Funktionelle Stärke statt HIIT: Die Trainingsrevolution für 2026
24.11.2025 - 19:29:12Die Kilometer-Sammelei hat ausgedient. Während Ausdauerathleten traditionell den Winter im Sattel oder auf der Laufstrecke verbringen, bricht gerade ein fundamentaler Wandel durch: Functional Durability ersetzt reines Cardio-Training.
Aktuelle Marktanalysen von Exploding Topics zeigen einen dramatischen Shift. Functional Fitness hat High-Intensity Interval Training (HIIT) in der Relevanz überholt – mit massiven Zuwächsen beim Suchinteresse. Was bedeutet das konkret für die Wintervorbereitung?
Der Paradigmenwechsel basiert auf einer simplen Erkenntnis: Nach drei bis vier Stunden Belastung kollabieren Athleten nicht wegen mangelnder Ausdauer. Die Muskulatur gibt auf. Mikroskopische Schäden akkumulieren, die neuromuskuläre Steuerung versagt.
Sportwissenschaftler fokussieren deshalb auf Ermüdungswiderstandsfähigkeit statt auf die maximale Sauerstoffaufnahme. Die kalten Monate werden zum Kraftblock – gezielt, strukturiert, wissenschaftlich fundiert.
Viele Athletinnen und Athleten unterschätzen die Rolle gezielten Krafttrainings für Ausdauerleistung. Wer Functional Durability aufbauen will, braucht progressive Kraftreize und gezielte negative Wiederholungen – nicht nur mehr Stunden im Sattel. Ein kostenloser Praxis‑Guide zeigt sechs effektive Kraftübungen mit klarer Progressionslogik, die Sie direkt ins Wintertraining integrieren können, um Ermüdungswiderstand und Sehnenstärke zu verbessern. Sofort als PDF per E‑Mail. Gratis-Krafttraining-Plan mit 6 Übungen anfordern
Besonders im Fokus: exzentrische Belastungen. Also Bewegungen, bei denen Muskeln unter Last gedehnt werden. Das Abbremsen eines Gewichts. Bergablaufen. Oder Radfahren gegen einen Motor, der aktiv Widerstand leistet.
Die exzentrische Revolution
Eine wegweisende Studie im Medicine and Science in Sports and Exercise beleuchtete kürzlich exzentrisches Radfahren. Das Ergebnis verblüfft: Extreme mechanische Lasten bei vergleichsweise niedrigem Sauerstoffverbrauch.
Die Vorteile für Athleten:
- Massive Kraftreize ohne metabolischen Kollaps
- Schnellere Erholung durch Schonung des Herz-Kreislauf-Systems
- Robuste Sehnen als Verletzungsprävention für die Wettkampfsaison
Der Haken: Deutlich mehr Muskelkater (DOMS). Die Dosierung entscheidet über Erfolg oder Übertraining. Zu schnell zu viel führt geradewegs ins Aus – noch vor Jahreswechsel.
Technologie macht’s möglich
Früher erforderte exzentrisches Radtraining teure Spezialergometer. Heute simulieren Smart-Trainer diese Belastungen präzise. Zwift und Wahoo haben ihre Plattformen angepasst. “Strength-Endurance”-Intervalle mit niedriger Trittfrequenz gegen hohe Widerstände sind Standard in den Winter-Trainingsplänen.
Auch Lauf-Apps reagieren. Runna, aktuell Spitzenreiter in den App-Charts, integriert KI-gestützte Kraftpläne direkt in die Laufvorbereitung.
Ein weiterer Trend: Rucking – das militärische Gehen mit Zusatzgewicht. Low Impact, hohe Kraftausdauer-Komponente, minimale Gelenkbelastung. Die perfekte Ergänzung zum klassischen Long Run.
Der Hybrid-Athlet wird Standard
Die strikte Trennung zwischen Ausdauer und Kraft löst sich auf. Wettbewerbe wie HYROX, die Kraft mit Laufen kombinieren, prägen die Erwartungen an moderne Athletik.
Der Markt reagiert entsprechend. Fitnessstudios rüsten um, Home-Gym-Ausrüster boomen. Der Markt für Recovery-Equipment und funktionelles Training (Kettlebells, Gewichtswesten) wächst parallel zum Wearable-Sektor, der 2025 ein Volumen von über 178 Milliarden Dollar erreichte.
Was Athleten jetzt beachten müssen
Biomechaniker warnen vor überstürztem Aktionismus. Exzentrisches Training erfordert progressive Steigerung und sorgfältiges Monitoring. Wearables werden zum unverzichtbaren Tool, um Erholung nach intensiven Einheiten zu steuern.
Die Biohacking-Bewegung, nun im Mainstream angekommen, treibt diese Entwicklung weiter. Trainingspläne werden granularer, datengetriebener, individualisierter.
Wer im Frühjahr 2026 auf langen Etappen nicht einbrechen will, baut seine Basis nicht nur im Sattel. Die negative Wiederholung im Hantelraum wird genauso wichtig wie die Zone-2-Einheit auf der Rolle. Die Ära des eindimensionalen Ausdauertrainings ist vorbei.
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