verknüpft Unternehmensdaten proaktiv.

Vom Assistenten zum autonomen Agenten

Die entscheidende Entwicklung dieser Woche? Der Übergang von reaktiven KI-Assistenten zu proaktiven KI-Agenten. Während Assistenten auf Anfragen antworten, führen Agenten mehrstufige Aufgaben selbstständig aus.

Beispiel gefällig? Densify lancierte Kubex AI zur Optimierung von Cloud-Infrastrukturen. Deductive AI verließ den Stealth-Modus mit intelligenten Agenten für Site Reliability Engineering, die Root-Cause-Analysen und Problemlösungen automatisieren. Diese Tools verwalten komplexe Prozesse mit minimaler menschlicher Aufsicht.

Der primäre Nutzen von KI am Arbeitsplatz verschiebt sich also dramatisch: von der Aufgabenunterstützung zur vollständigen Workflow-Automatisierung. Manche sprechen bereits von einer „digitalen Belegschaft”, in der mehrere KI-Agenten orchestriert an Geschäftszielen arbeiten.

Was bedeutet das für Beschäftigte und Unternehmen?

Die Botschaft der PwC-Studie ist unmissverständlich: KI-Kompetenz entwickelt sich vom Nice-to-have zum Must-have für Karriere und Jobsicherheit. Wer jetzt nicht aufschließt, riskiert den Anschluss – nicht nur beim Gehalt, sondern auch bei der beruflichen Perspektive.

Für Unternehmen steht eine doppelte Herausforderung an: Sie müssen nicht nur in Technologie investieren, sondern auch Prozesse und Rollen grundlegend neu gestalten. Die Weiterbildungskluft zwischen Führungskräften und Mitarbeitern zu schließen, wird über Wettbewerbsfähigkeit entscheiden.

Das kommende Jahr dürfte kritisch werden. Die Kluft zwischen Nutzern und Nicht-Nutzern wird sich mit zunehmender Leistungsfähigkeit autonomer Agenten weiter vergrößern. Wer diese Transition erfolgreich meistert, gewinnt nicht nur Produktivität zurück – sondern erschließt völlig neue Innovationsquellen in einer zunehmend intelligenten und automatisierten Arbeitswelt.

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