Gehirntraining-Apps, Denkspiele

Gehirntraining-Apps: Denkspiele allein reichen nicht

16.11.2025 - 09:09:11

Eine Gehirntraining-App hier, ein Kreuzworträtsel da – doch hält das wirklich geistig fit? Eine großangelegte US-Studie liefert jetzt klare Antworten. Die Ergebnisse überraschen: Isoliertes Gehirnjogging bringt weniger als gedacht. Was wirklich zählt, ist ein Mix aus verschiedenen Aktivitäten.

Der Markt für Gehirntrainings-Apps boomt und wird auf mehrere Milliarden Dollar geschätzt. Doch die Wissenschaft dämpft überzogene Erwartungen. Eine im Juli 2025 im Journal of the American Medical Association (JAMA) veröffentlichte Studie zeigt: Strukturierte, vielseitige Programme verbessern die kognitiven Fähigkeiten bei älteren Erwachsenen mit Demenzrisiko signifikant. Der Schlüssel liegt dabei in der Kombination.

Die zweijährige U.S. POINTER-Studie untersuchte über 2.100 ältere Erwachsene mit erhöhtem Risiko für kognitiven Abbau. Die Forscher teilten sie in zwei Gruppen: Eine erhielt ein strukturiertes Programm aus körperlicher Aktivität, Ernährungsberatung nach der MIND-Diät, sozialer und kognitiver Stimulation sowie Gesundheitsüberwachung. Die andere Gruppe verfolgte einen selbstgesteuerten Ansatz mit weniger Betreuung.

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Das Ergebnis? Beide Gruppen verbesserten ihre kognitiven Fähigkeiten. Doch die strukturierte Gruppe mit dem umfassenden Programm erzielte einen statistisch signifikant größeren Nutzen für die globale Kognition. Die kognitiven Vorteile zeigten sich unabhängig von Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit oder genetischem Risiko.

Was Gehirntraining wirklich leistet

Apps wie CogniFit oder NeuroNation basieren auf Neuroplastizität – der Fähigkeit des Gehirns, sich durch Training anzupassen. Studien dieser Unternehmen belegen Verbesserungen bei Gedächtnis und Verarbeitungsgeschwindigkeit. Doch hier wird es kompliziert.

Wissenschaftler unterscheiden zwischen zwei Effekten:

  • Naher Transfer: Verbesserung in den geübten Aufgaben und sehr ähnlichen Tests – dieser Effekt ist gut belegt
  • Ferner Transfer: Übertragung auf komplexe Alltagsaktivitäten oder allgemeine Intelligenz – hier fehlen eindeutige Beweise

Meta-Analysen zeigen: Der nachweisbare Nutzen beschränkt sich meist auf die trainierten Bereiche. Eine allgemeine Steigerung der geistigen Leistungsfähigkeit im Alltag? Wissenschaftlich kaum zu belegen.

Die Mischung macht’s

Die U.S. POINTER-Studie bestätigt, was deutsche und europäische Leitlinien zur Demenzprävention seit Jahren empfehlen: Der multimodale Ansatz ist entscheidend. Eine Studie im British Journal of Sports Medicine hebt hervor, dass kognitiv-motorische Trainingsformen wie “Exergames” reinen Workouts überlegen sein können.

Von allein durchgeführten, computerbasierten Programmen bei bereits bestehender leichter bis mittelschwerer Demenz raten Experten eher ab. Stattdessen zählt die Integration verschiedener Faktoren:

  • Regelmäßiger Sport (30-35 Minuten an vier Tagen pro Woche)
  • Gesunde Ernährung wie die MIND-Diät
  • Anspruchsvolle geistige und soziale Aktivitäten
  • Kontrolle von Herz-Kreislauf-Risiken

Was heißt das für Verbraucher?

Eine einzelne Gehirntraining-App wird die geistige Fitness kaum revolutionieren. Die Programme können die Leistung in spezifischen Bereichen steigern – das ist wissenschaftlich belegt. Doch eine breite Verbesserung der Alltagsfunktionen oder gar ein Schutz vor Demenz? Dafür fehlen eindeutige Beweise.

Digitale Quizze und Denkspiele können ein nützlicher und motivierender Bestandteil sein. Sie sollten aber als Teil eines größeren Ganzen betrachtet werden, nicht als Wundermittel.

Personalisierung statt Patentrezept

Die Zukunft liegt in stärkerer Personalisierung und klinischer Integration. Unternehmen wie NeuroNation entwickeln bereits CE-zertifizierte Medizinprodukte, die auf Rezept erhältlich sind und bei leichten kognitiven Beeinträchtigungen helfen sollen.

Zukünftige Studien werden genauer untersuchen, welche Trainingsformen für welche Personengruppen am besten geeignet sind. Wie manifestieren sich die Effekte neurobiologisch im Gehirn? Wie lassen sich digitale Werkzeuge optimal mit Bewegung und Ernährung kombinieren?

Der Trend geht weg von allgemeinen “Gehirnjogging”-Versprechen. Stattdessen entstehen validierte, multimodale Programme, die einen messbaren Beitrag zur Prävention kognitiver Alterungsprozesse leisten können. Für Nutzer bedeutet das: Die Angebote werden wissenschaftlich fundierter und zielgerichteter.

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