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GDS Local: Großbritannien vereinfacht digitale Behördengänge

28.11.2025 - 03:03:12

Großbritannien führt zentrale Anmeldung für alle Behördendienste ein, während Microsoft vier Millionen Euro in KI-Bildungsprogramme investiert. Der Fokus liegt auf digitaler Kompetenz statt reinem Internetzugang.

Einmal anmelden, alles erledigen: Die britische Regierung startet eine zentrale Plattform für Bürgerservices. Parallel dazu investiert Microsoft Irland vier Millionen Euro in KI-Schulungen – besonders für ältere Menschen. Beide Initiativen zeigen: Der Fokus verschiebt sich von reinem Internetzugang hin zu echter digitaler Kompetenz.

Die britische Regierung hat am Donnerstag eine neue Spezialeinheit namens GDS Local ins Leben gerufen. Ziel ist es, die Kluft zwischen zentralstaatlichen IT-Systemen und kommunalen Diensten zu schließen. Künftig sollen Bürger über eine einzige Anmeldung – GOV.UK One Login – auf sämtliche staatliche und lokale Services zugreifen können. Für Senioren, die oft mit verschiedenen Passwörtern für Rente, Gesundheit und Gemeindeabgaben jonglieren müssen, könnte das eine massive Erleichterung bedeuten.

„Es geht darum, staatliche Dienste nahtlos zu gestalten – unabhängig vom Wohnort”, erklärte Digitalminister Ian Murray. Er sprach von einem Ende der „Postleitzahlen-Lotterie” bei digitalen Services. Die neue Einheit soll zudem die Technologiebeschaffung der Kommunen reformieren und gemeinsame Standards durchsetzen. Begleitend startete die Regierung den Government Digital and Data Hub, eine Online-Plattform zur Schulung von Behördenmitarbeitern.

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Microsoft setzt auf KI-Kompetenz für alle Generationen

Ebenfalls am Donnerstag kündigte Microsoft Irland eine Investition von vier Millionen Euro an. Das Geld fließt in Programme, die Menschen aller Altersgruppen fit für künstliche Intelligenz machen sollen. Seit 2018 hat der Konzern bereits acht Millionen Euro in ähnliche Initiativen gesteckt.

Herzstück ist der neue Dream Space Hub in Dublin, dotiert mit einer Million Euro. Während dort vor allem STEM-Bildung für Jugendliche im Fokus steht, richten sich die breiteren Programme explizit an Erwachsene. Es geht längst nicht mehr nur darum, einen Computer einzuschalten. Heute bedeutet digitale Bildung: verstehen, wie man mit generativer KI interagiert – und wie man KI-gestützte Betrügereien erkennt.

„Die zusätzlichen Mittel sollen Irlands KI-Potenzial freisetzen und Gemeinschaften im ganzen Land zugutekommen”, heißt es in der Pressemitteilung des Unternehmens. Eine Notwendigkeit, denn Deepfakes und Stimmen-Kloning werden immer ausgefeilter. Gerade Senioren brauchen nicht nur Zugang zur Technik, sondern auch Werkzeuge zur digitalen Selbstverteidigung.

Weltweite Bewegung: Von Katar bis zu den Philippinen

Auch außerhalb Europas nimmt das Thema Fahrt auf. Katar stellte auf der MWC25-Konferenz in Doha einen Digital Inclusion Index vor – ein Rahmenwerk zur Identifizierung von Zugangslücken in verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Die Philippinen erweiterten ihre „Digital Bayanihan”-Partnerschaft mit dem UNDP. IT-Equipment wandert in Tech4ED Centres, Gemeindezentren, die digitale Grundbildung in ländlichen Regionen anbieten.

Vom Zugang zur Souveränität

Was bedeutet das alles konkret? Die Strategiewechsel dieser Woche markieren einen Paradigmenwechsel. Jahrelang stand der reine Internetzugang im Mittelpunkt. Ende 2025 geht es um Interoperabilität und Sicherheit.

Die britische „One Login”-Initiative greift ein Kernproblem an: kognitive Überlastung. Für Menschen ohne digitale Sozialisation ist ein Wirrwarr aus Portalen und Passwörtern eine echte Barriere. Wer zwölf verschiedene Logins braucht, lässt es oft gleich sein. Ein einziger, sicherer Zugangspunkt senkt diese Hürde dramatisch.

Parallel dazu verschärft KI die Lage. Digitale Bildung 2025 heißt nicht nur Online-Banking nutzen, sondern auch: Wie erkenne ich einen KI-generierten Anruf meiner angeblichen Enkelin? Microsoft und andere Akteure reagieren darauf mit Programmen zur „KI-Verteidigung”.

Kann ein einziges Login wirklich alle Probleme lösen? Technisch ja, politisch wird es spannend. Datenschutzbedenken und föderale Strukturen könnten in Deutschland ähnliche Projekte ausbremsen. Doch die Richtung ist klar: Bis 2026 dürften einheitliche Zugangssysteme zum Standard werden. Und die Definition von „digitalen Grundfähigkeiten” wird dauerhaft erweitert – um den Umgang mit intelligenten Assistenten.

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