Gemeinnütziger, Wohnbau

Gemeinnütziger Wohnbau: Milliarden-Paket gegen Baukrise

02.12.2025 - 21:20:12

Die Fertigstellungszahlen im sozialen Wohnbau brechen dramatisch ein. Doch die Politik kontert: Über eine Milliarde Euro Fördergelder sollen 2025 die Wende bringen. Werden die Maßnahmen rechtzeitig greifen?

Die österreichische Bauwirtschaft steckt in der Krise. Hohe Zinsen, explodierende Baukosten und teure Grundstücke haben die Branche in eine ihrer schwierigsten Phasen geführt. Doch genau jetzt startet der Staat seine Gegenoffensive: Mit massiven Investitionspaketen und neuen Förderrichtlinien soll der Negativtrend gestoppt werden.

Die Zahlen des Österreichischen Verbands gemeinnütziger Bauvereinigungen (GBV) sprechen eine klare Sprache: 2024 wurden nur rund 14.000 Wohneinheiten fertiggestellt – ein Minus von neun Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Wert liegt deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt.

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GBV-Obmann Klaus Baringer macht einen “toxischen Mix” aus hohen Grundstückspreisen, gestiegenen Baukosten und schwierigem Zinsumfeld verantwortlich. Die Bautätigkeit ist massiv gebremst.

Verschärft wird die Lage durch politische Debatten über Mietpreisbremsen. Branchenvertreter warnen: Jeder Euro, der durch Mietdeckel fehlt, fehlt doppelt bei Neubauten und Sanierungen. Das für Investitionen eingeplante Eigenkapital droht zu schrumpfen.

Eine Milliarde Euro für den Wohnbau

Die Bundesregierung reagiert mit dem “Wohn- und Baupaket”. Bis 2026 fließen insgesamt eine Milliarde Euro Zweckzuschüsse:

  • 780 Millionen Euro für den geförderten Neubau – Ziel sind je 10.000 neue Eigentums- und Mietwohnungen
  • 220 Millionen Euro für thermische Sanierungen im gemeinnützigen Sektor

Die Länder ziehen mit. Ab 1. Januar 2025 greifen neue Förderrichtlinien:

Salzburg führt einen neuen Annuitätenzuschuss ein, der die Kreditrückzahlung massiv erleichtert. Die Fördersätze für energiesparendes Bauen steigen deutlich.

Niederösterreich fokussiert verstärkt auf Eigentumsbildung und Sanierung im ländlichen Raum. Der Leerstand in Ortskernen soll bekämpft werden.

Die Wirtschaftskammer begrüßt die Schritte, mahnt aber zur Eile bei der bürokratischen Abwicklung. Das Geld muss im ersten Quartal 2025 auf den Baustellen ankommen.

Leuchtturmprojekte trotz Krise

Trotz widriger Umstände laufen Großprojekte weiter. Wien bleibt Vorreiter des sozialen Wohnbaus:

“Village im Dritten” entsteht auf den ehemaligen Aspanggründen. Bis 2027 werden rund 1.900 Wohnungen fertig – mit autofreiem Konzept und zwei Hektar Park.

Die Seestadt Aspern, eines der größten Stadtentwicklungsgebiete Europas, wächst kontinuierlich. Der Fokus liegt auf nachhaltigen Energiekonzepten und gemischter Nutzung.

Innovative Bauweisen setzen neue Standards. Das Österreichische Siedlungswerk (ÖSW) treibt das Projekt B.R.I.O. mit Holz-Hybridbauweise voran. Die EBG feierte kürzlich Dachgleichen für Nachverdichtungsprojekte in Wien-Simmering – “Lückenfüller”, die ohne neuen Bodenverbrauch Wohnraum schaffen.

Der Spagat zwischen Leistbarkeit und Kosten

Das grundlegende Dilemma: Gemeinnützige Bauvereinigungen müssen leistbaren Wohnraum bereitstellen. Doch die Errichtungskosten steigen schneller als die Löhne potenzieller Mieter.

Marktanalysten sehen in den Maßnahmenpaketen einen notwendigen “Defibrillator”. Ohne staatliche Zuschüsse wären viele Projekte nicht finanzierbar. Die kritische Frage bleibt: Wie lange hält die Wirkung?

Die Bodenfrage verschärft die Situation. Baulandpreise haben sich trotz Immobilienkrise kaum entspannt. GBV und Arbeiterkammer fordern griffigere Instrumente zur Baulandmobilisierung und eine effektive Leerstandsabgabe.

Die EU-Taxonomie zwingt Bauvereinigungen zu höheren Investitionen in Nachhaltigkeit. Langfristig sinnvoll, kurzfristig aber kostentreibend.

Was 2025 entscheidet

Das kommende Jahr wird zum Schicksalsjahr. Die Branche hofft, dass die Talsohle durchschritten wird – sofern sich die Zinslandschaft stabilisiert und Fördergelder effizient fließen.

Drei Faktoren sind entscheidend:

Zinsentwicklung: Senkt die EZB den Leitzins weiter, könnte dies ab Mitte 2025 Finanzierungen beleben.

Sanierungswelle: Die hohen Fördertöpfe (220 Millionen Euro Bund plus Landesmittel) dürften thermische Sanierungen ankurbeln. Das könnte das Baunebengewerbe stabilisieren, während der Neubau schwächelt.

Politische Weichenstellungen: Nach Wahlen und Regierungsbildungen muss die “Wohnbauoffensive” beweisen, ob sie praxistauglich ist.

Der gemeinnützige Wohnbau ist angeschlagen, aber handlungsfähig. Projekte wie “Village im Dritten” und neue Förderungen zeigen: Lösungen existieren. Entscheidend ist, ob die Milliardenhilfen nicht im Verwaltungsdickicht versickern, sondern als Beton und Ziegel bei wohnungssuchenden Menschen ankommen.

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