Gastronomie-Krise: 203 Insolvenzen in nur drei Monaten
13.11.2025 - 22:41:12Die österreichische Gastronomie stürzt in eine dramatische Krise. Allein im dritten Quartal 2025 meldeten 203 Betriebe Insolvenz an – explodierende Kosten und fehlende Gäste treiben immer mehr Wirte in den Ruin.
Die neuesten Zahlen der Statistik Austria, die diese Woche veröffentlicht wurden, sprechen eine klare Sprache: Seit Jahresbeginn summierten sich die Unternehmensinsolvenzen auf 5.145, ein Plus von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zwischen steigenden Ausgaben und sinkender Kaufkraft ihrer Gäste werden viele Gastronomen regelrecht zerrieben.
Die Inflation lag im August bei 4,1 Prozent – angetrieben vor allem durch Gastronomie- und Energiepreise. Was nach einem Teufelskreis klingt, ist für die Betriebe bittere Realität. Lebensmittel, Energie und Mieten explodieren, doch die Gäste werden immer preissensibler.
Viele Gastronomen kämpfen nicht nur mit steigenden Kosten, sondern auch mit ineffizienten Abläufen, die Personal und Geld kosten. Laut Artikel fehlen 78 Prozent der Betriebe Arbeitskräfte – jetzt zählt jede Minute im Betrieb. Unser kostenloses E‑Book „7 Methoden für ein effektives Zeit- und Aufgabenmanagement“ zeigt praxiserprobte Techniken wie ALPEN, Eisenhower und Pomodoro, mit denen Sie Schichten besser planen, Routineaufgaben reduzieren und Abläufe straffen. Gratis E‑Book: 7 Zeitmethoden herunterladen
“Wir stehen in der Mitte zwischen hohen Kosten und dem Sparwillen der Kunden”, bringt Thomas Peschta, Obmann der Fachgruppe Gastronomie in der Wirtschaftskammer Wien, das Dilemma auf den Punkt. Die Mehrkosten lassen sich nicht einfach weitergeben – wer zu stark an der Preisschraube dreht, verliert seine Stammgäste.
Besonders hart trifft es kleinere Betriebe mit weniger als 100 Sitzplätzen. Eine Analyse des “Fitness-Check Gastronomie 2025” zeigte bereits im Frühjahr: Die Rentabilität lässt sich durch Preiserhöhungen allein nicht mehr sichern.
Personalmangel lähmt den Betrieb
Zur finanziellen Misere kommt der chronische Personalmangel. 78 Prozent aller heimischen Betriebe leiden unter fehlenden Arbeitskräften, so eine Erhebung des Instituts für Bildungsforschung der Wirtschaft (ibw). In Tourismus und Gastronomie ist die Lage besonders prekär.
Köche, Servicekräfte, Lehrlinge – überall fehlt es an Personal. Die Folge: Viele Betriebe reduzieren ihre Öffnungszeiten oder führen zusätzliche Ruhetage ein. Nicht aus Wahl, sondern aus purer Not.
Trotz deutlicher Lohnerhöhungen durch die Kollektivverträge 2025 bleibt die Branche für viele Arbeitskräfte unattraktiv. Unregelmäßige Arbeitszeiten, Wochenendarbeit und hoher Druck schrecken potenzielle Bewerber ab.
Ein strukturelles Problem ohne schnelle Lösung
“Die Zahl der Insolvenzen bleibt hoch, auch wenn sich die Dynamik abschwächt”, erklärt Manuela Lenk, fachstatistische Generaldirektorin der Statistik Austria. Ihre Einschätzung macht deutlich: Diese Krise ist keine vorübergehende Schwäche, sondern ein strukturelles Problem.
Die Branche steht vor einem fundamentalen Wandel. Effizienzsteigerung, innovative Konzepte und eine höhere Wertschätzung für gastronomische Dienstleistungen werden überlebenswichtig. Alois Rainer, neuer Obmann des WKÖ-Fachverbands Gastronomie, fordert Bürokratieabbau und gezielte Förderungen, um die Investitionsfreudigkeit wieder anzukurbeln.
Harter Winter voraus
Mit Blick auf die kommende Wintersaison wächst die Nervosität. Die hohen Energiekosten werden in den kalten Monaten erneut zur Belastungsprobe. Werden die Gäste ihr Budget für Restaurantbesuche weiter zusammenstreichen?
Ohne entschlossene politische Maßnahmen droht die Insolvenzwelle anzuhalten. Die vielfältige kulinarische Landschaft Österreichs steht vor einer nachhaltigen Veränderung. Die kommenden Monate werden zeigen, wer in diesem brutalen Umfeld überlebt – und wer den Kampf aufgeben muss.
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